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0322 - Ein Hai zeigt die Zähne

0322 - Ein Hai zeigt die Zähne

Titel: 0322 - Ein Hai zeigt die Zähne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ein Hai zeigt die Zähne
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das bestimmt eines Tages herausstellen.«
    »Soll ich so lange im Gefängnis sitzen, Miss Scholes? Wissen Sie überhaupt, was es bedeutet, eingesperrt zu sein? Wenn man den wahren Mörder nun nicht entdeckt, was dann? Man würde mich auf den elektrischen Stuhl schicken.«
    »Sie müssten einen guten Anwalt nehmen.«
    »Den habe ich bereits. Ist Ihnen der Name Chester B. Colindale ein Begriff?« Sie schüttelte den Kopf. »Leider nicht. Ich bin erst seit sechs Wochen in New York. Ich bin Mannequin. Unsere Firma in Baltimore hat hier eine Filiale eröffnet. Ich weiß jetzt nicht, was ich tun soll, Mr. Dupont. Sie haben mich in eine verrückte Situation gebracht. Warum haben Sie sich nur diesen Wagen aussuchen müssen?«
    »Ich sagte Ihnen doch, auch das war ein Zufall. Der laufende Motor brachte mich erst auf den Gedanken. Lassen Sie mich aussteigen, und das ganze Problem ist für Sie gelöst.«
    »Was haben Sie vor?«
    »Meine Verabredung einhalten, Miss Scholes. Es ist meine letzte Chance, eventuell an den wahren Mörder zu kommen.«
    »Wenn Ihre Vermutung stimmt, könnte er auch Sie töten, Mr. Dupont. Fahren Sie doch bitte zum FBI. Ich komme mit Ihnen, wenn Sie wollen.«
    Er schüttelte den Kopf. »Sie vergeuden Ihre Zeit, Miss Scholes. Gefährdet bin ich nur, wenn Sie mir die Pistole nicht zurückgeben. Unbewaffnet darf ich das Haus nicht betreten.«
    Sie sah auf die Uhr. »Sie sagten, um 3 Uhr würde man Sie erwarten. Jetzt ist es jedoch erst zehn. Ich habe eine Apartment-Wohnung in Flatbush. Kommen Sie mit zu mir. Wir sprechen alles noch einmal in Ruhe durch. Sollten Sie an Ihrem verrückten Plan festhalten, dann rennen Sie meinetwegen in Ihr Verderben. Vorher könnten Sie wenigstens eine Tasse starken Kaffee trinken. Haben Sie heute überhaupt schon etwas gegessen?«
    »Sie wollen mich wohl in Ihre Wohnung locken, um die Polizei zu alarmieren?«, fragte er lauernd. »Mit der Pistole in der Hand fühlen Sie sich wohl stark genug dazu?«
    Wütend schleuderte sie die Waffe auf den Vordersitz. »Sie Narr, es scheint so, als wenn Sie sich nur mit einer Waffe in der Hand stark genug fühlen, die Prüfungen des Lebens zu bestehen. Von mir aus verschwinden Sie.«
    »Sorry, Miss Scholes! Ich wollte Sie nicht kränken. Fahren wir also zu Ihnen. Wie lautet die Adresse?«
    »3311 Farragout Road«, sagte sie lächelnd. »Zufällig habe ich mich mit meinem Bekannten vorhin gestritten, er nimmt bestimmt an, ich sei mit seinem Wagen davongefahren.«
    Während Dupont anfuhr, lauschte er ihrer Stimme. Plötzlich spürte er, wie eine große Ruhe über ihn kam.
    ***
    Um Punkt 11 Uhr betrat ich wieder die kleine Chinesenkneipe in der Pell Street. Von meinem »Vermittler« war nichts zu sehen. Ich baute mich an der Theke auf und bestellte ein Bier. Nach einer halben Stunde kam er dann. In seiner Begleitung befand sich ein zweiter Chinese, der wesentlich älter war. Sie hielten kunstvolle Seidenmasken in den Händen. Draußen knallte und krachte es jetzt. Das chinesische Neujahrsfest war in vollem Gange.
    »Li Hung schickt mich«, sprach mich der ältere Chinese an. »Er möchte gern wissen, von wem Ihr Freund seinen Namen kennt?«
    »Zum-Teufel«, zischte ich ihn an. »Will der alte Gauner etwa den Preis in die Höhe schrauben? Boston-Joe behauptete doch, es wäre ein Kinderspiel mit Li Hung ins Geschäft zu kommen.«
    Der Chinese verbeugte sich lächelnd. »Das vereinfacht die Sache natürlich, Gentlemen. Boston-Joe ist uns kein Fremder. Wo ist Ihr Freund jetzt?«
    »Er sitzt in meinem Wagen.«
    »Wie ich hörte, wissen Sie bereits, dass Li Hung untertauchen musste. Er kann die Arbeit daher nicht in seiner eigenen Werkstatt ausführen. Zum Glück habe ich die nötigen Werkzeuge im Keller meiner Wäscherei. Gegen 250 Dollar bin ich bereit, Sie meinem ehrenwerten Freund Li Hung leihweise zu überlassen. Sind Sie damit einverstanden?«
    Murrend zählte ich die Scheine auf den Tisch. »Hoffentlich existiert jetzt nicht noch ein Hauswirt, der sich die Benutzung des Wäschereikellers bezahlen lässt.«
    Der Chinese steckte schweigend das Geld ein und bedeutete mir durch ein Kopfnicken, ihm zu folgen. Der junge Bursche schloss sich uns an.
    Als wir auf die Straße traten, explodierten immer noch bunte Knallkörper. An langen Stangen trugen die fantastisch gekleideten Chinesen rotierende Feuerräder durch die Pell Street. Wir hatten Mühe uns einen Weg durch die brüllende, singende Menge zu bahnen.
    Ich hatte das Oldsmobile

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