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0325 - Zerberus, der Höllenhund

0325 - Zerberus, der Höllenhund

Titel: 0325 - Zerberus, der Höllenhund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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waren.
    Diesen Spuren folgten wir, umsummt von unzähligen Mücken und anderen Insekten. Ihr Konzert brummte in unseren Ohren. Es hatte keinen Sinn, nach ihnen zu schlagen, sie waren so zahlreich, daß sie uns immer wieder überfallen würden.
    Schon bald waren wir durchgeschwitzt. Diese Treibhausluft paßte einfach nicht zu England und vor allen Dingen nicht in den Mai. Manchmal spielte das Wetter eben verrückt.
    Wir gingen hintereinander, waren sehr wachsam und folgten stets den Wagenspuren.
    Eine Atmosphäre der Stille hielt uns umfangen. Da auch wir nicht sprachen, konnten wir uns voll auf die Natur konzentrieren. Hin und wieder klatschte etwas. Das Geräusch drang vom See her. Vielleicht ein Frosch, der ins Wasser gesprungen war. Fische gab es nicht mehr, das hatte uns Bill berichtet.
    Der See lag rechts von uns. Zu sehen war er nicht. Sein Ufer wurde durch einen dichten Gürtel aus Buschwerk und Schilf abgedeckt.
    Stehende Luft trägt den Schall gut. Wenn sich Menschen unterhalten hätten, wäre es von uns bemerkt worden. Da tat sich nichts. Keine Stimmen vernahmen wir, und die Ruhe war mehr als trügerisch.
    Der weiche Boden ließ unsere Schritte schmatzen, und schließlich erreichten wir die Stelle, wo der Wagen, dessen Spuren wir verfolgten, abgebogen war.
    Auch wir bogen ab, trennten uns dabei und näherten uns dem eigentlichen Zentrum von drei verschiedenen Seiten.
    Zum erstenmal bekam ich den See zu Gesicht. Ich blieb stehen und ging dabei in die Hocke.
    Eine grüne, an einigen Stellen auch bräunlich schimmernde Fläche lag vor meinen Augen. Bis zum anderen Ufer konnte ich nicht schauen, da sich der Dunst wie ein feines helles Gespinst über dem Wasser ausgebreitet hatte.
    Dafür sah ich etwas anderes. Eine Insel. Sie befand sich meiner Schätzung nach in der Seemitte. Bill hatte von dieser Insel nichts erzählt. Ob er es vergessen oder bewußt unterschlagen hatte, konnte ich nicht sagen, jedenfalls nahm ich sie zur Kenntnis.
    Auch das Blockhaus und die beiden abgestellten Fahrzeuge. Das Wohnmobil und den Geländewagen.
    Die Türen der Fahrzeuge waren verschlossen. Nichts wies auf das Vorhandensein der Menschen hin, bis ich Spuren sah. Es waren frische Fußspuren, die sich auf dem Boden abzeichneten. Das Gras hatte sich noch nicht wieder aufrichten können. Demnach war hier vor kurzem jemand hergegangen.
    Die Person konnte nicht weit sein.
    Ein Geräusch schreckte mich auf. Ich fuhr herum, ließ die Waffe aber stecken, als ich meinen Freund Bill Conolly erkannte. Er winkte ab und lächelte.
    »Keiner da«, sagte ich.
    »Habe ich mir gedacht.«
    Ich ging auf den Wohnwagen zu, schaute hinein, fand ihn menschenleer und hob die Schultern. »Wo die Kerle stecken könnten, weiß ich auch nicht.«
    »Suko sucht nach Spuren.«
    Ich vertraute meinem Freund. »Dann werden wir ja bald mehr wissen.«
    Ich deutete über das Wasser auf die Insel. »Davon hast du mir nichts gesagt Bill.«
    Der Reporter hob die Schultern. »Ehrlich gesagt, ich hielt es nicht für sehr wichtig.«
    »Hast du dir die Insel zuvor angesehen?«
    »Nein.«
    »Es wäre also möglich, daß sie zu dem Eiland gefahren sind. Schau mal den Steg entlang. Da liegen noch zwei Boote. Eins davon mit Motor.«
    »Schade, daß wir kein Fernglas haben«, murmelte Bill. »Damit hätten wir erkennen können, ob sich auf der Insel jemand, herumtreibt. So ist es einfach zu dunstig.«
    Den Worten meines Freundes hatte ich nichts mehr hinzuzufügen.
    Schließlich kam Suko. Auch er schaute sich lauernd um, sah dabei öfter zu Boden und nickte.
    »Hast du was gefunden?« fragte ich.
    Der Inspektor gab eine sehr indirekte Antwort. »Wir sollten uns so hinstellen, daß wir von der Insel aus nicht bemerkt werden können. Sie sind dort.«
    »Hast du sie gesehen?«
    »Nein, bei dem Dunst war das unmöglich. Aber ich habe die Spuren gesehen. Sie führten zum Steg. Auf dem alten Holz sind sogar frische Fußabdrücke zu erkennen. Für mich gibt es nur eine Lösung. Die Burschen haben sich auf die Insel verzogen.«
    Das schien uns auch so zu sein.
    »Ist die Frage, ob wir rüberfahren«, meinte Bill. »Ich will damit nur sagen, daß wir uns teilen können und einer hierbleibt.«
    »Durchsuchen wir zunächst einmal die Hütte«, schlug Suko vor.
    Damit waren wir einverstanden. Keine Spuren wiesen daraufhin, daß die Hütte in der letzten Zeit betreten worden war. Wahrscheinlich fanden wir sie verschlossen.
    Bill legte eine Hand auf die primitive Klinke. Er konnte die Tür

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