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0322 - Leonardos Höllenwurm

0322 - Leonardos Höllenwurm

Titel: 0322 - Leonardos Höllenwurm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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herum. Das Fahrzeug war verdreckt, und in der rechten Seite befand sich eine Beule im Kotflügel. Das war alles. Die massive Limousine hatte die Angelegenheit relativ heil überstanden.
    Zögernd stieg der Schwede ein und startete den Wagen. Der Riesenwurm beobachtete ihn nur, hinderte ihn aber nicht an seinem Tun, auch nicht, als Bjern langsam die Waldschneise hinunter zur Straße fuhr.
    Ich habe einen Pakt geschlossen, dachte Bjern entsetzt. Einen Pakt mit dem Teufel. Und ich bin sein Diener geworden…!
    Er bog nach links ab, zurück zu Aprils Villa. Und er hoffte, daß der Dämon sich an das Versprechen hielt -und die Menschen, die Bjern etwas bedeuteten, in Ruhe ließ.
    Und dies wäre in der Tat auch geschehen.
    Aber dort befand sich noch Nicole Duval. Und sie war ebenso Leonardos eingeschworene Feindin wie Zamorra selbst.
    ***
    Die Sekunden dehnten sich zu Ewigkeiten, während Zamorra in der Luft schwebte, von den Scherenklauen des Supermonsters gehalten. Er sah die mahlenden Knochenreihen hinter dem Freßmaul, sah die Fühler pendeln, sah die Facettenaugen, die das Licht der untergehenden Sonne spiegelten…
    Und er wußte, daß er gleich tot war.
    Gegen die ungeheuren Kräfte des Riesenwurms kam er nicht an. Er konnte sich nicht aus dem Griff des Ungeheurs befreien.
    Aber er konnte etwas anderes tun.
    Sich tot stellen…
    Es war ein wahnsinniger Gedankenblitz, der ihn durchzuckte. Es konnte einfach nicht gutgehen - aber es konnte auch nicht mehr schaden…
    Zamorra erschlaffte in den Klauen.
    Nicht mehr bewegen! Nicht mehr denken - gleich ist es sowieso vorbei… nicht mehr atmen…
    Es gab Tiere, die nur lebende Beute rissen und das Tote mieden. Wenn das hier auch so ein Biest war, konnte es klappen…
    Da wurde er heftig durchgeschüttelt, daß ihm übel wurde.
    Nicht bewegen!
    Wollte das Biest testen, ob noch Leben in ihm war? Es sah so aus, und Zamorra hing schlaff in den Klauen und ließ sich durchschütteln, daß es eine wahre Pracht war. Ihm wurde schwindlig.
    Im nächsten Moment schien der Riesenwurm zu der Erkenntnis gekommen zu sein, daß Zamorra tot sein mußte, weil er nicht mehr zappelte. Die Vermutung des Parapsychologen war richtig: der Riesenwurm war auf lebende Opfer und Widerstand programmiert. Mit Toten konnte er nichts anfangen.
    Was nicht mehr gebraucht werden konnte, mußte weg.
    Der Wurm schleuderte das nutzlose Ding schwungvoll fort, hoch durch die Luft. Zamorra schrie auf. Einen Absturz aus dieser Höhe, in die ihn die Bestie mit Ur-Kraft warf, konnte er nicht mehr überstehen!
    Es war also jetzt doch zu Ende.
    Aber dieser Tod - würde angenehmer, leichter sein als der im Schlund dieser Bestie!
    Und der harte Boden raste auf Zamorra zu.
    ***
    »Nein, Nicole… er hat mich nicht nach dem Wagen gefragt«, sagte April erstaunt. »Das ist unter uns auch nicht üblich. Wer etwas braucht, nimmt es sich und stellt es hinterher wieder hin… nur finde ich es ein bißchen seltsam, daß er schon wieder weg ist, und noch dazu auf diese Weise.«
    »Hm. Ein bißchen? Wenn ich du wäre, würde ich’s für eine Frechheit halten. Wenn er noch irgend etwas zu erledigen hatte, hätte er ja von vornherein später kommen können.«
    April schüttelte den Kopf.
    »Das seh’ ich anders. Er wohnt auf der anderen Seite des Lago. Es wäre Blödsinn gewesen, erst mit dem Wagen hier herum zu fahren, dann wieder zurück, um mit der Yacht zu kommen, und die wollte er wohl mitbringen. Er meinte vorhin, wer wollte, könnte eine Mondscheinpartie auf dem Boot machen.«
    So ganz war Nicole davon nicht zu überzeugen, obgleich Aprils Worte natürlich etwas für sich hatten.
    Sie hoffte, daß Zamorra herausfand, was Grym beabsichtigte. Denn hier war etwas faul, das wurde ihr jetzt auch klar. Kein normaler Partygast benahm sich so wie Bjern Grym. Und Nicole an seiner Stelle hätte auch die beiden leichtgeschürzten Girls am Boot nicht einfach so stehengelassen, wenn sie sich ihm schon anboten. Offenbar hatten sie vorwiegend auf ihn gewartet - etwas anderes war unwahrscheinlich, denn die anderen männlichen Partygäste waren alle in weiblicher Begleitung. Bjern Grym also der einzige Solo-Mann. Nicole lächelte. Sie unterhielt sich mit diesem und jenem Gast und hielt nebenbei die Augen offen, ob und wann Zamorra zurückkam.
    Aber Zamorra kam nicht zurück. Statt dessen sah Nicole eine faustgroße Spinne, die quer über den Rasen lief. Sofort eilte sie hinterher und holte das Biest ein. Eine weiße Spinne… plötzlich

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