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0324 - Die Geliebte des Dämons

0324 - Die Geliebte des Dämons

Titel: 0324 - Die Geliebte des Dämons Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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vor, denn sie begannen mit einem schaurigen Singsang.
    Da war plötzlich ein Heulen und Jaulen zu hören. Nicht laut, sondern ein seltsam unwirkliches, leises Klingen, das durch den Tunnel schwang und irgendwo in der Ferne in einem wehenden Echo auslief. Der Gesang kam mir wie eine Trauer vor. Vielleicht heulten sie auch wegen der von mir getöteten Schlange, die ja zu ihnen gehört hatte.
    Sie blieben nicht still.
    Im nächsten Augenblick sah ich ihre Arme. Manche waren dünn wie Gummischläuche, andere wieder dicker, und etwas besaßen sie alle.
    Hände, die man als Krallen bezeichnen konnte. Lange Finger, die sie gekrümmt hatten und die plötzlich aus der Wand stießen, um nach mir greifen zu können.
    Jetzt wurde es gefährlich, und ich mußte mir etwas einfallen lassen, wollte ich dieser Falle entkommen. Sie waren die Wächter und Diener eines nicht zu begreifenden Dämons, und das bewiesen sie in den nächsten Sekunden, denn ihr jaulender Singsang konzentrierte sich auf ein einziges Wort.
    Kataya!
    Ich hörte nur diesen Namen, und er wurde in sämtlichen Tonarten ausgestoßen. Mal schrill, mal leise, mal singend, mal sprechend. Er war immer vorhanden, sollte mich einlullen, und gleichzeitig drückten sich die Klauen aus den Felswänden, um nach mir zu greifen.
    Mandras Dolch hielt ich noch in meiner rechten Hand. Mit der Beretta konnte ich kaum etwas ausrichten, deshalb nahm ich die Waffe mit der schwarzen Klinge und stach zu.
    Ich traf die Klaue, die mit ihren Fingerspitzen über meine Haare fuhr.
    Ich bekam Schüttelfrost, als die Klaue meine Kopfhaut berührte, ich duckte mich und schnellte wieder hoch.
    Der Treffer mit dem Dolch riß die Hand auf. Vom unteren Ende der Finger bis hin zum Gelenk.
    Ich huschte sofort zu einer anderen Stelle, denn aus der Hand tropfte eine dicke Flüssigkeit, die mich an dunklen Sirup erinnerte.
    Als sie den Boden berührte, sah ich die Gestalt aus der Wand fallen.
    Sie hatte einen kleinen, kugelförmigen Kopf, der vor meinen Augen zersprang und sich in einer dunklen Wolke aus Rauch auflöste, so wie auch der übrige Körper.
    Es war schaurig und gleichzeitig faszinierend. Die Szene hatte mich gefangengenommen. Ich wurde erst wieder an meine eigene Lage erinnert, als jemand an meiner Kleidung zerrte.
    Von zwei Seiten gleichzeitig hatte sie zugepackt. An der linken jedoch befanden sich zwei Hände. Sie übten einen stärkeren Druck aus. Wehren konnte ich mich nicht, ich folgte der Zugkraft und wurde auf die verflixte Stollenwand zugezogen.
    Für einen Moment hatte ich schreckliche Angst innerhalb des Gesteins zu verschwinden und ebenso eingeschlossen zu werden wie diese gespenstischen Gestalten.
    Mit der freien linken Hand wollte ich mich abstützen – und faßte hindurch.
    Verdammt, ich fiel in die Wand!
    Fast setzte mein Herzschlag aus, und als ich mich wieder gefaßt hatte, befand ich mich schon zwischen den unheimlichen Gestalten, dabei eingeschlossen von dem grünen Licht. Ich war einer von ihnen.
    Über die Folgen wollte ich erst gar nicht nachdenken. Wenn ich Pech hatte, würde ich bis zu meinem Lebensende in der Wand steckenbleiben und elendig vergehen.
    Drei standen vor mir.
    Gespenstisch anzusehen. Keine Janusköpfe mehr, sondern Diener Kataya, von dem ich noch immer nicht wußte, was es war.
    Das Böse, nicht mehr und nicht weniger.
    Aber es reichte, um es zu bekämpfen.
    Sie griffen mich nicht an, sondern zogen sich zurück. Schwebend, wie Gespenster. Keine Menschen mehr, nur noch Geistwesen, die ihre Gesichter durch ihr Lachen zu schrecklichen Fratzen verzerrten.
    Sie lachten lautlos. Anscheinend wußten sie Bescheid, und ich bemerkte plötzlich den ungewöhnlichen Druck, der sich auf meinen Körper legte.
    Da gab es nur eine Erklärung.
    Die Wand wuchs zu!
    Auf einmal war die Panik da. Wenn ich es nicht in den nächsten Sekunden schaffte, aus diesem unheimlichen Gefängnis zu verschwinden, war alles umsonst gewesen.
    Ich hatte vorgehabt, die Diener Katayas zu bekämpfen. Diesen Plan konnte ich nun aufgeben. Meine Flucht war wichtiger.
    Es fiel mir bereits schwer, mich zu drehen. Ich mußte eine halbe Drehung hinter mich bringen, um aus der Wand in den Gang treten zu können. Dabei kam ich mir vor wie jemand, der unter Wasser lief und gegen den Druck der Flüssigkeit ankämpfte.
    Ich kam voran.
    Gleichzeitig machte man es mir immer schwerer, denn das Gestein wuchs schneller zu, als ich angenommen hatte.
    In meinem Rücken näherten sich die Unheimlichen. Ein

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