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0321 - In letzter Sekunde

0321 - In letzter Sekunde

Titel: 0321 - In letzter Sekunde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: In letzter Sekunde
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die Einzelheiten zu erzählen. Er schien das zu wörtlich aufzufassen und legte los: »Zu meinen Arbeiten gehört das Prüfen der einzelnen Einnahmen, die bei den verschiedenen Ticketschaltem am Tag gemacht worden sind. Hierzu muss ich die Einzahlungslisten…«
    Ich unterbrach ihn sanft: »Dabei haben Sie also festgestellt, dass Falschgeld unter den Scheinen war?«
    Er schluckte einmal und nickte dann. Er schien leicht gekränkt, aber wenn ich die Einzelheiten erfragte, kam ich wesentlich schneller zu den Dingen, die ich wissen wollte.
    »Kann ich die Scheine einmal sehen?«, bat ich und erhielt sie prompt. Auf den ersten Blick sah ich, dass es Blüten waren, die uns leider sehr bekannt waren. Während ich sie an Phil weiterreichte, fragte ich den Angestellten: »Konnten Sie ermitteln, welcher Ihrer Leute die Scheine angenommen hat?«
    Jetzt schien er auf den Trichter gekommen zu sein, denn seine Antwort kam prompt und vor allem knapp: »Es kann nur Mortelman gewesen sein, der die Scheine angenommen hat« sagte er. »Er hat den Schalter, wo die Tickets für Südamerika verkauft werden.«
    »Kann der Mann sich darauf besinnen, von wem er die Scheine erhalten hat?«, versuchte ich mein Glück.
    Ich erlebte eine kleine Enttäuschung. »Leider nicht«, sagte Odell. »Ich habe schon gedacht, dass das für Sie von großer Wichtigkeit ist, und habe Mortelman gebeten, genau nachzudenken. Er kann sich aber nicht erinnern. Dabei muss man allerdings berücksichtigen, dass im Laufe des Tages eine Menge Leute Tickets an den Schaltern kaufen. Aber Sie können den Mann ja selbst sprechen. Ich habe ihn hier behalten, obwohl seine Dienstzeit schon längst zu Ende ist.«
    »Das ist ausgezeichnet, Mr. Odell«, lobte ich. »Ich freue mich, dass Sie so umsichtig waren.« Er freute sich sichtlich über das Lob und schien nicht mehr gekränkt zu sein. »Lassen Sie den Mann doch bitte gleich holen.«
    Er sauste wie ein geölter Blitz aus dem Büro und war in Sekundenschnelle mit dem Mann zurück, der sehr klein war. Er reichte mir knapp bis zur Schulter.
    »Ist Ihnen vielleicht jetzt etwas eingefallen?«, fragte ich den Kleinen, nachdem wir uns begrüßt hatten.
    Er schüttelte den Kopf. »Nein, Sir. Leider nicht. Dabei weiß ich, dass mir etwas aufgefallen war, als ich die Scheine in die Hand nahm. Ich weiß aber nicht mehr, was es war.«
    »Sie können sich erinnern, dass es neue Scheine waren, die Sie angenommen haben?«, versuchte ich ihm auf die Sprünge zu helfen.
    »Ja, das weiß ich noch genau«, sagte er eifrig. »Es waren fast alles neue Scheine. Ich glaube, ein alter war dabei, aber es war keine 20-Dollar-Note.«
    »Hat ein Mann oder eine Frau die Tickets gekauft?«, bohrte ich weiter.
    Er schlug sich mit der Hand leicht gegen die Stirn. »Jetzt hab ich’s. Eine Frau war es. Jetzt weiß ich auch wieder, was mir aufgefallen ist. Sie hatte wundervolles Haar. Ganz hellblond wie…«
    »Wie die Frau etwa?«, fragte ich . und zog das ledergerahmte Bild von Rasmussen und seiner Frau aus der Jacketttasche.
    Der Mann warf nur einen kurzen Blick auf die Fotografie und staunte dann: »Aber das ist die Dame doch, die die Tickets gekauft hat. Ich erinnere mich genau. Jawohl, das war sie. Sie nahm zwei Plätze nach Rio de Janeiro.«
    »Überlegen Sie genau, Mr. Mortelman. Es ist sehr wichtig. War der Mann, der auf dem Bild ist, bei ihr? Können Sie nachsehen welcher Flug gebucht worden ist?«
    »Ich bin ganz sicher, dass es die Frau war. An den Mann kann ich mich nicht erinnern. Ich glaube«, er zögerte einen kleinen Augenblick, »ich glaube, die Dame war allein am Schalter. Ich kann übrigens genau nachsehen welcher Flug von ihr gebucht worden ist. Nur einen kleinen Augenblick bitte.«
    Er verschwand. Ich warf Phil einen viel sagenden Blick zu. Er nickte. So viel Glück hatte er auch nicht erwartet. Jetzt schien alles ganz klar zu sein.
    Mortelman kam wieder in das Büro zurück und schwenkte eine Liste in der Hand. »Hier ist es«, sagte er. »Ich habe es schon gefunden. Die Dame buchte zwei Plätze auf den Namen Rasmussen für den Flug 381 nach Rio.«
    Jetzt war wirklich kein Zweifel mehr möglich. »Wann ist die Maschine abgeflogen?«, fragte ich und ging langsam zu dem Tisch hinüber, auf dem das Telefon stand, um alles in die Wege zu leiten.
    »Wieso?«, fragte Mortelman erstaunt. »Die Maschine ist doch noch gar nicht weg. Der Flug geht erst um 23 Uhr 14.«
    Ich schaute auf meine Armbanduhr.
    Es war genau 23 Uhr 2. Wir hatten noch

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