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0326 - Burg der tausend Schrecken

0326 - Burg der tausend Schrecken

Titel: 0326 - Burg der tausend Schrecken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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hierher zu locken? Ein Köder, der selbst nichts von seiner Funktion wußte und glaubte, selbständig zu handeln?
    Aber wer hatte dann diesen Köder ausgelegt?
    Miguel Ferreira auf keinen Fall. Der Mann war kein Magier, denn sonst hätte Zamorra bei ihm Para-Kräfte spüren müssen. War Miguel auch nur ein Werkzeug? Aber wessen Diener war er?
    »Ich? Schwarzmagisch? Nein«, keuchte Inez erschrocken auf. »Das…«
    Ihre Unterhaltung wurde unterbrochen. Das Amulett leuchtete wieder grell auf, und Flammen schlugen aus seinem Zentrum. Flammen, die eindeutig in Richtung der Holztür schlugen. Es war wie ein Wegweiser.
    »Ich will jetzt wissen, was da los ist«, sagte Zamorra entschlossen. »Da du dich mit deinen Erklärungen so verdammt schwer tust, werde ich selbst die Dinge in die Hand nehmen.«
    Das von der Lichtaura umgebene Gespenst wollte sich ihm in den Weg stellen, schreckte dann aber vor dem flammenspeienden Amulett zurück. »Nicht«, warnte Inez verzweifelt. »Betritt den Raum nicht… die Falle…«
    Doch Zamorra hatte die morsche Tür bereits erreicht.
    Das Amulett spie keine Flammenzungen mehr, es leuchtete nur noch. Zamorra riß an der nur angelehnten Tür und öffnete sie. Er nahm das Feuerzeug und hielt es in die Dunkelheit dahinter.
    Die Flamme bewegte sich nicht - es konnte also kein Windzug da sein. Dennoch erlosch sie Augenblicke später. Nur noch das Glühen des Amuletts schuf einen matten Lichtschimmer.
    Zamorra machte einen vorsichtigen Schritt vorwärts.
    Und die Falle schnappte zu.
    ***
    Beim Erreichen der Privatstraße wollte Nicole es wissen. Sie drehte das Lenkrad nach links, in Richtung Castillo.
    Sid Amos packte zu, griff ins Lenkrad und drehte es mit unglaublicher Kraft nach rechts. Als Nicole auf die Bremse trat, schüttelte Amos nur den Kopf.
    »Du schadest dir und Zamorra damit«, sagte er. »Fahr nach rechts, entferne dich vom Castillo! Du solltest wissen, daß wir nicht mehr gegeneinander kämpfen. Die Zeiten sind vorbei. Ich bin nicht euer Feind.«
    »Dann verrate endlich, was du vorhast«, schrie Nicole ihn an.
    »Nein. Ich verfolge einen bestimmten Plan, bei dem ich Zamorras Mitwirken brauche. Aber wenn ihr beide die Hintergründe wüßtet, würdet ihr versuchen, selbständig zu handeln. Und damit würdet ihr mir ins Handwerk pfuschen und alles zerstören, was ich in langer Arbeit aufgebaut habe, wenn ihr es nicht wolltet - ihr handelt beide zu sehr unterbewußt.«
    »Du sprichst von uns beiden«, sagte Nicole wütend. »Warum willst du nur Zamorra im Castillo haben, warum nicht mich?«
    »Beide zusammen seid ihr zu stark. Er würde Lunte riechen.«
    »Wer - er?«
    »Ich habe schon mehr verraten, als ich darf, um meinen Plan zu gefährden«, sagte Sid Amos. »Mehr kann und will ich dir nicht mehr sagen. Fahr weiter und warte, bis die Zeit reif ist. Zamorra oder ich werden dir Bescheid geben, wenn alles vorbei ist.«
    »Was heißt das?« fuhr Nicole auf. »Zamorra oder du? Du hast gesagt, Zamorra lebt und ist nicht in Gefahr.«
    »Bis jetzt«, sagte Sid Amos trocken. »Fahr - und bringe du ihn nicht durch deine Anwesenheit in Gefahr.«
    Er machte eine schnelle Handbewegung. Trotz niedergetretener Bremse setzte sich der Cadillac in Bewegung. Funken umsprühten die Karosserie. »Zwing mich nicht mehr zu bewirken. Er könnte die Kraft spüren, und dann kann niemand mehr Zamorra helfen. Zu weit ist der Plan gediehen.«
    Nicole preßte die Lippen zusammen. Sie gab die Bremse frei. Der Wagen rollte die Privatstraße hinunter.
    Plötzlich löste Sid Amos sich neben ihr aus dem Beifahrersitz, sprang einfach so über die geschlossene Tür und stand draußen am Straßenrand.
    »Zamorra oder ich holen dich«, rief er ihr nach. »Und jetzt verschwinde -es ist auch zu deinem eigenen Schutz. So überlebst du auf jeden Fall… du hättest erst gar nicht hierher kommen dürfen…«
    Nicole fuhr langsam weiter. Sie wußte daß es keinen Zweck hatte, sich offen gegen Sid Amos zu sträuben. Sie mußte ihn irgendwie austricksen. Und dazu mußte sie erst einmal zum Schein wirklich davonfahren.
    Aber seine eindringlichen Worte hatten sie doch ein wenig nachdenklich gemacht.
    So überlebst du auf jeden Fall…
    Sie schluckte. Sie warf einen Blik in den Rückspiegel, dann sah sie sich um. Sid Amos war verschwunden.
    ***
    Sid Amos bewegte sich rasend schnell. Er konnte es riskieren, ohne mehr Kraft als nötig einzusetzen. Der magische Aufwand hielt sich in den Grenzen, die Amos für gerade noch vertretbar

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