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0324 - Die Geliebte des Dämons

0324 - Die Geliebte des Dämons

Titel: 0324 - Die Geliebte des Dämons Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Böse zu sein.
    Paradox, ein Unding – bei normalem Denken. Die Welt der Magie machte es möglich.
    Vor ihren Augen zerbrach ein Wunschbild. Kataya selbst war nicht zu vernichten, das Böse blieb.
    Es zog sich nur zurück.
    Schreie, furchtbar und grauenvoll zitterten durch die gewaltige Felsenhalle. Wie kräftige Hammerschläge peitschten sie gegen die Wände, hieben in das Gestein und begannen damit, es zu zerstören.
    Erdbebenartige Wellen liefen durch den unterirdischen Berg, während das maskenhafte Gesicht über den beiden Menschen immer mehr zerfiel. Stücke platzten heraus, taumelten durch die Luft und lösten sich auf.
    Jede Auflösung war der Teil einer Vernichtung der Wunschvorstellung des Fratzengesichts.
    Ein unwahrscheinliches Erlebnis für Shao und Suko, denn es war wieder Shao, die plötzlich Schutz in den Armen ihres Freundes suchte und mit bebendem Blick in die Höhe starrte.
    Ein gänsehauterzeugendes Jammern und Wehklagen erreichte ihre Ohren. Nicht nur die Wunschvorstellung verging, auch Katayas Geist zog sich aus diesem Berg zurück und ebenfalls seine Diener, die innerhalb der Wände und Stollen ihren Platz gefunden hatten.
    Es war grandios und gleichzeitig unheimlich.
    Shao und Suko klammerten sich gegenseitig fest. Sie wären gern geflohen, das brachten sie nicht fertig, da die Zerstörung des Gesichts noch nicht beendet war.
    Noch gab es den Mund, diese unheimliche Öffnung mit ihrer tiefen Schwärze.
    Beide Menschen hatten bei der Betrachtung das Gefühl, einen saugenden Atemzug zu vernehmen, und das folgende Ereignis bestärkte sie in ihrer Vermutung.
    Kataya holte sich zurück, was ihm gehörte.
    Ein Wirbel fuhr über die Köpfe der Menschen hinweg. Brausend, unheimlich anzuhören und auch mit dem Rauschen eines gewaltigen Wasserfalls zu vergleichen.
    Dazwischen die klagenden Stimmen der Geister, die ebenfalls in den Strudel hineingerissen wurden.
    Schreien, Weinen, Kreischen, ein Singsang, der unbeschreiblich war und aus Tönen bestand, wie sie nur in den unauslotbaren Tiefen der Verdammnis geboren wurden.
    So war es, wenn sich die Hölle oder das Böse zurückzog. Es kam oft schleichend wie ein gefährliches Gift, um sich mit einem mörderischen Paukenschlag zu verabschieden.
    Suko wußte, daß er und Shao nichts mehr tun konnten. Da gab es nur eins.
    Rückzug!
    Er hielt seine Freundin auch weiterhin fest, als er mit Shao in den Gang eintauchte, durch den sie gekommen waren.
    Sie rannten, denn sie wollten den Ort des Grauens so rasch wie möglich hinter sich lassen.
    Hier hatte sich Kataya zurückgezogen. Vielleicht kam er an einer anderen Stelle wieder, wer konnte das schon sagen?
    Der magische Sturmwind zerrte an ihnen, wollte sie auch von den Beinen reißen, doch sie gehörten nicht dazu und taumelten weiter durch die Finsternis des Stollens, begleitet vom Schreien der gequälten Seelen und Geister, die von Kataya in die Verdammnis geholt wurden.
    »Gleich!« keuchte Suko. »Gleich haben wir es geschafft.«
    Da schrie Shao auf!
    ***
    In manchen arabischen Ländern wird Dieben noch heute die Hand abgehackt, wenn die Täter beim Stehlen erwischt wurden. Aber ich war kein Dieb, und ich wollte meine Hand behalten.
    Eine schreckliche Angst umkrallte mich. Ich dachte an die Bilder, die ich über solche Bestrafungen in manchen Illustrierten gesehen hatte. In meinem Körper krampfte sich alles zusammen. Der Angstschweiß klebte dick auf meiner Stirn, als plötzlich alles anders wurde.
    Es begann mit einem Beben.
    Nicht nur der Boden wurde berührt, auch die Wände und das, was sich in ihnen befand.
    Ich hatte nur Augen für den Feuerkopf, der aus dem Unsichtbaren einen Stoß bekam und zur Seite taumelte, so daß er nicht mehr in der Lage war, mir mit einem Schlag die Hand vom Arm zu trennen.
    Mit dem Beben kam das Heulen.
    Unheimlich hallte es durch die Gänge. Es schrie und jaulte in meinen Ohren, die Wände begannen zu zittern, und ich zog meine Hand zurück.
    Es klappte!
    Plötzlich war ich frei. Nichts klemmte mehr ein. Ich konnte mich wieder bewegen, als wäre nichts geschehen, und sprang sofort zurück, während ich meinen Blick auf die Wand gerichtet hielt, deren Gefangener ich einmal gewesen war.
    Die Kräfte packten die Geistwesen.
    Sie spielten mit ihnen, wirbelten sie durcheinander und drehten sie zu gewaltigen Kreiseln, bevor sie ausgespieen wurden, über meinen Kopf hinwegwischten, wie von einem Trichter oder einem unheimlichen Sog erfaßt.
    Ich tat überhaupt nichts. Innerhalb

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