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0322 - Ein Hai zeigt die Zähne

0322 - Ein Hai zeigt die Zähne

Titel: 0322 - Ein Hai zeigt die Zähne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ein Hai zeigt die Zähne
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durchgehst, habe wir eben Pech gehabt. Also um 11 Uhr.«
    Ich marschierte los, ohne mich noch einmal umzusehen. Natürlich würde er mir erst einmal auf den Fersen bleiben. Das sollte er sogar. Als ich in den Wagen stieg, stand er plötzlich vor mir. Er drückte sich die Nase an der Scheibe platt und lächelte.
    »Bis nachher, Mister«, sagte er und ließ keinen Blick von Phil dessen Fesselung er sofort bemerkt hatte.
    Wir hatten unser Ziel erreicht.
    ***
    Um die gleiche Zeit betrat Daniel Dupont eine öffentliche Telefonzelle in der Park Row. Er warf seine Münzen in den Schlitz, wählte und wartete ungeduldig. Endlich meldete sich eine Männerstimme.
    »Hier bei Doktor Carey.«
    »Sind Sie es, Finley?«, fragte Daniel heiser.
    »Ja. Wer ist denn da?«
    »Das ist im Augenblick unwichtig. Geben Sie mir bitte Doktor Carey.«
    »Bedaure, Sir! Der Doktor ist nicht im Hause. Er hat noch in der Klinik zu tun.«
    »Ist Mrs. Carey anwesend?«
    »Allerdings! Wen soll ich denn melden?«
    »Ich sagte Ihnen doch schon, der Name spielt keine Rolle. Es ist sehr dringend.«
    »Augenblick, bitte!«
    Dupont zündete sich eine Zigarette an. Er musste fast fünf Minuten warten, bis der Hörer wieder aufgenommen wurde.
    »Carey!«
    »Florence? Hier ist Daniel.«
    »Wer?«, klang es ungläubig an sein Ohr.
    »Daniel. Ich konnte durch einen Zufall fliehen, Florence. Nun irre ich durch die Stadt und weiß nicht was ich tun soll.«
    »Um Gottes willen, Dan. Wenn man dich nun erkennt?«
    »Damit muss ich natürlich rechnen, Florence. Es ist eine hirnverbrannte Situation. Da hat man zwei Millionen geerbt und ist ärmer dran als zuvor.«
    »Warum hast du das getan, Dan? Du hast dich für das ganze Leben unglücklich gemacht.«
    »Bist du wahnsinnig, Florence? Du glaubt doch wohl nicht im Ernst, dass ich Onkel Harrison erschossen habe? Ich habe im ganzen Leben noch keine Pistole besessen. Möchte nur wissen, wer mir die Geschichte eingebrockt hat.«
    »Was soll denn nun werden, Dan? Willst du die Staaten verlassen?«
    Er lachte. »Du bist gut. Womit denn? Ich bin doch völlig blank.«
    »Ich könnte dir etwas geben, Dan. Viel ist es zwar nicht, aber für einen Flug nach Europa reicht es schon noch.«
    »Du machst dir völlig falsche Vorstellungen, Florence«, stöhnte Dupont. »Im Hafen und auf allen Flugplätzen warten sie doch nur auf mich, um mich erneut einzusperren. Ich müsse schon als blinder Passagier auf einem Frachter mitfahren, aber wozu? Soll ich mein Leben lang auf der Flucht bleiben? Nein, Florence. Ich bleibe in New York. Vielleicht kann ich auf eigene Faust etwas in Erfahrung bringen.«
    »Ist das nicht viel zu gefährlich?«
    »Natürlich ist ein Risiko dabei, aber was soll ich denn sonst tun? Es muss jemand gewesen sein, der mich und meine Gewohnheiten sehr genau kannte, Florence. Eigentlich kommen nur Dennis, Willard und Clark infrage, obwohl ich ihnen einen Mord nicht zutraue. Es gäbe allerdings noch eine Möglichkeit. Sie ist jedoch so fantastisch, dass ich sie gar nicht zu äußern wage.«
    »Dan, mir fällt da gerade etwas ein. Kann es dir nicht helfen, wenn ich zum FBI gehe? Ich könnte doch aussagen, dass ich mit dir bis kurz vor dem Mord zusammen war. Auch, dass du keine Waffe bei dir hattest, könnte ich behaupten.«
    »Sie würden dir vielleicht glauben, Florence, aber denke an die Folgen. Außerdem wäre damit noch längst nicht beweisen, dass ich Onkel Harrison nicht doch getötet habe.«
    »Es ist furchtbar«, stöhnte Florence Carey. »Hätte ich doch nur nicht so auf 50 eine Aussöhnung gedrängt. Wenn du nicht mehr zur Villa gegangen wärst, sähe heute vielleicht alles ganz anders aus.«
    Dupont zuckte zusammen. Es waren seltsame Gedanken, die ihm da plötzlich durch den Kopf gingen. Alles in ihm sträubte sich dagegen, aber er konnte sich jetzt, so glaubte er jedenfalls, die geheimnisvollen Begebenheiten in der Mordnacht erklären.
    »Hallo, Dan? Warum antwortest du nicht?«
    »Florence, ich muss dich unbedingt sprechen, hörst du?«
    »Aber, wir reden doch miteinander, Daniel.«
    »Es geht nicht am Telefon, Florence. Vielleicht würde es schon genügen, wenn du dem FBI einen anonymen Brief schickst. Können wir uns sehen?«
    Er hörte einen erschreckten Ausruf. »Robert kann jeden Moment eintreffen, Dan. Wie sollte ich meine Abwesenheit erklären?«
    Er umkrampfte den Hörer.
    »Früher warst du in solchen Dingen sehr einfallsreich, Florence. Ich meine, vor dem Mord an Onkel Harrison. Es geht um mein

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