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0326 - Dämonen-Paradies

0326 - Dämonen-Paradies

Titel: 0326 - Dämonen-Paradies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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stammen müssen, das war nicht der Fall. Hinter mir waren sie erklungen, und ich kreiselte herum.
    Im Zimmer stand ein Dämon.
    Im ersten Augenblick glaubte ich an einen Scherz, bis ich erkannte, daß ich keinem Irrtum erlegen war. Diese giftgrüne Gestalt war tatsächlich kein Wesen aus Pappe oder Kunststoff, sondern ein Biest der Hölle, denn auch mein Kreuz reagierte dementsprechend. Es sonderte einen scharfen Strahl ab, der das Wesen voll traf und es buchstäblich verdampfte. Die Schreie rissen ab, dafür sah ich grüne Schwaden durch das Zimmer treiben, die sich nahe der Tür konzentrierten, bevor sie sich allmählich auflösten.
    Das alles hatte nur Sekunden gedauert, und es kam mir fast vor wie ein Traum.
    Ich dachte wieder an Maxi Mandix und auch daran, daß sie wohl nicht so unrecht gehabt hatte mit ihrer Behauptung, daß sich auf ihrem Schloß Dämonen herumtrieben.
    Ich hatte es bewiesen bekommen.
    Mich interessierte wieder das Bild. Von dem Portrait war nichts mehr zu sehen. Eine braungrüne Masse mit hellen Schlieren darin bedeckte die Fläche. Sogar Dampf stieg von dieser Masse in die Höhe und besaß den Geruch von Schwefel.
    Ihn kannte ich auch aus der Hölle. Der Teufel umgab sich gern mit diesem Gestank. Mich widerte er allmählich an.
    Da es wieder still geworden war, vernahm ich auf dem Flug die schnellen Schritte und wenig später das hastige Klopfen gegen die Tür.
    Ich konnte mir denken, wer da etwas von mir wollte. »Come in«, rief ich.
    Die Tür wurde aufgestoßen. Maxi Mandix huschte ins Zimmer. Sie atmete schwer. Ihr Gesicht zeigte auf den Wangen hektische, rote Flecken.
    Ich hatte das Kreuz wieder verschwinden lassen und versuchte es mit einem Lächeln.
    »Was war denn los?« fragte Maxi hastig.
    Ich lächelte ein wenig schief. »Sie scheinen recht gehabt zu haben, meine Liebe. Ich hatte den ersten Kontakt.«
    »Wie?« fragte sie verwirrt.
    »Mit einem Dämon.«
    Maxis Augen wurden groß. Auch die Flecken auf ihren Wangen verschwanden. Dafür wurde die Haut bleich. »Tatsächlich?«
    »Ja. Schauen Sie sich mal das Bild an.«
    Maxi ging ein paar Schritte vor, blickte mir prüfend ins Gesicht, bevor sie tat, was ich ihr geheißen hatte. »Aber das ist doch nicht möglich«, flüsterte sie und hob einen Arm, um den Handballen gegen den Mund zu pressen. Dabei schüttelte sie den Kopf.
    »Und ob es möglich ist, Maxi. Das Bild ist zerstört worden.«
    Sie drehte sich scharf herum. »Haben Sie das getan, John?«
    »Ja.«
    Für einen Moment preßte sie die Lippen zusammen, und ihr Gesicht nahm harte Züge an. »Warum? Weshalb haben Sie so etwas getan? Da muß es doch einen Grund geben.«
    »Sicherlich. Ich fühlte mich beobachtet. Ich glaubte, daß dieses Beobachten von dem Bild ausgegangen ist.«
    »Und dann?«
    »Habe ich das Bild, es war ja ein Portrait, angegriffen. Mit einer Spezialwaffe.«
    »Sie haben es zerstört, nicht.«
    »Auch. Lassen Sie mich weiterreden. Das Gesicht veränderte sich plötzlich. Es wurde zu einer weichen Masse, die schließlich verlief…«
    »Und wer hat geschrien?« fragte Maxi dazwischen.
    »Ein grüner Dämon. Er stand plötzlich im Raum. War völlig nackt und geschlechtslos. Ich brauchte ihn nicht anzugreifen, er starb von selbst. Durch die Magie meiner Waffe, mit der ich das Bild attackiert hatte. Das ist alles.«
    Sie stand da und hob die Schultern.
    »Können Sie vielleicht eine Erklärung abgeben?«
    »Nein, eigentlich nicht.«
    Ich verstand den Zwischenton. »Aber Sie hätten unter Umständen eine Erklärung?«
    »Möglich.«
    »Bitte, reden Sie!«
    Maxi senkte den Blick, bevor sie sich in einen Sessel fallen ließ und die Hände auf ihre Oberschenkel legte. In dieser Haltung machte sie überhaupt nicht den Eindruck eines kleinen, sexbesessenen Ungeheuers, wie sie immer dargestellt wurde und es ihr auch nichts ausmachte, daß in der Presse Schlagzeilen machte. »Ich habe Ihnen ja schon berichtet, daß ich mich für andere Welten interessiere. Für Geister und Dämonen. Mittlerweile habe ich festgestellt, daß dies nicht von ungefähr kam.«
    Da sie eine Pause einlegte, forderte ich sie auf, weiterzureden. »Sie hatten also einen Grund.«
    »So ungefähr. Wissen Sie, John, ich bin auf eine Art und Weise vorbelastet, die man als erblich bezeichnen kann. Meine Ahnenreihe läßt sich weit zurückverfolgen. Da gab es einige unter meinen Ahnen, die nicht gerade vorbildlich waren. Sie paktierten mit der Hölle. Fünf waren es insgesamt. Verteilt auf die

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