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0326 - Burg der tausend Schrecken

0326 - Burg der tausend Schrecken

Titel: 0326 - Burg der tausend Schrecken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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    »Versuche das nicht noch einmal«, warnte Ferreira. »Beim nächsten Mal stirbst du.«
    Zamorra erschrak. Daß Ferreiras Para-Kräfte so enorm stark waren, hatte er nicht geahnt. Der Mann besaß die Kräfte eines Dämons.
    Er zeichnete jetzt eine Lichtspur auf den Boden. Ein Drudenfuß entstand, ein Kreis, und eine Reihe magischer Zeichen und Symbole. Zamorra erkannte ein Siegel, das ihm von seiner Form her nicht geläufig war. Es war eine seltsame Mischform. Ein Teil davon ähnelte dem Sigill des Asmodis, ein anderes aber…
    … waren da nicht Ähnlichkeiten mit dem Wappen derer von Montagne zu erkennen?
    Ein böser Verdacht keimte in ihm auf, der zur Gewißheit wurde, als Ferreira mit seiner Anrufung begann. Miguel Ferreira versuchte einen Dämon zu beschwören und hierher in das Kellergewölbe unterhalb des Castillo zu holen!
    Aber nicht irgend einen Dämon.
    Einen ganz besonderen. Den Fürsten der Finsternis.
    Leonardo deMontagne!
    ***
    »Ich rufe dich bei der Macht des höllischen Dreigestirns!« schrie Ferreira. »Fürst der Finsternis, Leonardo deMontagne, mächtiger unter den Dämonen der sieben Kreise der Hölle, erscheine! Siehe, wen ich dir präsentiere! Deinen Erzfeind Zamorra habe ich in Ketten geschlagen! Willst du einen Beweis? Schau und sieh seine Waffe. Merlins Stern! Schau und komm, deinen Feind zu sehen und ihn zu töten!«
    Woher wußte er so viel über die ewige Fehde zwischen Leonardo und Zamorra? Der Parapsychologe begriff das alles nicht. Ferreira war ein vollkommen unbeschriebenes Blatt. Niemals zuvor hatte jemand etwas von ihm gehört. Er konnte nichts wissen! Also mußte jemand ihm dieses Wissen vermittelt haben.
    Aber wer?
    Jemand, der davon profitierte, wenn Zamorra und Leonardo sich aneinander aufrieben?
    Miguel Ferreira schrie weitere Beschwörungsformeln. Ein magisches Kraftfeld begann sich zu verdichten, das Zamorra jetzt auch ohne die Hilfe des Amuletts spüren konnte. Er sah zu Inez hinüber. Das Mädchen krümmte sich zusammen. Die magische Kraft, die Miguel entfesselte, und die niemals aus ihm selbst kommen konnte, machte dem Mädchen schwer zu schaffen.
    Warum löste es sich nicht auf und floh ins Zwischenreich?
    Zamorra begriff immer weniger. Das einzige, was er wußte, war, daß es ihm gleich an den Kragen gehen würde. Denn dem Höllenzwang, den Ferreira benutzte, konnte Leonardo sich nicht widersetzen.
    Auch Dämonen untertagen bestimmten Gesetzmäßigkeiten und Kräften. Aber fürchterlich war ihr Zorn, wenn sie einer Nichtigkeit wegen gerufen wurden und der Schutz des Anrufers versagte.
    Wieder fragte Zamorra sich, wer oder was Ferreira wirklich war. Eine Schachfigur, die geopfert werden würde, weil ein anderer es vorzog, im Hintergrund zu bleiben?
    Inez wimmerte. Zamorra konnte ihre Schmerzen förmlich spüren, die die Magie ihr bereiteten. Da beschloß er, zu handeln. Er mußte das Amulett zu sich rufen und aktivieren, auch wenn er dem Gespenst damit schadete. Aber die Kraft, die Ferreira entfesselte, schadete Inez mehr!
    Zamorra rief das Amulett.
    Es flog Ferreira förmlich aus der Hand und schnellte sich zwischen die Finger des gefesselten Zamorra. Inez kreischte auf, als Zamorra die silbrige Scheibe mit einem starken Gedankenimpuls aktivierte.
    Aber noch bevor er die Kraft einer entarteten Sonne, aus der Merlins Stern geschmiedet worden war, einsetzen konnte, schaltete das Amulett sich wieder ab! Es erlosch förmlich!
    Nein, verbesserte Zamorra sich sofort. Es schaltete sich nicht selbst ab. Eine andere Macht hatte eingegriffen, weil Zamorra vielleicht eine Sekunde zu lange gezögert hatte.
    Das Amulett wurde abgeschaltet!
    ***
    Manche nennen es »Hölle«.
    Es ist eine Sphäre des Schreckens, des namenlosen Grauens, das jeder Beschreibung spottet und die Grenzen menschlicher-Vorstellungskraft sprengt. Dort regiert das Grauen, der Tod, die endlose Qual.
    Dort regieren die Dämonen und ihre Legionen höllischer Geister und Streiter. Dort wohnt das Böse an sich.
    Dort residiert der Fürst der Finsternis, der Herrscher der Schwarzen Familie der Dämonen.
    Doch auch er ist den ewigen Gesetzmäßigkeiten unterworfen wie jeder andere auch. Und wenn eine Beschwörung mit genügend Nachdruck durchgeführt wird, ist auch der mächtige Fürst der Finsternis gezwungen, dem Ruf zu folgen, wenngleich er gern seine Untergebenen zu niederen Magiern entsendet, um an seiner Stelle Verträge einzugehen.
    Der Ruf, der jetzt erfolgte, war stark genug, wenngleich er nicht mit Blut

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