Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
033 - Lautlose Bedrohung

033 - Lautlose Bedrohung

Titel: 033 - Lautlose Bedrohung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Frenz
Vom Netzwerk:
Hormonhaushalt, ohne uns Schaden zuzufügen. Doch das Tantron ist eine tickende Zeitbombe. Bei Missachtung von Eid'ons Gesetzen kann sie jederzeit wieder anschwellen, wie all jene feststellen mussten, die der verbotenen Jagd frönten. Der Fleischgenuss verändert unmerklich den Charakter, erhöht aber auch die Gier nach mehr Jagdbeute.«
    »Gibt es ein Heilmittel?«, fragte Matt.
    »Wir haben ein Medikament, das den Hormonausstoß mindert«, bestätigte Mer'ol.
    »Aber es kann nicht verhindern, dass sich der Frevler an das berauschende Gefühl der Macht zurückerinnert.«
    Seine schwarzen Pupillen blitzten bei diesen Worten gequält auf, als wüsste er ganz genau, wovon er sprach. Plötzlich erschien sein mürrisches Wesen für Matt in einem neuen Licht.
    »Wir müssen die Behälter aus dem Wrack unschädlich machen, bevor sie noch mehr Unheil anrichten können«, unterbrach Quart'ol seine Gedanken. »Und zwar möglichst schnell. Wir sind nämlich nicht mehr alleine!«
    Er deutete zur Schelfkante hinauf, hinter der ein halbes Dutzend Rochen zum Vorschein kam. Der weithin sichtbare Kampf mit dem Hai hatte die Verstärkung auf den Plan gerufen.
    Mer'ol zerbrach die Signalpatrone mit einem heftigen Ruck entzwei. Ein dunkelblaues Sekret schoss aus dem muschelförmigen Gehäuse hervor, stieg in die Höhe, und breitete innerhalb weniger Sekunden eine undurchdringliche Wolke über ihnen aus.
    Gleichzeitig trieb Quart'ol ihren Rochen zu einem Blitzstart an. Nur den Tentakeln um die Hüfte war es zu verdanken, dass Matt nicht von seinem Rücken geschleudert wurde.
    Über ihnen wurden unzählige Harpunen abgefeuert, doch die Tintenfischtaktik zeigte Erfolg. Die Geschossbahnen woben ihr tödliches Gespinst genau an der Stelle, an der sie sich gerade noch befunden hatten. Ayga'da hatte weniger Glück.
    Sein Rücken wurde mit zwei Harpunen gespickt.
    Die Frevler nahmen keine Rücksicht auf ihre eigenen Leute, sondern gaben sich voll und ganz der Gewalt hin.
    Mer'ol riss sein Schallgewehr in die Höhe und feuerte blind durch die Tintenschwaden in die Höhe.
    »Lass das«, wies ihn Matt zurecht.
    »Damit verrätst du nur unsere Position.« Mer'ol blubberte verächtlich, hielt aber inne.
    »Kennst du dich etwa mit solchen Gefechten aus?«, fragte er herausfordernd.
    »Und ob«, gab Matt nicht weniger kämpferisch zurück. »Vergiss nicht, das ich eine Mensch bin!«
    Entschlossen griff er zu Quart'ols Waffe, drehte sich in der Sitzschale nach hinten und wartete, bis die Gegner sichtbar wurden.
    Da drangen auch schon die ersten Rochen durch den blauen Dunst. Harpunen wurden abgefeuert, rauschten aber links und rechts am Man'tan vorbei.
    Die Hydriten waren im Umgang mit ihren Waffen nicht sonderlich geübt.
    Matt presste das Schallgewehr gegen seine Wange, visierte den vordersten Verfolger an und betätigte den Abzug.
    Die Druckwelle jagte ohne Rückstoß aus dem Lauf. Auf den ersten Metern wurde das Meer nicht verdrängt, sondern komprimiert und dann wie von einer Welle vor sich her getragen.
    Die Wirkung des verdichteten Wassers ähnelte einem Gummigeschoss, als es eine Handbreit über dem Maul des Rochens einschlug.
    Das Tier wurde mitten in der Bewegung gestoppt, als wäre es gegen eine unsichtbare Mauer gekracht. Zwei Hydriten stießen mit den Köpfen aneinander, zwei andere wurden davon gewirbelt. Aus den abgerissenen Tentakeln um ihre Hüften sprudelte grünliches Plasma hervor. Mer'ol feuerte auf einen weiteren Rochen, verfehlte aber wegen Quart'ols hals- brecherischem Zickzackkurs. Matt glich die Bewegungen dagegen routiniert aus und hämmerte vier Schüsse über dasselbe Tier hinweg.
    Die Salve schickte die Hydritenbesatzung nacheinander ins Land der Träume.
    Herrenlos geworden, stellte der Rochen die Verfolgung ein. Die nachfolgenden Tiere mussten ihre Formation auflösen, um seitlich und oberhalb des Hindernisses auszuweichen.
    Matt nutzte die entstehende Atempause für eine weitere Salve, die in die helle Unterseite des über ihm schwebenden Rochens hämmerte. Gleich darauf musste er sich zur Seite werfen, um einer Harpune auszuweichen. Die beidseitig geschliffene Spitze streifte seinen Oberarm, doch das widerstandsfähige Material des Taucheranzuges schützte ihn erneut vor einer Verletzung. Wie es darunter aussah, malte er sich lieber gar nicht aus sein Körper musste mittlerweile mit Blutergüssen übersät sein!
    Drei Verfolger waren ihnen auf den Fersen, und sie schossen sich langsam ein. Immer dichter zogen die

Weitere Kostenlose Bücher