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0322 - Leonardos Höllenwurm

0322 - Leonardos Höllenwurm

Titel: 0322 - Leonardos Höllenwurm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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sagten Sie eben? Nicole war an Bord?«
    April Hedgeson nickte stumm. Sie konnte nicht sprechen.
    »Oh, verdammt«, keuchte der Professor. »Nein… nein, das darf nicht wahr sein! Nicht Nicole…«
    Er drehte sich um, sah das flammende Inferno, das immer mehr zusammensank. Er begann zu zittern. Nur mühsam hielt er sich noch aufrecht. Der Gefühlssturm drohte ihn niederzuwerfen.
    »Nein, es kann nicht sein«, flüsterte er heiser. »Sie wird nicht an Bord gewesen sein…«
    Er fuhr herum.
    »Sofort weg von hier, alle! Da ist noch ein weiteres Monster… das ganze Grundstück ist eine Falle! Versucht zu fliehen, solange es noch geht… ein dämonischer Angriff…«
    Verständnislos wurde er von allen Seiten angestarrt. So mancher der Anwesenden zweifelte an Zamorras Verstand oder an seinem eigenen. Ein weiteres Monster, ein dämonischer Angriff, das gab es doch gar nicht. Das war höchstens ein ganz besonders wilder Gag der Gastgeberin, ihre Gäste zu unterhalten und ihren Geburtstag mit einem Paukenschlag besonderer Art zu feiern…
    Doch dann straffte sich April.
    »Die Party ist beendet, Leute, tut mir leid«, sagte sie rauh. »Fahrt nach Hause. Hört auf den Professor. Verschwindet, solange ihr es noch könnt. Wir…«
    Sie konnten es nicht mehr.
    Der zweite Monsterwurm war da. Soeben glitt er um die Villa herum, und abermals stieß er einen lauten Schrei aus der die Menschen erschauern ließ. Den ersten hatten sie kaum wahrgenommen oder dem schmelzenden ersten Wurm zugeschrieben.
    Aber jetzt war die Bestie da.
    Es war der Moment, in dem Dennessey, der Butler, Köpfe von Schwimmenden auf dem Wasser entdeckte.
    Drei Menschen schwammen dem Ufer entgegen. Nicole Duval, Bjern Grym und Ariana…
    ***
    Bjern Grym war sofort wieder voll da, sobald er das kalte Wasser berührte. Er verwünschte Nicole Duval, die so radikal handelte, und er machte sich Sorgen um Ariana. Er mußte fast zwanzig Meter weit zurückschwimmen, bis er sie sah. Auch sie hatte Glück gehabt; auch sie war wieder zu sich gekommen, als sie ins Wasser stürzte.
    Aber in Gefahr zu ertrinken war sie nicht gewesen; so schnell hätte sie nicht versinken können, als daß Bjern sie nicht mehr hätte erreichen können. Wider Willen mußte er Nicole bewundern; sie schien das ganz exakt geplant zu haben.
    »Alles okay?« fragte Bjern.
    »Alles okay«, murmelte Ariana. »Verflixt, wie komme ich ins Wasser? Ist die Yacht gekentert?«
    Grym deutete zum Ufer, wo der Feuerschein loderte. »Das war die Yacht«, sagte er finster. »Nicole, dieses Rabenaas, hat sie gegen das Ufer geknallt.«
    Sekundenlang ertappte er sich bei dem Gedanken zu hoffen, daß sie den Aufprall und die Explosion nicht überlebt hatte. Dann aber begann er zu frieren. Wer war er denn, daß er einem anderen Menschen den Tod wünschte, nur aus Rachsucht für die Zerstörung der Yacht, die ohnehin keinen großen Wert mehr hatte, wenn die Neukonstruktion vom Dock, lief? Hatte ihn der Kontakt mit dem Dämon schon so verhärtet, daß es ihm gleichgültig war, wenn ein Mensch starb?
    »Wir sollten sehen, daß wir an Land kommen«, keuchte er. »Bevor wir auskühlen…«
    Er hielt sich dicht hinter Ariana, damit er sie unterstützen konnte, wenn ihre Kräfte nachließen. Aber das Mädchen schien durchaus sportlich zu sein und legte Tempo vor. Grym dachte wieder über Nicole nach, und über den Monsterwurm, den sie in der Holografie gesehen hatten. Nicole hatte die Yacht bewußt und gezielt als Vernichtungswaffe eingesetzt, um dieser Bestie den Garaus zu machen, und so, wie Bjerns scharfe Augen es über die Entfernung hinweg sahen, hatte das wohl auch geklappt.
    Und fast hätte sie mich gezwungen , mein Traum-Phantom zu aktivieren, wenn ich es nicht geschafft hätte, Ariana zu erreichen und diese besinnungslos geblieben wäre!
    Zorn flammte in ihm auf. Wie konnte sie ihm das antun? War sie nicht schlimmer als der Dämon, weil sie ihm überhaupt keine Wahl gelassen hatte?
    Irgendwo dicht vor dem Ufer sah er einen Kopf im Wasser. Da schwamm jemand. Nicole? Hatte sie es tatsächlich geschafft, rechtzeitig auszusteigen?
    Er schwamm schneller, zog an Ariana vorbei.
    Und da sah er das zweite Monster.
    ***
    Das Ungeheuer kroch näher heran. Die Menschen standen da, vor Schreck erstarrt. Dann aber kam Bewegung in sie. Schlagartig entstand das heilloseste Durcheinander, das Zamorra jemals gesehen hatte. Es war wie im Film. Wer von rechts kam, drängte nach links und umgekehrt.
    Und dazwischen der Ruf des

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