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0322 - Leonardos Höllenwurm

0322 - Leonardos Höllenwurm

Titel: 0322 - Leonardos Höllenwurm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Angst, in dieser Falle zu stecken, wenn sie zuschnappte. Aber was konnte er tun? Nichts… Nur das Grundstück verlassen. Und…
    ...die einzige Person mitnehmen, die vielleicht wußte, was zu tun war, die eine Möglichkeit fand, diese Falle zu entschärfen. Er mußte unbeobachtet mit ihr sprechen, irgendwo draußen. Er dachte an den Schatten. Sorgsam sah er sich um. Wo war der Schatten? War er in der Nähe und beobachtete ihn?
    Aber er konnte ihn nirgendwo entdecken, diesen unheimlichen Kontrolleur und Nachrichtenüberbringer. Wenn es Bjern gelang, Nicole auf die Yacht zu bringen, ohne daß der Schatten es bemerkte…?
    Er winkte ihr fröhlich zu und ging in Richtung Yacht. Aus den Augenwinkeln sah er, daß sie ihm tatsächlich folgte. Also hatte sie halbwegs begriffen. Er entsann sich, daß April von Nicoles Andeutungen gesprochen hatte. Sie ahnte also wahrscheinlich etwas. Nur, dann konnten sie sich an Bord aussprechen…
    Grym kletterte auf die Yacht und tauchte dann unter Deck unter, betrat die Steuerkanzel. Er spürte die leichten Vibrationen, als eine weitere Person das Schiff betrat. Seine Hände glitten über die Drucktasten. »Nicole…?« fragte er halblaut.
    »Ja…«, kam die Antwort zurück. Er kannte ihre Stimme von früher, sie war es. Er schaltete die Magnettrossen ab und die Motoren ein. Die vier starken Diesel schoben die Yacht etwas zurück, drehte sie und katapultierten sie dann auf den Gardasee hinaus.
    Jetzt konnten sie miteinander reden. Bjern Grym wußte, daß wahrscheinlich nach Zamorras vermutlichem Tod nur Nicole Duval ihm noch helfen konnte. Und sie mußte ihm helfen, oder seine Seele war verloren.
    So oder so.
    ***
    Leonardo deMontagne verfolgte das Geschehen an der Villa aus der Ferne, ohne selbst anwesend sein zu müssen. Sein Schatten beobachtete für ihn, als sei er selbst dort. Der Schatten sah, wie Nicole die weiße Spinne zertrat, und Leonardo grinste spöttisch. Das würde überhaupt nichts nützen…
    Der Fürst der Finsternis machte einige schnelle Handbewegungen und murmelte eine Zauberformel. Fast augenblicklich begannen die beiden unter die Sträucher geschleuderten Spinnenhälften sich zu verändern.
    Sie wuchsen. Sie begannen sich zu vervollständigen, ergänztem was jeweils fehlte. Schon bald waren die Kugelkörper wieder geschlossen. Noch arbeitete es im Innern, aber- schon streckten sich zunächst hauchdünne, aber dann immer dicker werdende Beine hervor. Nach nicht ganz zehn Minuten war der Prozeß abgeschlossen; statt einer weißen Riesenspinne existierten jetzt deren zwei.
    Und sie machten sich daran, weitere Fäden zu produzieren, die Villa und das ganze Grundstück mit noch mehr verborgenen, unauffälligen kleinen Netzen zu bedecken. Noch wirkte das alles recht harmlos.
    Leonardo ließ seinen Schatten weiter beobachten. Und er sah, wie Bjern Grym in einem unbeobachtet geglaubten Moment Nicole Duval zuwinkte, sie möge ihm auf die Yacht folgen.
    »Dieser Narr«, murmelte Leonardo. »Meint er wirklich, der Schatten könne ihn nur beobachten, wenn er direkt neben ihm ist?« Der Dämon lachte auf. Nicole Duval von den anderen getrennt an Bord der Yacht - es konnte kaum etwas Besseres geschehen. Vielleicht brauchte er die Falle nicht einmal mehr, zu der die Villa und ihre Umgebung geworden war.
    Der einzige Unsicherheitsfaktor, der blieb, war Professor Zamorra selbst. Leonardo war nicht sicher, ob der dem Riesenwurm nicht doch entwischt war. Leonardo traute Zamorra alles zu, er hütete sich, diesen Gegner zu unterschätzen. Das war schon Leonardos Vorgängern auf dem Thron des Fürsten zum Verhängnis geworden - Asmodis, Sanguinus, Belial. Leonardo dachte nicht daran, deren Schicksal zu teilen. Er war vorsichtig. Er kannte Zamorra inzwischen und wußte, daß er erst dann triumphieren konnte, wenn er ihn tatsächlich tot vor sich sah. Keine Sekunde früher.
    Und selbst dann würde er vorsichtig sein müssen. Zamorra hatte mehr Leben als eine Zwiebel Schalen, so schien es dem Dämon manchmal.
    Deshalb rechnete er vorerst nicht damit, daß der Meister des Übersinnlichen bereits tot war.
    ***
    Kurz bevor Nicole Gryms auffordernden Wink sah, waren ihr an verschiedenen Stellen Spinnennetze aufgefallen. Nicole nahm das als Warnung. Diese Netze hatten eine bestimmte Bedeutung. Den Fäden nach mußten sie von einer ziemlich großen Spinne produziert worden sein, wahrscheinlich von einer weißen. Denn die war das einzige große Expemplar.
    Aber große Spinnen bauten

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