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0325 - Zerberus, der Höllenhund

0325 - Zerberus, der Höllenhund

Titel: 0325 - Zerberus, der Höllenhund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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einer einfachen Kugel zu töten…?«
    Es waren harte Worte, die Scirinna seinen ehemaligen Freunden entgegenschleuderte, aber sie entsprachen den Tatsachen, denn die vier hatten den Beweis bekommen, als sich der Hund vom Boden erhob.
    Er knurrte.
    Es war ein Geräusch, das den Menschen durch Mark und Bein ging und ihnen entgegenwehte wie eine finstere Todesdrohung. Sie wußten genau, daß sie durch Morgans Schuß sich alle Chancen verscherzt hatten, und sie erlebten in den nächsten Sekunden den Befehl zum Angriff.
    »Holt ihn euch!« schrie er. »Holt den verdammten Heuchler, der euch töten wollte!«
    Im Kreuzfeuer der Zombie-Hunde stand Vince Morgan. Er hatte den Befehl zwar gehört, doch er verarbeitete ihn nicht richtig, weil er nach wie vor darüber nachdachte, wie es möglich sein konnte, daß der Hund noch lebte, obwohl er von der Kugel getroffen worden war.
    Zur Flucht war es zu spät.
    Zwar hörte er noch die schreienden Stimmen seiner anderen Freunde, da erschienen vor ihm bereits die Schatten.
    Sie waren zu viert.
    Er hörte ihr Knurren, das Fauchen und spürte die hämmernden Schläge der Pfoten gegen seinen Körper. Zwar stemmte sich Vince Morgan noch nach vorn, das half ihm nichts. Die Kraft der springenden Hunde war größer. Sie riß ihn von den Beinen.
    Vince krachte auf den Rücken. Die weiche Unterlage dämpfte seinen Fall. Vom Inselufer her vernahm er die Schreie seiner Freunde. Sie wollten ihm helfen, nur traute sich niemand an die Meute heran, die bereits auf dem Körper des Mannes hockte.
    Vier hatten ihn angegriffen, die anderen drei jagten an ihm vorbei und zielten auf Che, Marion und Else.
    Ob und wie sie sich wehrten, das bekam Vince nicht mit. Er sah nur die Hundekörper, die sich auf ihn stürzten und sich zu einem wirbelnden Kreisel aus Schnauzen, Zähnen, Körpern, Pfoten und Blut vereinigten.
    Wieso Blut?
    Es war nur eine winzige Sekunde des Nachdenkens, bis Vince einfiel, daß es sein Blut war.
    Schon spürte er die Schmerzen!
    Scharfe Hundezähne hatten seine Kleidung zerrissen und weiter zugebissen. Verzweifelt versuchte er sich zu wehren. Mit dem Gewehr wollte er zuschlagen, dabei bekam er nicht einmal seine Arme in die Höhe, weil die schweren Leiber auf ihm hockten.
    Er hörte das Zuschnappen der Schnauzen, das Klacken der Zähne, ein Reißen von Stoff und einen Schmerz, wie er ihn noch nie zuvor erlebt hatte. Es war der, der ihn auch in den Tod begleitete.
    Aldo Scirinna rieb sich die Hände. Aus seiner Kehle drang ein scharfes Lachen. »Idiot«, sagte er. »Du hirnverbrannter Idiot! Das hast du dir selbst zuzuschreiben!« Ruckartig hob er den Kopf und schaute die anderen drei an.
    Sie waren noch nicht attackiert worden. Nahe dem Ufer standen sie, mit blassen und bleichen Gesichtern, und sie schauten auf ihren Freund, der noch vor einer Minute gelebt hatte.
    Von den drei anderen Hunden war nichts zu sehen. Das Dickicht auf der Insel hatte sie aufgesaugt.
    Scirinna kam näher. In seinen Augen lag ein undefinierbarer Ausdruck. Menschliches hatte er nicht mehr an sich. »Na?« fragte er flüsternd. »Habt ihr genau zugeschaut? Habt ihr es gesehen?«
    Er bekam keine Antwort.
    »Hoffentlich«, flüsterte er weiter. »Hoffentlich habt ihr es gesehen. So ergeht es jedem, der sich gegen mich stellt. Auch euch!«
    Che de Laga bewegte sich als erster. Auf der Stelle fuhr er herum und schrie: »Zum Boot, wir müssen zum Boot!«
    In dem Augenblick fegte die erste Sturmbö heran!
    Zwei Bote standen uns zur Verfügung. Eines davon besaß nur einen Motor. Und das wollten wir nehmen. Es war an einem primitiven Poller getaut worden. Als Suko an dem Tau zu heftig zerrte, brach der Poller ab.
    Bevor das Boot abtreiben konnte, hatte sich Suko abgestoßen und war hineingesprungen.
    Wir standen noch auf dem Steg und sahen zu, wie der Inspektor den Motor anwarf. Es war ein Außenborder, passend zu diesem kleinen Kahn, der mit drei Leuten schon fast überladen war, jedenfalls lag er ziemlich tief im Wasser, als Bill und ich hineingesprungen waren.
    Wir hörten keinen weiteren Schuß mehr, dafür vernahmen wir von der Insel Stimmen.
    Was der Schall an unsere Ohren trug, hörte sich nicht nach einer netten Unterhaltung an, es war das genaue Gegenteil davon. Schreien und Brüllen sowie wütende Befehle.
    »Die scheinen Ärger zu kriegen!« rief Bill. Er hatte sich auf die schmale Sitzbank im Heck niedergelassen und die Hände geballt.
    Ich schwieg.
    Suko fuhr. Geduckt stand er hinter dem Ruder. Er hatte

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