Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0324 - Sie tanzten, wenn die Ratte pfiff

0324 - Sie tanzten, wenn die Ratte pfiff

Titel: 0324 - Sie tanzten, wenn die Ratte pfiff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: wenn die Ratte pfiff (1 of 2) Sie tanzten
Vom Netzwerk:
Keller nach dem Opium gesucht haben, während die Kollegen aus dem Obergeschoss die Chinesen abführten. Ackerman war sicher dabei.«
    »Natürlich war er dabei«, brummte ich. »Wir wissen, dass er kurz vor Mitternacht gekommen ist. Ein paar Minuten später war unsere Abriegelung des Geländes perfekt. Keine Maus hätte herauskommen können. Also verzichten wir auf sofortige Verhöre?«
    Die Frage war eigentlich mehr an Phil gerichtet, aber Mr. High schaltete sich ein und gab die Antwort: »Es wird uns gar nichts anderes übrig bleiben, Jerry«, sagte er. »Von allen verhafteten Chinesen sind die meisten illegal eingewandert, und zwar erst vor kurzer Zeit. Es gibt kaum einen unter ihnen, der unsere Sprache spricht. Und wir können beim besten Willen jetzt, mitten in der Nacht, nicht genügend Dolmetscher auftreiben. Es wird tagsüber noch schwierig genug werden. Ich fürchte, wir werden die Dolmetscher aus Washington anfordern müssen.«
    »Na, dann ist die Frage ja entschieden«, gähnte ich. »Ohne Dolmetscher 30 können wir keine Vernehmungen machen, und Dolmetscher sind jetzt in der Nacht nicht zu kriegen. Wir können also beruhigt nach Hause und ins Bett gehen.«
    ***
    Wir verabschiedeten uns vom Chef und verließen das Districtgebäude. Den Jaguar hatte ich wie üblich im Hof stehen. Wir stiegen ein, denn ich wollte natürlich meinen Freund nach Hause bringen. Inzwischen war es etwa halb vier Uhr früh geworden. In den Straßen von Manhattan war endlich Ruhe eingekehrt. Ab und zu sah man noch einen Wagen langsam durch die Straßen rollen - Leute, die aus einem Nachtlokal kamen. Sonst herrschte die Stille der Nacht. Phil und ich waren weidlich müde und dösten vor uns hin.
    Bis Phil mich auf einmal anstieß.
    »Sieh mal in den Rückspiegel!«, sagte er.
    Ich hob den Blick. Hinter uns kurvte ein Wagen von einer Fahrbahnseite auf die andere und wieder zurück.
    »Der Kerl muss betrunken sein«, knurrte ich. »Schade, dass kein Streifenwagen in der Nähe ist.«
    »Jetzt fährt er auf einmal wieder schnurgerade!«, sagte Phil kopfschüttelnd.
    Er hatte sich umgedreht und sah hinten zum Fenster hinaus. Ich überzeugte mich durch einen raschen Blick in den Rückspiegel, dass Phil recht hatte. So, wie der Bursche jetzt fuhr, war nicht das leiseste an seinen Fahreigenschaften auszusetzen.
    »Seltsam«, sagte ich. »Ich habe noch nie gehört, dass einer schlagartig nüchtern geworden wäre.«
    »Das gibt es auch nicht«, meinte Phil. »Er muss aus einem anderen Grunde vorher Schlangenlinien gefahren sein.«
    Der Wagen hinter uns holte auf. Man konnte nicht gerade sagen, dass er zu schnell fuhr, aber für meine Begriffe war es ein bisschen riskant, denn wir befanden uns knapp vor einer Kreuzung ohne Ampelbetrieb.
    »Vorsicht!«, schrie Phil plötzlich. Im letzten Augenblick sah ich, wie der Wagen von hinten direkt auf uns zuraste. Ich riss das Steuer nach rechts, während ich gleichzeitig das Gaspedal durchtrat.
    Irgendwo krachte es ein paar Mal. Mir flogen Glassplitter um die Ohren und ins Genick. Phil schrie etwas, was ich nicht verstehen konnte, denn zugleich mit seinem Schrei drückte er seine Pistole ab. Ich trat auf die Bremse.
    Es dauerte ein paar Augenblicke, bis der Wagen stand. Rings um uns herrschte wieder Totenstille. Der Jaguar stand dicht vor der Kreuzung, der andere Wagen war verschwunden - und nur ein kräftiges Fluchen neben mir und die völlig zersplitterte linke Fensterscheibe verrieten, dass ich mir nicht alles nur eingebildet hatte.
    Ich schüttelte mir die Glassplitter aus dem Genick.
    »Zum Teufel!«, schimpfte ich, »Was war eigentlich los?«
    Phil gab mir keine Antwort. Er war mit etwas anderem beschäftigt: mit dem Hörer unseres Sprechfunkgerätes.
    »Hier ist Wagen Cotton«, rief er, »Hallo, Leitstelle! Bitte, melden! Hallo, Leitstelle!«
    »FBI-Leitstelle«, sagte eine leidenschaftslose Stimme im Lautsprecher. »Wagen Cotton, was ist los?«
    »Wir sind beschossen worden«, sagte Phil »Mindestens vier Schüsse. Aus einem Taxi. Verständigen Sie bitte sofort alle Streifenwagen der Stadtpolizei und die Motorradbrigade! Ich gebe Ihnen die Beschreibung des Wagens und das Kennzeichen durch.«
    Ich sah Phil sprachlos an, während er seinen Spruch aufsagte. Vier Schüsse? Ich hatte es ein paar Mal krachen hören, aber ich hatte nicht gewusst, ob es ein platzender Reifen oder sonst was gewesen war.
    »So«, sagte Phil und legte den Hörer zurück. »Ich denke, wir steigen mal aus und sehen uns die

Weitere Kostenlose Bücher