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0322 - Das Fratzengesicht

0322 - Das Fratzengesicht

Titel: 0322 - Das Fratzengesicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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schüttelte den Kopf. »Kaum zu glauben«, sagte er leise. »Daß dieser Geist einmal in der Waffe gesteckt haben soll.«
    »Und in zwei weiteren noch steckt«, fügte ich hinzu. »Denk daran, daß die beiden Dolche im Lande Aibon verschwunden sind. Wir haben erst fünf zusammenbekommen.«
    »Fragt sich nur, was Luzifer damit vorhat!« murmelte Shao. »Etwas Gutes bestimmt nicht.«
    »Das kannst du laut sagen.«
    »Was machen wir mit Mandra?« fragte Suko. »Rufen wir ihn an? Geben wir ihm brieflich Bescheid?«
    Ich stand auf. »Am besten wäre es, wenn wir ihn telefonisch erreichen könnten.«
    »Dann versuch es, Partner.«
    »Das will ich auch.«
    Ich meldete ein Gespräch nach Indien ein. Leider konnte ich nicht direkt durchwählen. Wann die Verbindung stand, lag in den Sternen. Ich sollte nur warten.
    Das taten wir auch. Draußen war es mittlerweile dunkel geworden. Ein klarer Frühlingstag neigte sich seinem Ende entgegen.
    Im Westen schimmerte der Himmel in einem matten Rot. Das deutete auch für den nächsten Tag auf schönes Wetter hin.
    Natürlich warteten Suko und Shao. Die beiden wollten schließlich wissen, wie es weiterging. Vielleicht würde Mandra sogar bei uns hier in London erscheinen, um sich die Waffe persönlich abzuholen.
    Bei ihm war man vor Überraschungen nicht sicher.
    Mal sehen…
    Eine halbe Stunde war vergangen. Das Gespräch stand noch nicht.
    Ich bekam allmählich Hunger. Auch Suko wollte etwas essen, und Shao versprach, uns eine Kleinigkeit zu kochen. Ich hatte als Junggeselle kaum etwas im Kühlschrank. Shao ging nach nebenan, um einige Dinge zu holen. Suko und ich warteten.
    Wieder vergingen mehr als dreißig Minuten. Allmählich wurden wir ungeduldig.
    »Da fliegen sie zum Mond und noch weiter, aber ein Telefongespräch nach Indien…«
    Das Läuten des Apparats unterbrach meinen Freund. Er schaute mich starr an und blickte auch noch hinter mir her, als ich aufgesprungen war und abgehoben hatte.
    Es war tatsächlich das Gespräch. Obwohl noch niemand etwas gesagt hatte, hörte ich es an den Nebengeräuschen, die praktisch alles überlagerten, nur nicht meine Stimme, denn ich sprach ziemlich laut.
    Und bekam Antwort. Leise, kaum verständlich. Dennoch hörte ich heraus, daß ein Mann sprach. Und er redete englisch.
    »Bist du es, Mandra?«
    »Nein.«
    »Sondern?«
    Ich bekam einen Namen gesagt, den ich nicht richtig verstand.
    Dahmal oder Dalan, so ähnlich jedenfalls. Das spielte auch keine Rolle, da ich Mandra Korab sprechen wollte.
    »Der Sahib ist nicht da!«
    Diese Antwort überraschte mich ein wenig. »Wo steckt er denn? Wie kann ich ihn erreichen?«
    »Überhaupt nicht.«
    »Was soll das heißen?«
    »Er ist verschollen!«
    »Was?«
    »Ja, Sahib. Mandra Korab ist in Hongkong verschollen. Wir haben nichts mehr von ihm gehört. Vielleicht ist er sogar tot. Die Feinde sind grausam.«
    Ich war bleicher als bleich geworden. Es sah böse aus, und ich fragte weiter. »Wie konnte das passieren? Was hat er in Hongkong gesucht?«
    »Einen Dämon. Ein grausames Wesen. Er ist auferstanden, glaube ich.«
    »Von wem sprichst du?«
    »Es ist das Fratzengesicht!«
    Ich wiederholte meine Frage und bekam die gleiche Antwort.
    Fratzengesicht. Demnach hatte ich mich nicht verhört. Mandra Korab war in Hongkong einem Dämon auf der Spur, den man das Fratzengesicht nannte. Nur hatte Mandra sich nicht mehr gemeldet, und der Diener in seinem Haus befürchtete, daß seinem Sahib etwas zugestoßen war. »Weißt du mehr darüber?«
    »Nein, nichts.«
    Ich wollte noch etwas fragen, es hatte keinen Sinn. Wir mußten uns selbst ein Bild von dem machen. Innerhalb von Sekunden hatte ich meinen Entschluß gefaßt.
    Ich bedankte mich noch einmal und legte auf. Als ich mich umdrehte, stand Schweiß auf meiner Stirn. Suko und Shao, die an der Küchentür standen, hatten nur Fetzen des Dialogs mitbekommen.
    Sie wollten natürlich wissen, was geschehen war.
    Ich sagte es ihnen auch. »Wir fliegen nach Hongkong!«
    ***
    Als Mandra Korab den Nebel und diese schreckliche Gestalt sah, wußte er, daß ihn sein Verdacht nicht getrogen hatte. Es gab das Fratzengesicht!
    Der Dämon stand vor ihm!
    Ein kaum beschreibliches Bild, denn dieser Unheimliche bestand nur aus einem Kopf.
    Mehrfach so groß wie der eines Menschen und eine Ausgeburt der Hölle. Dieser Dämon besaß zwei Gesichter.
    Ein Januskopf!
    Mandra Korab hielt den Atem an. In seinen Augen brannte es, als er nach vorn starrte und die beiden Gesichtshälften

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