033
ihr Schlafzimmer und machte die Tür hinter sich zu.
Molly ängstigte sich vor einem Gefühl, das sie nicht kannte und sich auch nicht erklären konnte. Es wurde zunehmend stärker und überwältigend. Schließlich seufzte sie verwirrt.
Er legte sich aufs Bett, verschränkte die Arme unter dem Kopf und hörte Molly sich entfernen, um sich wieder um ihre Mutter zu kümmern. In seinem Versteck hoffte er inständig, der Doktor möge bald eintreffen, damit alles in Ordnung kam, wenn schon nicht für ihn selbst, dann doch wenigstens für die süße, liebe Molly.
Sheriff Macauley befand sich vor seinem Büro und war bereit, sich allein der Menge betrunkener Männer zu stellen, die auf ihn zukamen. Er stand hoch aufgerichtet und reglos da, das Gewehr an die Brust gedrückt.
Sobald die Männer nahe genug waren, rief er: „Sie alle werden nach Hause gehen müssen. In meiner Stadt wird keine Selbstjustiz verübt."
„Wir gehen nirgendwo hin!" brüllte Rex. „Wir wollen O'Keefe haben. Wir wollen sehen, dass Gerechtigkeit geschieht."
„Er ist in meinem Gewahrsam und wird zum richtigen Zeitpunkt vor Gericht gestellt werden. Dann wird Gerechtigkeit geschehen", erwiderte Mr. Macauley in einem Ton, als rege ihn das alles nicht auf.
„Das reicht nicht!" schrie Bucky. „Wir wissen, dass O'Keefe schuldig ist. Wir wollen den Bastard hängen."
„Ja!" Die Menge war blutdürstig und begann, nach vorn zu drängen.
Mr. Macauley war nicht gewillt, einen Fußbreit zu weichen oder sich überrennen zu lassen. Das scharfe Klicken des Abzughahns war zu hören, als er das Gewehr auf den ersten sich nähernden Mann richtete. Sein Verhalten veranlasste den Anführer und die Leute hinter ihm, jäh stehen zu bleiben.
„Ich sagte, Mr. O'Keefe ist in meinem Gewahrsam, und dort bleibt er."
„Wie lange haben Sie vor, ihn in Gewahrsam zu halten? Señor Santana liegt kalt in seinem Grab, und O'Keefe, dieser Bastard, sitzt immer noch gemütlich im Gefängnis", sagte Charley sehr laut, weil er wollte, dass die Menschenmenge aufgeheizt blieb.
„Seien Sie still und gehen Sie nach Hause!" befahl Mr. Macauley drohend.
„Verschwinden Sie. Ich will mit keinem von Ihnen irgendwelchen Ärger haben."
„Und wir wollen keinen Ärger mit Ihnen haben, Sheriff. Also übergeben Sie uns O'Keefe, und dann verschwinden wir."
„Entfernen Sie sich alle. Ich will nicht schießen, tue das jedoch, wenn ich dazu gezwungen bin."
„Der Sheriff wird uns O'Keefe nicht übergeben. Also holen wir uns diesen Bastard!"
schrie jemand, und wieder drängten die Leute voran, Mr. Macauley gab einen Schuss in die Luft ab. „Der nächste Mann, der sich bewegt, ist tot", verkündete er warnend und zielte mit dem Gewehr auf die Anführer des Mobs. „Hören Sie! Ich hoffe, Sie denken, dieser Gefangene sei es wert, seinetwegen zu sterben, denn wenn Sie versuchen sollten, ins Gefängnis zu dringen, wird ganz sicher einer von Ihnen sterben."
„Sie können nicht uns alle erschießen!" erwiderte Rex verächtlich.
„Nein", stimmte der Sheriff ruhig zu. „Aber ich durchlöchere den ersten Mann, der mir zu nahe kommt. Also überlegen Sie sich gut, was Sie tun."
Rex war kein Held, und das waren auch die anderen Männer nicht. Angesichts des drohenden Blicks des She-riffs und seines Gewehrs schwand rasch die Begeisterung, O'Keefe hängen zu sehen.
„Also, wie geht es jetzt weiter?" fragte Mr. Macauley und war ungemein erleichtert, als der Mob sich zu zerstreuen begann.
Charley war wütend, wusste jedoch, dass er im Moment nichts mehr tun konnte, ohne sich verdächtig zu machen. Er kehrte mit Rex und Bucky zur Kneipe zurück.
„Jemand muss den Sheriff davor gewarnt haben, dass wir kommen", schimpfte er.
„Wie hätte er sonst auf uns vorbereitet sein können?"
„Ja, aber wer hat ihn gewarnt?"
„Das weiß ich nicht, gedenke jedoch, es herauszufinden", schwor Charley beim Betreten der Bar.
20. Kapitel
„Es tut mir Leid, Molly, dass es so lange gedauert hat, aber vor dem Gefängnis gab es eine Menge Ärger", sagte Jimmy, sobald er mit dem Doktor im Haus war.
Auf dem Weg von der Praxis des Arztes war er mit Dr. Rivers am Gefängnis vorbeigekommen und hatte das ganze gefährliche Geschehen beobachtet. Der Arzt war stehen geblieben und hatte mit Sheriff Macauley über das geredet, was passiert war.
„Ärger?" fragte Molly und hoffte, man möge ihr die Angst nicht ansehen. „Was ist geschehen?"
„Einige Hitzköpfe und eine Menge auf Selbstjustiz bedachte Männer
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