Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
033 - Lautlose Bedrohung

033 - Lautlose Bedrohung

Titel: 033 - Lautlose Bedrohung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Frenz
Vom Netzwerk:
seiner Überraschung steckte die Wade immer noch im Maul der Bestie.
    Nicht ein Tropfen Blut schwebte im Wasser, obwohl das monströse Gebiss wie ein Fangeisen zugeschnappt war. Die Zahnspitzen hielten ihn zwar gefangen, drangen aber nicht durch den Taucheranzug!
    Der Hai glotzte ungläubig auf seine Beute und schüttelte den Kopf, um das Bein endlich abzutrennen. Matt wurde im Wasser herumgeschleudert, blieb aber unverletzt. Das druckempfindliche Material gab nicht nach.
    Natürlich, das war es! Matt sah genauer hin. Dort wo der Hai zubiss, wölbte sich der Taucheranzug wie eine aufgeschäumte Masse empor, um seinen Träger vor der einwirkenden Gewalt zu schützen. Genauso wie er es gegen tonnenschweren Wasserdruck in zweitausend Metern Tiefe getan hätte.
    Derselbe Mechanismus, der seine Rückkehr zur Oberfläche verhinderte, rettete ihm nun das Leben. Obwohl der Hai nachfasste und ihn erneut herum schleuderte, gelang es ihm nicht, seine Beute zu zerreißen. Matt atmete auf. Solange die Bestie nicht nach Händen oder Kopf schnappte, war er gut geschützt.
    So schnell gab sich der Meeresjäger jedoch nicht geschlagen. Mit einem harten Ruck warf er sich herum und raste auf den Felshang zu. Matts Kniegelenk wurde schmerzhaft verdreht, als ihn das Fahrwasser nach hinten drückte. Fest an den grauen Leib gepresst musste er mit ansehen, wie sie auf die steinerne Wand zu rasten.
    Erst im allerletzten Moment drehte der Hai zur Seite. Hätte Matt sich nicht an die Rückenflosse der Bestie geklammert, wäre er mit dem Kopf gegen die Felswand geschleudert worden. So prallte er nur mit Schulter und Hüfte auf.
    Der Taucheranzug schützte ihn erneut, doch die Erschütterung jagte durch seinen ganzen Körper.
    In wilder Jagd schrammten sie am Hang entlang.
    Der Hai steuerte immer wieder zielstrebig gegen Vorsprünge und Unebenheiten, um seine Beute durch die Aufschlagswucht zu töten. Panik stieg in Matt auf. Selbst wenn das schützende Material der Belastung noch weiter standhielt, wurde ihm früher oder später der Schädel eingeschlagen. Er musste sich gegen die Bestie zur Wehr setzten. Aber wie? Die Hydriten hatten ihm nicht mal ein Messer zugestanden. Verzweifelt hämmerte er auf den Hairücken ein, doch die Schläge zeigten keine Wirkung.
    Als ob er instinktiv spürte, wie verletzlich seine Beute im Grunde war, warf sich der Hai ruckartig von einer Seite auf die andere. Das Tier war völlig außer Kontrolle, und je weniger seine Versuche fruchteten, desto aggressiver wurde es.
    Brutal krachte es wieder gegen die Felswand. Schlamm und Steine rutschten in die Tiefe. Matt wurde das Wasser aus den Lungen gedrückt und eine grüngelbe Pflanze schlug ihm ins Gesicht. Lange konnte er sich nicht mehr halten.
    Da stieg das Tier plötzlich mit schnellen Schlägen seiner Schwanzflosse senkrecht in die Höhe. Indem er sich am Rücken des Hais festklammerte, schöpfte Matt neue Hoffnung. Irgendwo da oben musste Quart'ol sein, der ihm hoffentlich aus der Klemme half.
    Wie von Sinnen jagte der Hai über die Kante der Kontinentalplatte hinweg, doch das war ihm längst nicht hoch genug. Auf steilem Kurs strebte er weiter der Oberfläche entgegen.
    Das Entsetzen sprang Matt an wie ein wildes Tier.
    Wenn er eine Wassertiefe von fünf- undzwanzig Metern unterschritt, schrumpfte sein Taucheranzug zusammen! Bei seinem Fluchtversuch hatte er zu spüren bekommen, wie schmerzhaft das werden konnte. Derselbe Mechanismus, der ihn vor dem Biss des Hais schützte, wurde nun zur tödlichen Gefahr!
    Immer höher stieg die Bestie auf. Nur noch zehn Meter, dann würde sich das flexible Material zusammenziehen, bis sein Körper zu Mus zerquetscht wurde!
    Matt stieß sich von der Rückenflosse ab, um den Wasserwiderstand zu erhöhen, doch der Hai setzte seinen Weg unbeirrt fort. Wie eine leblose Gliederpuppe unter dem grauen Leib pendelnd, war Matt den Launen des Tieres hilflos ausgeliefert.
    Verzweifelt hämmerte seine freie Ferse in die Unterseite der Bestie.
    Diesmal reagierte der Hai. Blitzschnell riss er den Kopf nach unten, um der Beute endlich das Bein auszureißen. Es fühlte sich an, als ob glühende Nadeln in Matts Hüfte gestoßen würden, doch er ignorierte den Schmerz. Nun, da er den Schädel der Bestie vor sich hatte, startete er die alles entscheidenden Attacke.
    Er versteifte Zeige- und Mittelfinger der rechten Hand und stieß sie der Bestie ins Auge.
    Ein dunkles Grollen entrang sich dem Haimaul, doch trotz des Schmerzes gab ihn die Bestie

Weitere Kostenlose Bücher