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033 - Lautlose Bedrohung

033 - Lautlose Bedrohung

Titel: 033 - Lautlose Bedrohung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Frenz
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Bericht erstatten. Geht aber diskret vor! Offiziell wollt ihr nur helfen, das Wrack zu überprüfen!«
    »Verstehe«, nickte Quart'ol aufgeregt.
    »Und falls wir erwischt werden, wirst du jede Kenntnisse unserer Gruppe und unseres Auftrags abstreiten.«
    »Was?« Der HÖCHSTE machte ein verständnisloses Gesicht.
    »Mission Impossible«, erklärte Matt.
    »Quart'ol bedient sich gerne bei meinen Erinnerungen an alte Fernsehserien.«
    Der entgleisten Mimik seines Gegenübers nach zu urteilen fragte sich der HÖCHSTE momentan, ob er wirklich die Richtigen für diese wichtige Aufgabe ausgewählt hatte; sein Seufzen ließ aber darauf schließen, dass er gar keine andere Wahl hatte. Müde winkte er eine der Wachen heran, die sich in der Nähe bereit hielten. »Holen sie diesen Männer zwei Druckschallgewehre aus der Waffenkammer und geleiten Sie sie zu Transportröhre Fünf.«
    Der Uniformierte wiederholte den Befehl und schwamm eilig davon. Matt sah ihm mit gemischten Gefühlen nach. »Darf ich fragen, wer von uns dreien auf das Gewehr verzichten muss?«, erkundigte er sich zaghaft, obwohl er die Antwort natürlich längst kannte.
    »Tut mir Leid, Maddrax«, erklärte der HÖCHSTE mit einem milden Lächeln.
    »Wir brauchen schon einen guten Grund dafür, zwei bewaffnete Hydriten nach Drytor zu schicken. Und was klingt da wohl einleuchtender als die Bewachung eines gefährlichen Kiemenmenschen?«
    ***
    Dykan, eine verlassene Stadt in der Tiefsee- Ebene Sterblichkeit ist ein Geschenk der Götter.
    Es bedurfte vier Seelenwanderungen, bis Quan'rill zu dieser Erkenntnis gelangte und seit jenem schmerzhaften Tag fühlte er sich auf alle Ewigkeit verdammt. Was konnte das Leben einem Mann wie ihm noch bieten? Er hatte längst alles gesehen, alles erreicht und alles wieder verloren. Was ihm am Ende noch blieb, war nur das Wissen, sein Volk ins Unglück gestürzt zu haben.
    Die Gabe der Seelenwanderung - des Quan'rill, wie er es einst in einem Anfall von Anmaßung nennen ließ - hatten nach ihm noch viele Hydriten erreicht, doch längst nicht alle. Sein Volk, das Ei'dons Prüfungen stets durch gemeinsame Anstrengungen überstanden hatte, war plötzlich gespalten. In wenige, die Weisheit und Amter in immer neuen, jungen Körpern anhäuften, und viele, die immer unzufriedener wurden, weil sie den Eindruck hatten, von einer eingeschworenen Kaste sich gottgleich fühlender Quan'rills beherrscht zu werden.
    Ja, einst stand sein Name für einen neuen Schritt auf der Evolutionsleiter, die sein Volk erklimmen wollte. Doch inzwischen war es zu einem Schimpfwort verkommen, das benutzt wurde, wenn es um das Machtgeflecht der ewig Lebenden und ihrer Kiemenpicker ging.
    Darum hatte sich Quan'rill in die verlassene Tiefseestadt zurückgezogen, in der er einst seine geliebte Nol'rill verloren hatte. Hier sehnte er sich nach dem langen Schlaf, der ihn von allen Sünden befreite. Hier wollte er warten, bis seine von Alter und Gram gebeugte Hülle die Funktionen einstellte und ihm die Gnade der Sterblichkeit zuteil werden ließ. Das war weitaus mehr als ihm der neue Klon bieten konnte, der im Hydrosseum von Hykton heranwuchs..
    Doch auch hier in der finsteren Abgeschiedenheit war ihm kein Frieden vergönnt.
    Er waren seine mentalen Fähigkeiten, die sich in den letzten 350 Rotationen kontinuierlich weiterentwickelt hatten, die ihn nicht zur Kühe kommen ließen.
    Ob er wollte oder nicht, er spürte die Rufe der Hydriten. Ihre Wünsche, Gefühle und Emotionen. Ein vielstimmiger Chor, der in seinem Kopf tobte, sobald er seine geistigen.
    Fühler ausstreckte. Doch seit einigen Tagen gab es einen dunklen Missklang, der ihm Unbehagen bereitete. Es war, als ob plötzlich ein großes Unheil im Ozean lauerte, das einem Kraken gleich die Fangarme nach dem friedliebenden Volk ausstreckte.
    Schließlich hielt Quan'rill die Ungewissheit nicht mehr aus. Obwohl sein Körper kaum noch genügend Kraft besaß, um aus dem verfallenen Hydrosseum zu schwimmen, schickte er seinen Geist auf eine lange, anstrengende Reise.
    Er spürte den abstoßenden Schwingungen nach, die ihm auf eine merkwürdige Weise vertraut schienen. Immer weiter stieg er in die Höhe, während sein Leib in einem apathischen Zustand zurückblieb.
    Es dauerte unendlich lange, bis er eine Spur fand, der er folgen konnte. Und als er endlich ans Ziel gelangte, wurden seine schlimmsten Befürchtungen noch übertroffen. Das, was er sah, war so schrecklich, das er sich wünschte, nie danach geforscht zu

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