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0324 - Die Geliebte des Dämons

0324 - Die Geliebte des Dämons

Titel: 0324 - Die Geliebte des Dämons Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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immer aussuchen, Mr. Stemmer.«
    Mehr hatte ich zu diesem Thema nicht zu sagen.
    Die Villen wurden seltener. Ein Zeichen, daß wir uns dem Grenzgebiet näherten. Der Wald wurde dichter. Erste Hinweisschilder erschienen am Straßenrand. Zweisprachige Warntafeln, und irgendwann war auch die Straße zu Ende.
    Es gab noch einen Feldweg, der in den buschigen Wald hineinführte.
    Für ein Auto nicht zu befahren.
    »Endstation«, sagte Stemmer und schlug auf den Lenkradring.
    »Jetzt müssen Sie allein weiter.«
    Zunächst zahlte ich den Preis, legte noch ein angemessenes Trinkgeld auf die Hongkong-Dollar und kam anschließend auf das eigentliche Thema zu sprechen.
    »Hier soll es Höhlen geben, die sich…«
    Durch das hohe Trinkgeld fühlte sich der Fahrer anscheinend verpflichtet, mir eine Auskunft zu geben. »Ach die meinen Sie. Das ist die verfluchte Ecke. Da sollen angeblich Geister leben, so behaupten es wenigstens die Leute.«
    »Und wo kann ich die Geister finden?«
    Stemmer lachte. »Wollen Sie wirklich da hin?«
    »Ich muß.«
    Er überlegte und murmelte: »Ich fahre auf eigene Rechnung, habe keinen Boß, und bin mal wieder scharf auf ein Abenteuer.« Ruckartig hob er den Kopf und schaute mich an. »Wissen Sie was, Mr. Sinclair. Ich gehe mit Ihnen und zeige Ihnen den Weg.«
    »Das finde ich toll.«
    Er winkte ab, holte aus dem Handschuhfach einen Revolver hervor und steckte ihn ein. »In dieser Gegend muß man aufpassen. Da kann man schneller tot sein, als einem lieb ist.«
    »Seit wann schießen Geister?«
    »Wenn es Grenzposten sind…«
    Wenig später hatte uns der Wald verschluckt. An diesen Stellen hatte ihn niemand gerodet, und unter den hohen, dschungelartigen Bäumen stand die Luft. Es war stickig, das Atmen wurde zur Qual.
    Stemmer war vorgegangen. Es raschelte, wenn er Zweige zur Seite schob, und schon bald erreichten wir einen Pfad. »Der hört erst auf, wo die Felsen beginnen«, erklärte der Fahrer.
    Ich nickte. »Wie weit noch?«
    »Nicht mal eine halbe Meile.«
    »Dann los.«
    Ich wurde vorsichtiger. Stemmer hielt sich hinter mir. Hin und wieder schreckten wir Vögel auf. Wacht- oder Grenzposten sahen wir keine, vernahmen nur einmal laute Stimmen und das satte Brummen eines Truckmotors. Sie waren auf Patrouillenfahrt.
    »Erwischen lassen dürfen wir uns nicht«, erklärte mein Begleiter.
    »Die können so unangenehme Fragen stellen.«
    »Schon erlebt?«
    »Klar.«
    Der Boden wurde felsig. Ich mußte achtgeben. Sehr leicht konnte man über die steinigen Hocker stolpern und auf der Nase landen.
    Manchmal bewegten wir uns hautnah an den Bergwänden entlang.
    Pflanzen und Gräser hatten sich in die Felsen gekrallt und wuchsen nach unten. Oft streiften sie meinen Nacken.
    »Hier sind irgendwo die Höhlen«, sagte Stemmer.
    Ich blieb stehen. Erkennen konnte ich nichts, aber Stemmer wußte, wie man es anstellte. Er schob sich an mir vorbei und begann damit, die zugewachsenen Felswände abzutasten, bis er keinen Widerstand mehr fand.
    »Hier ist ein Eingang!« flüsterte er.
    Ich war schnell bei ihm. Es wunderte mich, daß er von den Grenzposten noch nicht entdeckt und genutzt worden war. Darüber konnte Stemmer nur lachen.
    »Die Leute sind abergläubisch.«
    »Und Sie?« fragte ich.
    »Alles, was man sich erzählt, kann nicht aus der Luft gegriffen sein, Mister.«
    »Und was erzählt man sich so.«
    Er schlug mir auf die Schulter. »Ich will Ihnen keine Angst machen, wenn Sie sich das System der Höhlen anschauen wollen. Soll ich hier warten? Dann können wir gemeinsam wieder zurückfahren.«
    »Ich kann Ihnen keine Zeit angeben.«
    »Das macht nichts. Zeit habe ich in meinem Leben immer mehr als genug gehabt.« Das waren gleichzeitig die Worte, mit denen er sich verabschiedete.
    Ich tauchte in die Finsternis der Felswand.
    Im nächsten Augenblick schon kam ich mir vor wie in einem gewaltigen Grab eingeschlossen. Die fast greifbare Finsternis erinnerte mich an die des Bluttunnels, den ich mal durchquert hatte, um die Conollys aus den Klauen des Teufels zu befreien. Damals war ich im Vorhof der Hölle gelandet.
    Und hier sollte sich Kataya befinden?
    Ich spürte noch nichts, dafür sah ich etwas, denn die Dunkelheit wurde vom Strahl meiner kleinen Lampe zerschnitten.
    Der lange, schmale, helle Streifen teilte sie und fand ein Ziel, das ich als eine Gabelung erkannte.
    Nach links mußte ich mich wenden. Und das hieß: tiefer in den Berg hinein.
    Ich hatte die Biegung bald erreicht. Begegnet war mir noch

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