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033 - In den Krallen der Tigerfrauen

033 - In den Krallen der Tigerfrauen

Titel: 033 - In den Krallen der Tigerfrauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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klar wurde, daß er nur noch eine Hand besaß. Die andere, die rechte, hatte ihm Agassmea mit dem Schwert abgeschlagen.
    Er konnte das Erlebte immer noch nicht begreifen. Dieses bildschöne Mädchen hatte sich vor seinen Augen in ein Raubtier verwandelt. Allenfalls in Filmen und Romanen war so etwas möglich.
    Aber in der Wirklichkeit?
    Agassmea mußte mit dem Teufel im Bunde sein. Oder war sie gar selbst der Satan?
    Er hatte keine blasse Ahnung, wo er sich befand, und er konnte sich nicht erklären, wieso ihm die Tigerfrau sein Leben gelassen hatte. Wo steckte Agassmea überhaupt?
    Würde er sie je wiedersehen? Oder hatte sie ihn hierher gebracht und vergessen? Überließ sie ihn seinem Schicksal?
    Sollte er hier elend zugrunde gehen?
    Andrews stöhnte. Nie hätte er es sich träumen lassen, daß ihn sein »Hobby« einmal in eine so entsetzliche Situation bringen würde. Er wunderte sich, daß er nicht verblutet war.
    Schließlich fehlte ihm die Hand, und niemand hatte die Wunde versorgt. Höllenkräfte waren da im Spiel, und Rob Andrews fragte sich verzweifelt, wieso ausgerechnet er er an sie geraten mußte.
    Du hast es herausgefordert! warf ihm sein Gewissen vor. Du hättest das goldene Mädchen nicht ansprechen dürfen!
    Doch das tröstete ihn nicht. Verzweifelt unternahm er wieder einen Versuch, sich von den unsichtbaren Fesseln zu befreien.
    Er scheiterte abermals. Ein eisiger Schreck fuhr ihm in die Glieder, als er in seiner Nähe eine Bewegung wahrnahm.
    Augenblicke später sah er Agassmea wieder — in menschlicher Gestalt, schön und verführerisch, mit golden schimmernder Haut. Ein boshafter Triumph glitzerte in ihren Augen.
    Sie kam langsam näher. Ihre Bewegungen waren anmutig und katzenhaft geschmeidig. Selbst jetzt war es für Andrews unvorstellbar, daß sich dieses Mädchen jederzeit in ein reißendes Raubtier verwandeln konnte.
    Kalt lächelte sie ihn an. »Wie fühlst du dich?«
    Er schüttelte langsam den Kopf. »Nicht sehr gut.«
    »Du solltest dich freuen, noch am Leben zu sein.«
    »Warum hast du mich verstümmelt?«
    »Du hast mich berührt.«
    »Ich wußte doch nicht…«
    »Unwissenheit schützt nicht vor Strafe!« sagte Agassmea hart.
    »Wo sind wir?«
    »In einem alten U-Bahn-Tunnel. Ein Teil davon stürzte vor vielen Jahren ein. Soviel ich herausbekam, hatte die Gesellschaft nicht das Geld, die Arbeiten fortzusetzen, und so blieb alles so, wie es war. Der Tunnel ist ein gutes Versteck für mich und meine Begleiterinnen.«
    »Nata und Borni«, erinnerte sich Rob Andrews an die beiden Namen, die Agassmea genannt hatte.
    Als habe er sie gerufen, tauchten die beiden auf einmal auf. Sie stellten sich links und rechts neben Agassmea, und Rob Andrews glaubte, Drillinge vor sich zu haben.
    Sie glichen einander aufs Haar. Vor Andrews standen drei goldene Amazonen, und der Mann war davon überzeugt, daß auch Nata und Borni die Fähigkeit besaßen, sich in furchterregende Raubtiere zu verwandeln.
    Er befand sich in der Gewalt dieser schönen Ungeheuer.
    In den Krallen der Tigerfrauen!
    »Was habt ihr mit mir vor?« fragte er heiser.
    Der Schweiß rann ihm über das Gesicht.
    »Wollt ihr mich hier gefangenhalten? Wie lange? Oder wollt ihr mich… töten?«
    Agassmea lächelte gefühllos. »Nata und Borni würden dich gern fressen. Sie sind immer hungrig, stets versessen darauf, alles zu verschlingen, was ihnen über den Weg läuft. Du hast Glück, daß ich hier zu bestimmen habe, denn mir gefällt es besser, dich zu unserem Diener zu machen.«
    »Zu eurem… Diener? Heißt das, ich darf am Leben bleiben? Willst du damit sagen, daß ich meine Freiheit wieder erlange?«
    »Allerdings«, sagte Agassmea.
    »Wann? Wann darf ich gehen?«
    Die goldene Amazone lachte. »Nicht so hastig, mein Lieber. Das geht nicht so schnell. Du mußt zuerst noch ein Ritual über dich ergehen lassen. Wir müssen uns deiner schließlich sicher sein.«
    »Wenn ihr mir mein Leben laßt, bin ich bereit, alles für euch zu tun«, stieß Rob Andrews aufgeregt hervor. »Ich verspreche es euch…«
    »Dein Versprechen allein genügt uns nicht«, sagte Agassmea schneidend. »Wir werden dich so an uns binden, daß du von uns nicht mehr loskommst!«
    Rob Andrews spürte plötzlich ein kaltes Kribbeln in seiner rechten Hand.
    In seiner rechten Hand!
    In der Hand, die ihm Agassmea abgeschlagen hatte!
    Andrews blickte verwirrt nach oben, und ein krächzender Schrei entrang sich seiner zugeschnürten Kehle, denn die Hand war wieder da. Sie

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