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0322 - Ein Hai zeigt die Zähne

0322 - Ein Hai zeigt die Zähne

Titel: 0322 - Ein Hai zeigt die Zähne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ein Hai zeigt die Zähne
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erwischte er bei seiner Schwenkbewegung nur Li Hung.
    Ich schoss. Die erste Kugel traf seine Schulter und warf ihn herum. Die zweite Kugel drang von links in seine Brust. Die MP verstummte schlagartig. Sie entfiel seinen kraftlosen Händen und polterte auf den Steinboden. Dann fiel Norman Frey vornüber auf das Gesicht. Der Mörder unseres Kameraden Bill Steele war tot.
    Jammy Boswell benutzte unser Duell, um in den Kellergang zu stürzen. Ich eilte zu Phil und schloss seine Handschellen auf. Dann jagten wir ihm nach.
    Wir hörten, wie er die Kellertreppe hoch stürmte. Dann verhallten seine Schritte im Schnee auf dem Hof.
    Als wir oben ankamen, wollte er gerade in unser Oldsmobile steigen.
    »Halt!«, rief ich.
    Er fuhr herum und schoss. Phil warf sich sofort an die Hauswand, da er unbewaffnet war. Seine Kanone lag unter Putzlappen im Kofferraum des Oldsmobile. Auch ich feuerte zweimal kurz hintereinander. Es gelang Boswell dennoch, sich hinter das Steuer zu zwängen. In diesem Augenblick erhob sich Phil und sauste die Kellertreppe hinunter.
    Der Motor brüllte auf. Der Wagen schoss plötzlich nach vorn. Ich drückte noch einmal ab, traf jedoch nur die Karosserie, und dann machte es nur noch Klick. Der Iver-Johnson-Revolver ist nur sechsschüssig und ich hatte nicht einmal Reservepatronen bei mir.
    Bevor ich einen Entschluss fassen konnte, beendete Boswell sein Wendemanöver auf dem geräumigen Hof. Das Scheinwerferlicht blendete mich. Ich stolperte zur Kellertreppe zurück.
    Hinter mir hörte ich Phil keuchen. Aus dem Oldsmobil kamen Schüsse. Doch in diesem Augenblick bellte neben mir die MP auf.
    Jetzt wusste ich warum Phil zurückgelaufen war. Er hatte sich Freys Maschinenpistole geholt. Seine Salve zersiebte die Motorhaube Boswell wollte auf die Durchfahrt zur Straße rasen, aber er verlor die Gewalt über den Wagen. Das Oldsmobile krachte mit der rechten Seite gegen die Hauswand. Boswell riss noch einmal seine Pistole hoch und schoss, doch er fand kein Ziel mehr. Ich robbte bereits durch den Schnee zum Kofferraum des Oldsmobile, während Phil mit der MP Sperrfeuer vor den Hausflur legte.
    Unbemerkt gelang es mir, den Deckel zu öffnen. Meine Hände wühlten in den Putzlappen nach Phils Dienstwaffe. Als ich sie herauszog, schob sich Boswell gerade aus dem Wagen. Ich richtete mich auf und hob die 38er Special.
    »Hände hoch, Jammy! Das Spiel ist aus!«
    Er ließ die Pistole in den Schnee fallen und hob die Arme. Nun kam auch Phil heran und hielt ihn mit der MP in Schach. Mit grimmiger Miene sah Boswell zu, wie ich die Handschellen aus dem Handschuhfach holte und sie ihm um die Gelenke schloss. Damit hatten wir auch den letzten Mann der Hoggett-Gang gestellt.
    ***
    Angela Scholes sah zu dem Mann hinüber, der auf der Couch ihres Wohnzimmers lag.
    Daniel Dupont war eingeschlafen.
    Das junge Mädchen kannte den Mordfall Spencer aus den Zeitungen. Die Geschichte, die ihr Dupont bei einer Tasse Kaffee erzählt hatte, klang geradezu fantastisch, doch sie glaubte ihm.
    Daniel schlief tief und fest. Es wäre jetzt eine Kleinigkeit für Angela gewesen, zum Telefon zu gehen und die Polizei zu rufen. Doch sie fürchtete die Folgen einer solchen Handlungsweise.
    Würde die Polizei dem angeblichen Mörder glauben?
    Angelas Blick glitt zu der Wanduhr hinüber. Es war fünf Minuten vor zwei. Um 2 Uhr 15 wollte Dupont das Haus verlassen, um einen für ihn sehr gefährliche Besuch zu machen. Konnte sie ihn daran hindern?
    In Angelas Kopf reifte ein kühner Plan. Sie schlich zum Telefon und suchte aus dem Telefonbuch die Nummer des FBI heraus. Dann wählte sie.
    »Federal Bureau of Investigation«, meldete sich eine Stimme.
    »Hier spricht Angela Scholes, 3311 Farragout Road, Brooklyn. In meiner Wohnung hält sich der von Ihnen ge-56 suchte Mörder Daniel Dupont auf. Ich brauche Ihre Hilfe.«
    Bevor der Beamte etwas sagen konnte, sprudelte Angela alles heraus, was sie auf dem Herzen hatte. Plötzlich zuckte sie zusammen. Die Wanduhr begann zu schlagen.
    »Miss Scholes, hören Sie mich?«, schrie der Beamte am anderen Ende der Leitung, aber Angela antwortete nicht.
    Sie sah, wie Daniel Dupont unruhig herumrollte und die Augen öffnete. Als er das Mädchen am Telefon sah, wurde ihn alles klar. Er sprang auf und stürzte vorwärts.
    Angela Scholes sah das verzerrte Gesicht, der Telefonhörer entglitt ihrer Hand und baumelte an der Schnur herunter. Sie griff nach einer großen Blumenvase, und schleuderte sie dem anstürmenden Mann

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