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0321 - Freitag - Mordtag

0321 - Freitag - Mordtag

Titel: 0321 - Freitag - Mordtag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Sinclair hatte den Wagen regelmäßig warten lassen. Der Motor sprang sofort an. Von allen Seiten stürmten bewaffnete Polizisten herbei.
    Wieder wurde geschossen.
    Das konnten die Männer riskieren, denn Bill lag noch auf dem Sitz, so hörte er das Splittern der Scheiben, und er sah auch, wie der hinter dem Lenkrad hockende Grüngesichtige getroffen wurde. Die Kugeln jedoch machten ihm nichts aus, und er steckte sie weg.
    Die Frontscheibe war zerblasen worden. Auch ohne sie konnte der Wagen gefahren werden.
    Einen unwilligen Sprung nach vorn machte der Bentley, bekam Gas, wurde schnell und räumte mit seinem linken Kotflügel einen Polizisten zur Seite, der es nicht geschafft hatte, rasch genug wegzukommen.
    Boysen war in seinem Element. »Freie Fahrt!« schrie er. »Freie Fahrt für mich!« Den Griff des Dolches hatte er sich quer zwischen die Zähne geklemmt. Er wollte eine Hand frei haben, um Bill Conolly hochzuzerren. Jeder, der den Versuch machte, ihn aufzuhalten, sollte sehen, daß er mit einer Geisel fuhr.
    An den Haaren riß er den Reporter hoch in eine sitzende Stellung.
    Der Schmerz trieb Bill Conolly Tränen in die Augen. »Wenn du dich rührst, steche ich dich ab!« quetschte Boysen zwischen den Zähnen hervor.
    Bill nickte nur.
    Und Boysen gab Gas!
    ***
    Schüsse!
    Wir hatten sie genau gehört, nachdem die verdammte Flammenwand hinter uns lag. Auf der Straße waren sie gefallen, und wir machten nicht den Fehler, wie die Verrückten die Treppe hinabzurennen, denn sehr leicht konnten wir von einer verirrten Kugel getroffen werden.
    Es dauerte nicht lange, da verstummten die Schüsse. Dafür brüllten Stimmen durcheinander.
    Auf der Straße und vor der Bank mußte ein furchtbares Chaos herrschen. Das war uns längst klargeworden. Als wir es wagten und die Bank verließen, startete ein Wagen.
    Ich bekam mit, daß es mein Bentley war und sah, wie die Beamten auf ihn feuerten.
    Das Fahrzeug kam trotzdem durch. Die Kugeln zerbliesen die Scheiben. Inmitten eines Splitterregens jagte der Bentley auf die nächste Absperrung zu, wobei sein Kotflügel noch einen im Weg stehenden Polizisten zur Seite schleuderte.
    Ich sah keine Spur von Bill und hatte einen schrecklichen Verdacht.
    Suko war schon vorgelaufen. Neben dem am Boden liegenden Einsatzleiter kniete er nieder, schaute hin, sah den feinen Rauch, zudem die schreckliche Wunde und winkte ab.
    Dann hetzte er zu mir. Zwei Sätze reichten zur Erklärung. Von einem anderen hörte ich, daß Boysen Bill als Geisel genommen hatte.
    »Wir müssen hinterher!« Das waren Sukos Worte. Im nächsten Moment schleifte er mich fort.
    Nicht auf einen Streifenwagen zu. Ihm war etwas anderes aufgefallen.
    Eine Rakete aus Blech und Chrom.
    Von der Markenbezeichnung her auch Kawasaki genannt…
    ***
    Bill Conolly saß puppenhaft starr neben dem abtrünnigen Druiden und redete wie ein Automat.
    »Sie kommen nicht durch, Boysen, verdammt, das schaffen Sie niemals!«
    »Mit dir und Luzifers Macht als Rückendeckung immer!« Er setzte noch ein böses Lachen nach.
    Bill hielt seinen Mund. Er wußte, daß Reden sinnlos war. Diesen Druiden konnte er nicht überzeugen. Der Reporter hatte sich nicht anschnallen können. Wenn der andere nur einmal scharf bremste oder irgendwo gegen fuhr, würde Bill sich nicht mehr halten können und von der Fliehkraft durch das offene Fenster katapultiert werden.
    Die Sperre war hautnah herangerückt. Jeder andere hätte gebremst, nicht aber Boysen.
    Er nahm sie voll.
    Vor dem Bentley schienen die rotweißen Balken explosionsartig auseinanderzufliegen. Die in der Nähe stehenden Polizisten nahmen rasch Deckung, dann war der Wagen durch.
    Boysen lachte. Er wollte auf die breite Regent Street hochfahren.
    »Du wirst sehen, wie sie uns Platz schaffen werden. Schließlich habe ich dich als Geisel.«
    Bill gab keine Antwort mehr. Er wollte es nicht. Auf keinen Fall durfte der andere gereizt werden. Noch lebte der Reporter, und er warf einen Blick nach rechts, wo der Druide saß und starr durch die zerbrochene Scheibe starrte. Die Dolchklinge steckte nach wie vor waagerecht in seinem Mund. In den Augen lag ein Funkeln, das schon an eine gewisse Gier erinnerte.
    Bill sah in den Innenspiegel. Er wußte, daß man Boysen nicht einfach wegfahren lassen wollte und auch nicht konnte. Irgendwann mußte er anhalten. Falls er mit Gewalt nicht gestoppt werden konnte, hielt er wenigstens an, wenn ihm der Sprit ausging.
    Hinter dem Wagen war das Chaos perfekt. Doch erste

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