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0321 - In letzter Sekunde

0321 - In letzter Sekunde

Titel: 0321 - In letzter Sekunde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: In letzter Sekunde
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passen, dass der Chef mit seiner Theorie recht behalten hat, Jerry«, sagte Phil.
    Wir bogen jetzt in die Manhattan Avenue ein. Meinen Kollegen Nagara erkannte ich trotz seiner Verkleidung. Er saß vor dem großen Apartmenthaus, in dem Rasmussen wohnte, in der abgerissenen Kluft eines Penners.
    »Die Vorstellung ist zu Ende«, sagte ich. »Wir werden Rasmussen wieder verhaften. Gibt es etwas Besonderes?«
    Er nahm die dunkle Brille von der Nase und strich sich die wirr hängenden Haare glatt. »Alles in Ordnung« berichtete er. »Rasmussen hat am späten Nachmittag das Haus für fünf Minuten verlassen. Er kam aber sofort wieder zurück, nachdem er sich drüben in dem Laden ein paar Zigaretten gekauft hat. Die anderen Kollegen sind alle auf ihren Posten. Einer hat sich im Hinterhof postiert und bewacht die Rückseite des Hauses.«
    Ich nickte zufrieden. »Sag den anderen Bescheid, dass sie ihre nützlichen Beschäftigungen aufgeben sollen. Wir haben jetzt andere Arbeiten.«
    Ich ging mit Phil zum Eingang des Hauses. Die Tür stand weit offen. Dahinter lag eine kleine Portierloge, in der ich einen meiner Kollegen erkannte. Er unterhielt sich angeregt mit einem älteren Mann und tat so, als ob er uns nicht sähe. Aber ganz unauffällig gab er uns mit dem Kopf ein Zeichen, dass alles okay war.
    Wir nahmen den Aufzug und fuhren zur Wohnung von Rasmussen hoch. Bevor ich den Klingelknopf drückte, stellte ich mich auf die eine Seite der Wohnungstür und Phil auf die andere. Wir wollten kein Risiko eingehen, falls Rasmussen eine Dummheit vorhatte.
    Den Summton hörten wir draußen ganz deutlich. Aber obwohl wir eine geschlagene Minute warteten, rührte sich hinter der Tür nichts.
    »Die Leute haben anscheinend etwas gegen Besuch«, sagte ich. »Als ich das letzte Mal hier war, wollte man uns auch nicht öffnen.«
    »Stimmt«, antwortete Phil leise. »Da war doch dieser Holmson hier.«
    Ich schellte ein zweites Mal. Sehr lange sogar. Dabei pochte ich kräftig gegen die Tür. Das musste man in der Wohnung hören, selbst wenn man schon schlafen gegangen war.
    Langsam kam mir die Geschichte spanisch vor. Nur eine Tür, die zu einem gegenüberliegenden Apartment führte, ging einen Spalt auf. Der Mann, der anscheinend eine wütende Rede vom Stapel lassen wollte, zog seinen Kopf allerdings schnell wieder zurück und knallte die Tür zu, als er die Pistolen in unseren Händen sah.
    »Lauf schnell zum Portier und hol den Wohnungsschlüssel«, raunte ich Phil zu, während ich weiter mit Klingeln und Pochen versuchte, Rasmussen auf Trab zu bringen.
    ***
    Phil brauchte eine Minute und sechsunddreißig Sekunden. Dann kam er mit dem Schlüssel angekeucht. Ich nahm ihn und führte ihn in das Sicherheitsschloss.
    Dann sprang die Tür auf.
    Vorsichtig betraten Phil und ich die Wohnung.
    Die Wohnung war leer.
    »Sieht ganz danach aus, als wäre Rasmussen mit seiner Frau in aller Eile getürmt«, sagte ich und wies auf die offen stehenden Schränke und Schubladen im Schlafzimmer.
    »Aber wie?«, fragte Phil. »Das Haus wurde doch bewacht.«
    Ich zuckte die Schultern, denn ich wusste selbst noch nicht auf welchem Weg es den beiden gelungen war zu fliehen. Auf einem der beiden Nachttische stand ein Telefon. Ich hob den Hörer ab, aber ich wusste nicht, welche Nummer ich wählen musste, um den Portier zu erreichen. Ein Geräusch ließ mich herumfahren.
    Es war der Kollege, der bei dem Portier in der Loge gesessen hatte. »Du kommst wie gerufen«, sagte ich und ließ den Hörer wieder auf die Gabel fallen. »Rasmussen scheint getürmt zu sein. Wie ist das möglich? Habt ihr einen Weg außer acht gelassen?«
    Der Kollege machte ein bestürztes Gesicht. »Hauseingang war bewacht. Rückseite auch. Über die Feuerleiter konnte er nicht verschwinden. Wir haben sogar den Aufzug blockiert, damit man nicht in den Keller fahren kann. Von hier hätte nämlich die Möglichkeit bestanden, in die Garagen zu kommen. Wenn Rasmussen erst mal in einem Wagen gesessen hätte, wäre es für uns schwer gewesen.«
    »Was ist mit dem Dachgeschoss?«, unterbrach ich ihn ungeduldig.
    »Ich habe mich selbst überzeugt, dass der Zugang versperrt war. Es gibt nur eine Tür, die auf das Flachdach führt, und die hat ein Sicherheitsschloss. Den Schlüssel dafür hat nur der Portier.«
    Ich wandte mich an Phil. »In der Diele steht ein Telefon. Verständige bitte sofort die Zentrale, damit man die Fahndung nach Rasmussen ankurbelt. Die sollen auch die Flugplätze

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