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0322 - Ein Hai zeigt die Zähne

0322 - Ein Hai zeigt die Zähne

Titel: 0322 - Ein Hai zeigt die Zähne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ein Hai zeigt die Zähne
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Frau spielen?«, fragte sie fassungslos.
    »Lassen Sie ihn bitte weiterreden«, sagte ich.
    »Der Verlierer sollte sich von Florence zurückziehen, um den Gewinner das Feld zu überlassen. Robert war schockiert. Ich konnte ihn jedoch davon überzeugen, dass nur so eine Klärung erreicht werden könnte. Wir waren inzwischen alle nach New York gezogen, wo Robert eine eigene Klinik eröffnet hatte. Florence wurde seine rechte Hand. An einem Winterabend vor vier Jahren fand dann das Spiel statt. Ich verlor. Kurz entschlossen verließ ich die Staaten, ohne mich von Florence zu verabschieden.«
    »War das die Zeit, in der Sie dann in Europa waren?«, fragte ich.
    »Ja, Agent Cotton. Nach einem Jahr schrieb mir Robert Carey, dass er Florence geheiratet hatte. Ich blieb noch zwei Jahre in England. Dann kehrte ich zurück, nachdem mir Onkel Harrison das nötige Fahrgeld geschickt hatte. Absichtlich betrat ich Careys Haus 58 nicht mehr. Natürlich konnte meine Rückkehr Florence nicht verborgen bleiben. Eines Tages, Robert war zu der Zeit auf einem Ärztekongress in Philadelphia, rief sie mich an. Wir trafen uns in einem Restaurant. An jenem Abend gestand mir Florence, dass sie mit Robert nicht glücklich verheiratet sei. Er vernachlässigte sie über seine Forschungen an einem neuen Wahrheitselixier. Wir trafen uns immer öfter. Die alte Liebe zwischen uns flammte wieder auf. Vor vier Wochen erklärte mir Florence dann plötzlich, dass wir vorsichtiger sein sollten. Sie hatte das unbestimmte Gefühl, dass uns Robert auf die Schliche gekommen sei. Wir trafen uns jetzt nur noch selten. Meistens verabredeten wir einen Treffpunkt im Marine-Park, wo sie mich mit dem Wagen abholte. Dann fuhren wir nach Fort Tilden hinüber. Wir saßen im Wagen und starrten auf das Wasser hinunter. Unsere Gedanken kreisten um eine gemeinsame Zukunft. Dazu benötigte ich aber Geld, denn in diesem Fall wollten wir von New York weg.«
    »Florence Carey wollte sich also von ihrem Mann trennen?«
    Er nickte. »So war es, Agent Cotton. Ich beschloss, meinen Onkel um Geld zu bitten, aber sein Benehmen machte mir meine Bitte unmöglich. Am späten Abend traf ich mich dann mit Florence, um ihr von der gescheiterten Mission zu berichten.«
    »Dann waren sie also in der Mordnacht mit Florence Carey zusammen? Hat Sie auch gedrängt, dass Sie sich mit Ihrem Onkel wieder versöhnen sollten?«
    »Ja. Ich gab dann auch nach und ließ mich in die Nähe der Villa bringen. Wie hätte ich ahnen sollen was inzwischen passiert war?«
    »Wen verdächtigen Sie denn nun eigentlich des Mordes an Ihren Onkel?«, fragte Phil.
    »Robert Carey, Agent Decker. Ich habe auch eine Begründung. Obwohl ich die Beziehung zu ihm abgebrochen hatte, besuchte er mich vor etwa drei Wochen im Hotel Drummond. Er brachte sein Schachspiel mit. Ich glaubte, er wolle mich Florences wegen zur Rede stellen, aber kein Gedanke. Schachspielen wollte er. Da ich nicht mehr in sein Haus käme, müsse er eben den Weg zu mir nehmen. Wir spielten auch eine Partie, und als sich Robert schließlich verabschiedete, war er so herzlich wie früher. Heute glaubte ich, dass er nur kam, um bei mir zu spionieren. Er bereitete einen Schlag gegen mich vor. Als ich am Tag des Mordes mit Florence telefonierte, muss er sie wohl belauscht haben. Er benutzte unser Rendezvous, um in die Villa an der Brightwater Avenue einzudringen und Onkel Harrison zu erschießen. Als er damals bei mir war, hatte er auch die Feuerleiter vor meinem Fenster gesehen.«
    »Sie meinen also, es wäre für ihn eine Kleinigkeit gewesen, die Mordwaffe in Ihr Zimmer zu schmuggeln?«
    »Ich wüsste keine andere Erklärung, Agent Cotton. Es war ein furchtbarer Zufall, dass ich in jener Nacht noch einmal zur Villa meines Onkels zurückkehrte.«
    »Und nun wollten Sie zur Carey Villa, um sich Gewissheit zu verschaffen?«
    Er nickte. »Ich sollte um 3 Uhr da sein. Florence wollte ein Fenster in der Bibliothek öffnen. Ich wollte von ihr wissen, ob Robert in jener Nacht zu Hause gewesen war, als sie von unserem Rendezvous zurückkehrte.«
    »Öffnen Sie seine Handschellen, Lieutenant«, sagte ich zu Hardy.
    »Ja, aber…«
    Er starrte mich überrascht an.
    »Nun machen Sie schon, Hardy!«
    Er schloss die Handschellen auf.
    »Haben Sie ein Blatt Papier, Miss Scholes?«, fragte ich das Mädchen.
    Sie brachte einen Schreibblock. Ich gab Dupont meinen Füllhalter.
    »Zeichnen Sie mir einen Grundriss von der Carey Villa, Dupont. Wo liegt sie

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