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033 - Lautlose Bedrohung

033 - Lautlose Bedrohung

Titel: 033 - Lautlose Bedrohung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Frenz
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zur Verfügung stehen. Inzwischen hat Maddrax aber die Möglichkeit, sein menschliches Wissen zum Wohle der Hydriten einzusetzen. Natürlich nur, wenn unser Gast die einmalige Chance nutzen möchte, seine Kooperationsbereitschaft unter Beweis zu stellen…«
    Dass sich eine Weigerung negativ auf Matts Rückkehr an die Oberfläche auswirken würde, musste er nicht extra erwähnen, das schwang auch so deutlich genug in den Worten mit.
    Dabei wäre diese Drohung gar nicht notwendig gewesen. Matt war heilfroh, den langweiligen Untersuchungstrott zu unterbrechen und etwas zu tun zu bekommen. Er war ein Mann der Tat, der am besten mit seinen Schwierigkeiten fertig wurde, wenn er sich in die Arbeit stürzte.
    »Ich bin dabei«, stimmte er sofort zu.
    »Gut«, rang sich Bel'ar zu einem Lächeln gegenüber dem HÖCHSTEN durch. »Dann setze ich meine Studien eben in einem Feldversuch fort. Das wird auch sehr interessant.«
    Ihre freundliche Maske zersprang endgültig, als Kal'rag ihr widersprach.
    »Sie werden hier im Labor gebraucht«, wies der HÖCHSTE sie in einem Ton an, der keinen Widerspruch duldete. »Die Vorkommnisse in Drytor geben Anlass zu äußerster Sorge. Ich wünsche, dass sie Lorg'da gründlich untersuchen und mir die Ergebnisse anschließend persönlich mitteilen.«
    »Aber ich fühle mich völlig in Ordnung«, protestierte der Bote, der völlig überrascht von dieser Ankündigung war.
    »Es ist zu Ihrem eigenen Besten«, beruhigte ihn Kal'rag freundlich. Doch der harte Glanz seiner Augen machte deutlich, dass es sich dabei um eine Anweisung des HÖCHSTEN und um keine Bitte handelte. »Sie können die nächsten Tage bei ihrem Cousin verbringen. Quart'ol und Mer'ol werden inzwischen Maddrax begleiten. Und nun frisch ans Werk, wir haben noch einiges vor uns.« Mit einer autoritären Geste winkte er alle außer Bel'ar und ihren neuen Patienten aus dem Labor.
    Matt war verwirrt von dem Gesprächsverlauf, denn die Hydriten bemühten sich normalerweise immer um ein Maximum an Harmonie. Dass der HÖCHSTE so harsch auftrat, ließ das Schlimmste vermuten. Matt winkte Bel'ar zum Abschied kurz zu, dann schwamm er den anderen hinterher.
    Kaum hatte sich das schalldichte Laborschott hinter ihnen geschlossen, hielt Quart'ol das Schweigen nicht länger aus. »Sag mal, hat dir heute Morgen einer aufs Plankton gespuckt?«, brauste er auf.
    »Du bist doch sonst ein Ausbund an Diplomatie…«
    Matt wusste inzwischen, dass Quart'ol bis zur letzten Seelenwanderung der DRITTE des Sieben-Städte-Bundes war, der sich an der europäischen Atlantikküste gebildet hatte. Kal'rag war ihm noch aus dieser Zeit bekannt, deshalb durfte er sich wohl einen so flapsigen Ton erlauben.
    Der HÖCHSTE sparte sich dann auch eine Maßregelung, obwohl einige in der Nähe postierten Wachen demonstrativ an ihren Schockstäben nestelten. Ein Zustand allgemeiner Gereiztheit machte sich breit, der unter Menschen normal gewesen wäre, bei den Hydriten aber unangenehm auffiel.
    »Die Lage ist vermutlich weitaus ernster, als wir es im Moment absehen können«, warnte Kal'rag. »Seit Tagen erreichen uns Meldungen über chaotischen Zustände in Drytor, doch die VIERTE hat sich jede auswärtige Einmischung ausdrücklich verbeten. Ich habe natürlich trotzdem Erkundungstrupps losgeschickt, doch sie wurden auf äußerst aggressive Weise abgefangen und der Stadt verwiesen. Jene die zurückgekehrt sind, heißt das. Von einigen Aufklärern fehlt nämlich jede Spur.« Quart'ols Schuppen verloren auf einem Schlag deutlich an Leuchtkraft, bis er am ganzen Körper fahl glänzte. »Du meine Güte, das klingt aber nach weit mehr als nur ein paar Vermissten.«
    Der HÖCHSTE nickte düster. »Wenn es nach mir ginge, würde das Tribunal die VIERTE ihres Amtes entheben und ein Aufgebot nach Drytor schicken. Aber du weißt ja selbst, wie alle auf ihre Eigenständigkeit pochen. Die Mehrheit des Städtebundes will keinen Präzedenzfall schaffen, deshalb sind mir die Hände gebunden. Umso erfreuter war ich, dass Bol'gar seine guten verwandtschaftlichen Kontakte spielen ließ und die VIERTE plötzlich nach Maddrax verlangte.«
    Der Beobachter nickte fast schüchtern, als sein Einsatz erwähnt wurde. Kal'rag beachtete ihn gar nicht, sondern sprach weiter eindringlich auf Quart'ol ein.
    »Da Mer'ol und du nicht aus Hykton stammt, wird die VIERTE hoffentlich keinen Verdacht schöpfen, wenn ihr Maddrax begleitet. Ihr drei müsst herausfinden, was in Drytor los ist, und mir sofort

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