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0325 - Zerberus, der Höllenhund

0325 - Zerberus, der Höllenhund

Titel: 0325 - Zerberus, der Höllenhund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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ein winziges Stück nach innen drücken, dann sperrte sie. Achselzuckend drehte sich der Reporter um. »Da ist nichts zu machen«, erklärte er.
    Suko hatte inzwischen ein Fenster an der Außenseite gereinigt. Er preßte sein Auge gegen die Scheibe, schaute in das Innere und hob die Schultern.
    »Nichts?« fragte ich.
    »Leider.«
    »Dann sind sie doch auf der Insel.«
    Am Rand der Hütte blieben wir stehen und schauten über das Wasser.
    Mein Blick fiel auch in die Höhe. Der Himmel gefiel mir überhaupt nicht. Da zog ein Wetter heran, vor dem man sich fürchten konnte. Das Grau war so dunkel geworden, daß ich es schon fast als Schwarz ansehen konnte. Eine massige, dicke, quallige Wolkenbank, die uns allen dreien große Sorgen bereitete.
    »Wenn das ein Gewitter gibt und es anfängt zu stürmen, kann sich der See in eine kochende Hölle verwandeln«, erklärte Bill. »Wir sollten zusehen, daß wir zuvor zur Insel hinüber kommen.«
    Ich verzog die Mundwinkel. »Über die freie Wasserfläche? Sollten die anderen tatsächlich auf der Insel sein und Waffen besitzen, schießen sie uns ab wie die Hasen.«
    »Verdammt, das stimmt«, sagte Bill.
    »Um hin zu tauchen, ist die Strecke zu weit«, erklärte Suko.
    »Der See ist nicht tief«, murmelte Bill. »Man könnte sogar hingehen, wenn es hart auf hart kommt.«
    »Das käme auf eins raus«, erwiderte ich und schaute wieder zum Himmel. »Lange dürfen wir hier nicht mehr warten. Noch ist das Wasser ruhig.«
    Suko zischte durch die Zähne. Es war ein Warnlaut. Wir schwiegen sofort. »Was ist denn?« fragte ich.
    »Ich habe auf der Insel eine Bewegung ausgemacht.«
    Es gab keinen Grund, an Sukos Worten zu zweifeln. Der Inspektor hatte die besten Augen von uns dreien.
    »Hast du jemand er…?«
    Etwas riß mir das Wort aus den Lippen. Das Echo eines Schusses. Und geschossen worden war auf der Insel!
    ***
    Sie lebten!
    Die toten Hunde waren zu einem unseligen und schauerlichen Leben erweckt worden. Sie rahmten ihren Herrn ein, der sich in einem Gefühl der Unbesiegbarkeit sonnte und den Mund zu einem breiten und gleichzeitig diabolischen Lächeln verzogen hatte.
    Ja, er war der Sieger. Die Hölle hatte auf ihn gehört, nachdem sie von ihm gebeten worden war.
    Wie ein König trat er aus dem Unterstand, breitete beide Arme aus, als wollte er damit sagen: Seht her, ich bin es! Ich bin der Herr und Meister über die untote Brut!
    Keiner der vier anderen wagte, etwas zu sagen. Die Blicke der Menschen waren starr auf die Hunde fixiert. Eine schreckliche Meute mit seltsamen Augen, die überhaupt nicht mehr so tot wirkten wie zuvor, sondern von innen durch ein unheimliches Feuer angestrahlt wurden, das schon eine verzehrende Kraft besaß.
    Aldo Scirinna hatte von Freunden gesprochen. Dem konnten die anderen nicht zustimmen. Diese untoten Lebewesen würden niemals ihre Freunde werden. Sie waren dazu überhaupt nicht in der Lage. Aus ihren aufgerissenen Mäulern drang kein freudiges Gebell oder ein erwartungsvolles Jaulen, in ihren Augen stand die nackte Gier.
    Die Sucht nach Menschen!
    Das merkten die vier, und es fiel besonders den beiden Frauen auf, die sich auch innerlich verkrampften und einen Schritt zurückgingen, wobei sie sich schräg hinter die Männer stellten.
    Das sah Aldo Scirinna natürlich. Sein Lachen klang scharf, flüsternd und gleichzeitig blechern. »Habt ihr mir nicht geglaubt, ihr vier? Ich habe euch doch gesagt, daß der Satan mit mir ein Einsehen hatte. Schaut, seht euch den Hund an!« Er streckte die Hand aus und zeigte ihnen den kleinen Hund, der aus Lehm und Blut bestand und in dem eine so magische Kraft steckte. »Er hat dafür gesorgt«, flüsterte der Mann scharf. »Er wollte es, und nun hat sich der Erfolg gezeigt. Aus den Toten sind Lebende geworden. Zombie-Hunde, die unter dem Schutz des Zerberus stehen. Mir hat der Teufel die Verantwortung übertragen, mir gab er die Kraft. Ich bin kein Mensch mehr, ich gehöre der Hölle an!«
    Das letzte Wort rief er laut, und er zog es dabei auch in die Länge, damit es auch jeder hörte.
    »Ich hab's euch gesagt!« flüsterte Che de Laga. »Ich habe es euch gesagt. Wir kommen hier nicht weg. Scirinna dreht durch, der macht uns fertig. Er versucht es wieder…«
    »Ja, ich habe die Führung übernommen. Der Teufel gab mir die Kraft, und ich werde euch noch zeigen, zu was ich fähig bin. Ihr habt nicht auf mich gehört, verdammt! Das werdet ihr büßen. Zweifler kann ich nicht gebrauchen.«
    Als er diese Worte

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