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0322 - Leonardos Höllenwurm

0322 - Leonardos Höllenwurm

Titel: 0322 - Leonardos Höllenwurm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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einem weißen Schatten in der Nacht, dessen gewaltige Augen superstarke blendende Scheinwerfer waren.
    Unwillkürlich schrie Zamorra auf. Er warf sich seitwärts gegen den Zaun. Da krachte und donnerte es, als das See-Ungeheuer das Wasser verließ und über den Strand flog, hochgeschleudert wurde und dabei aufplatzte. Und…
    Im nächsten Moment ging die Welt unter.
    ***
    April Hedgeson machte sich Gedanken. Warum hatte sich Grym so seltsam verhalten? Und daß Zamorra immer noch nicht zurückgekommen war, gab ihr auch zu denken. Unruhig bewegte sie sich zwischen ihren Gästen hin und her, sprach mit diesem und mit jenem, tanzte mit einigen der Männer und ging hin und wieder zur Anlegestelle hinunter.
    In zwei Stunden war es Mitternacht. Dann begann der eigentliche Geburtstag. Nein, es waren nicht einmal mehr ganz zwei Stunden. Trotzdem schleppten sich die Minuten dahin. April wünschte sich fast schon, sie hätte die Feier abgeblasen.
    Plötzlich sah sie die Yacht.
    Sie jagte mit hoher Geschwindigkeit von der See her heran. Aber der Kurs zielte an der Anlegestelle vorbei, und die Geschwindigkeit war doch viel zu hoch! War Bjern verrückt geworden?
    Er mußte bremsen! Auch seine Superyacht mußte den Gesetzen der Dynamik gehorchen. Er konnte sie doch nicht so bremsen wie ein Auto!
    April preßte die Fäuste vor den Mund. Sie wollte schreien. Bjern, Maschinen stop! Aber sie blieb stumm.
    Sie sah die Yacht mit den Scheinwerfern, und sekundenlang sah sie im Scheinwerferlicht am Strand hinter dem Zaun einen stürzenden Mann und ein unbeschreibliches Ungeheuer. Dann ging alles blitzschnell.
    Die weiße Yacht lief mit Tempo auf den Strand, wurde hochgeschleudert und sprang förmlich durch die Luft. Sie kippte dabei schräg, mit der Nase nach unten. Schon der gleitende Aufprall auf den Sandstrand hatte den Boden aufplatzen lassen. April sah Trümmerstücke durch die Luft wirbeln.
    Dann schlug die Yacht auf.
    Genau in das furchtbare Ungeheuer hinein, das sich hinter dem Zaun bewegte.
    Da schrie April gellend auf.
    Und in einer aufbrüllenden Explosion verging die Yacht! Blitzschnell entstand nur wenige hundert Meter hinter der Villa in der Nacht eine winzige künstliche Sonne, die ihre Energie in einem einzigen Aufblitzen verstrahlte und glühende, brennende und schmelzende Trümmerstücke in alle Himmelsrichtungen ausspie…
    ***
    Nicole schnellte sich im gleichen Moment vom Boot, als es durch die Luft flog und auf das Ungeheuer zuhetzte, um es unter sich zu erschlagen. Sie rollte sich noch in der Luft zusammen und gab doch keinen Pfifferling mehr darum, daß sie diese Aktion überlebte. Sie wirbelte schwerelos, sah den Boden auf sich zurasen -und zwei Meter über dem Sand, der wie eine Betonmauer wirken mußte, wurde sie von der Druckwelle der explodierenden Yacht erfaßt.
    Erst kam das Licht, dann der Schall und mit ihm der Druck, diese Titanenfaust, die Nicole traf und noch weiter durch die Luft hämmerte. Gluthitze folgte, eine Feuerlohe leckte nach ihr, und glühende, schmelzende Kunststoffteile rasten hinter ihr her, Kometenschweife aus purem Feuer im Gefolge. Nicole wurde ein paar Dutzend Meter weit katapultiert und prallte ins Wasser, schlug flach auf wie ein springender Stein und glitt erst beim zweiten Auftreffen in die Fluten, die ihre Fluggeschwindigkeit bremsten. Neben ihr schlug es zischend, dampfend und brennend ein, und sie fühlte sich zerschunden und gerädert. Der Wasseraufschlag hatte ihr mit Sicherheit jede Menge blaue Flecken eingebracht.
    Sie schluckte wieder Wasser und kam prustend hoch.
    Sie sah zum Ufer. Dort herrschte Chaos. Aber Nicoles Augenmerk galt vordringlich dem Monsterwurm. Die Yacht hatte ihn förmlich zerschmettert, und jetzt ergoß sich die Gluthitze brennenden Diesels über ihn. Die furchtbare Kreatur zuckte und wand sich mit ihren Überresten, die in der Hitze nicht brannten, sondern einfach wegschmolzen, und ein durch Mark und Bein gehender schriller Laut drohte Nicole vereisen zu lassen.
    Denn dieser Schrei kam nicht von der zerschmelzenden Bestie.
    Er kam von der anderen Seite, von der Straße her.
    Nicole erschauerte. Es gab eine zweite Bestie!
    ***
    Auch Zamorra wurde von Ur-Gewalten gepackt und abgehoben. Er flog in den Zaun, der einfach nachgab. Die Druckwelle packte die mächtigen Stahlpfosten und knickte sie weg. Zamorra schlug irgendwo im Gras auf, rollte bis vor einen Strauch und sah verwirrt die Feuerfontäne, die hochschoß.
    Die Yacht!
    Er begriff’s nicht so recht. Er

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