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0322 - Ein Hai zeigt die Zähne

0322 - Ein Hai zeigt die Zähne

Titel: 0322 - Ein Hai zeigt die Zähne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ein Hai zeigt die Zähne
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darauf, dass er wieder abfahren würde. Die genaue Route, die er auf dem Weg zu den Tombs nehmen würde, kannte jeder in der New Yorker Unterwelt. Es war auch den Gangstern aus Rhode Island nicht schwer gefallen, diese Route in Erfahrung zu bringen.
    Der Mann in dem Buick ließ den Motor anlaufen. Als die Scheinwerfer des Transportwagens sich durch die Toreinfahrt tasteten, gab er Gas und bog in die 3. Avenue ein. Er achtete nicht auf die Straßenglätte. Mit der erlaubten Höchstgeschwindigkeit jagte er die Avenue entlang. Zwischen der 33.
    40 und 32. Straße nahm er zwei Männer auf, die unter einer Laterne auf ihn warteten. Sie stiegen in den Fond, und sofort ging die Fahrt weiter.
    »Kommt der Transporter?«, fragte einer von ihnen den Fahrer des Buick.
    »Endlich«, antwortete der. »Habt ihr einen zweiten Schlitten organisiert?«
    »Klar«, antwortete einer der Männer. »Er steht in der Fourth Avenue. Es ist zwar nur ein 55er Mercury, aber 60 bis 70 Meilen macht der schon noch.«
    »Du Idiot!«, schimpfte der Fahrer. »Bei dem Schnee können wir die Geschwindigkeit nur bei gerader Strecke halten. Wahrscheinlich bin ich der Dumme bei der ganzen Geschichte. Ihr steigt mit Alex in der Bowery einfach aus. Ich aber muss den Wagen noch ein ganzes Stück weiterfahren. Wenn sie mich dabei schnappen, dann war es ein schlechter Tausch für mich. Alex raus aus dem Knast, und ich dafür rein. Das wäre ein blödes Spiel, Freude.«
    »Nun mach keinen Wind, Jammy«, lachte der dritte. »Du hast die Cops doch schon mehr als einmal abgehängt. Mann, wenn ich da an New London denke. Die haben vielleicht dämliche Gesichter gemacht.«
    »Spar dir deinen Quatsch, George«, knurrte der Fahrer. »Die G-men sind bestimmt nicht so trottelig. Ich habe ein blödes Gefühl bei der ganzen Sache.«
    An der East 9. Straße bogen sie ab und stoppten den Buick in der Fourth Avenue auf der Höhe des Cooper Square. Dann stiegen sie aus. Einer der Männer deutete auf einen blauen Mercury, der ein Stück weiter vorn stand.
    »Das ist der Schlitten, Jammy.«
    »All right! Habt ihr die Aktentaschen?«
    »Alles bereit, Jammy.«
    »Dann los.«
    Jammy schlenderte zu dem Mercury vor und setzte sich hinter das Steuer. Mithilfe eines Spezialdrahtes schloss er den Wagen kurz. Dann sah er zu seinen beiden Komplizen hinüber, die inzwischen das Peter-Cooper-Denkmal auf dem winzigen, dreieckigen Rasenstück erreicht hatten. Es ging auf halb sieben, und der Verkehr hatte schon eingesetzt. Daher fielen die beiden wartenden Männer mit den Aktentaschen gar nicht auf.
    Als der Gangster am Steuer des Mercury sah, wie einer der beiden Komplizen seine Aktentasche in den Schnee absetzte, fuhr er langsam an. Es war das verabredete Zeichen, dass der Transporter kam. Es war auch keine Sekunde zu früh, denn schon tauchten die großen Scheinwerfer auf. Beide Wagen näherten sich der Kreuzung auf der 7. Straße.
    Als der Fahrer des Transporters stoppte, um Jammy die Vorfahrt zu lassen, schlug dieser das Steuer leicht nach links ein. Gleichzeitig riss er die Tür auf und ließ sich aus dem Wagen fallen. Er schlug ziemlich hart auf, doch er spürte den Schmerz kaum, denn in diesem Augeblick ertönte ein ohrenbetäubendes Krachen. Die Schnauze des Mercury bohrte sich in die Fahrerkabine des Transporters. Jammy sprang auf und rannte zu seinem Buick zurück. Im gleichen Augenblick wurden die beiden Männer mit den Aktentaschen aktiv.
    ***
    Als unser Fahrer auf die Bremse trat, wollte ich gerade durch den schmalen Gang zwischen den vier Zellen nach vorn gehen um einen Blick durch das kleine Fenster zu werfen. Ich wollte mich orientieren, wo wir waren. Doch in dem Augenblick krachte es. Durch den Anprall des Mercury wurde ich zu Boden geschleudert.
    Phil sprang sofort hinzu, um mir hochzuhelfen. »Hast du dich verletzt, Jerry?«, erkundigte er sich besorgt.
    »No, Phil. Was mag das gewesen…?«
    Weiter kam ich nicht mehr. Denn dann dröhnten die beiden Explosionen. Die erste kam aus dem Führerhaus. Ich hörte, wie Bill Steele gellend aufschrie. Dann kam die zweite Explosion. Sie riss die hintere Tür aus den Angeln. Durch den Luftdruck wurde Phil gegen mich geschleudert.
    Beißender Qualm drang in den engen Kasten.
    Ich angelte nach meiner 38er Special. In diesem Augenblick trat mir jemand auf die Hand.
    »Himmel und Hölle, Phil! Pass doch auf«, fluchte ich.
    Vorn ratterte eine MP los. Irgendwer stolperte durch den Qualm zur Tür. Ich dachte, es sei Phil, doch der

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