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033

033

Titel: 033 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: In seidenen Fesseln
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Achtung stieg Mr. Devlin beträchtlich. Niemand hatte der Familie je geholfen, vom Doktor abgesehen, und die Mutter war zu stolz, seine Großzügigkeit weiter auszunutzen.
    „Ja, aber es gibt etwas, Jimmy, das du für uns, für mich tun musst."
    „Was?"
    „Wir dürfen niemandem erzählen, dass Devlin bei uns ist."
    Der Bruder furchte die Stirn, weil er es nicht gewohnt war, Dinge zu verheimlichen.
    „Wieso denn?"
    „Hab jetzt Vertrauen zu mir. Ich verspreche, dir später alles zu erklären."
    „In Ordnung", erwiderte Jimmy ernst. „Wir haben doch immer Vertrauen zueinander gehabt, nicht wahr?"
    „Du bist sehr erwachsen geworden", äußerte Molly leise. „Vater wäre stolz auf dich."
    Ein Gefühl, das Jimmy sich nicht erklären konnte, machte ihn unbehaglich. „Wenn niemand etwas von Mr. Devlins Anwesenheit hier erfahren darf, wo wird er dann sein, wenn ich mit dem Arzt zurückkomme?"
    „Ich werde mir etwas einfallen lassen. Aber vergiss nicht, dass niemand, absolut niemand, wissen darf, dass er hier ist. Versprich mir, dass du das niemandem erzählst."
    „Also gut. Ich verspreche es."

    Rasch drückte Molly den Bruder an sich. „So, und nun hol den Doktor. Ich warte hier auf euch."
    „Und wie ist es mit deiner Arbeit? Musst du nicht zu Mrs. Harvey zurück?"
    „Ich werde zurückgehen, aber erst, wenn der Doktor hier war. Im Moment ist Mutter wichtiger."
    Es erleichterte Jimmy, die Sorge um die Mutter wieder der Schwester überlassen zu können. Rasch strebte er aus dem Haus, um den Arzt zu holen.
    Nachdem er gegangen war, wartete Devlin darauf, dass Miss Magee das Schlafzimmer verließ. Da sie nicht sofort herauskam, ging er zu der halb geöffneten Schlafzimmertür und blieb auf der Schwelle stehen. Er sah, dass Miss Magee sich über die reglose Gestalt ihrer Mutter beugte und ihr das Gesicht mit einem feuchten Tuch kühlte.
    „Miss Magee?" rief er leise, weil er die Kranke nicht stören wollte. „Kann ich Ihnen helfen?"
    „Nein. Ich versuche nur, es meiner Mutter etwas bequemer zu machen", antwortete Molly, tauchte das Tuch wieder ins Wasser, wrang es aus und legte es ein weiteres Mal auf die Stirn der Kranken. Dann richtete sie sich langsam auf und ging zu Mr.
    O'Keefe. „Wir müssen, ehe der Arzt eintrifft, einen Platz für Sie finden, wo Sie sich verbergen können."
    „Sagen Sie mir einfach, was ich tun soll."
    „Sie werden . . . Sie werden in meinem Schlafzimmer bleiben müssen." Der müde Ausdruck in Miss Magees Augen war ein Zeichen dafür, dass die Ereignisse sie angestrengt hatten. „Ich habe keine Ahnung, wie schnell Jimmy zurück sein wird.
    Das kann fünf Minuten dauern oder auch zwei Stunden. Aber wir dürfen kein Risiko eingehen."
    Devlin sah Miss Magee an, wie groß ihre Angst war, und hatte das Bedürfnis, sie zu beschützen. Er wünschte, die Möglichkeit zu haben, ihr die missliche Lage erleichtern zu können. Ohne lange zu überlegen, nur dem Instinkt gehorchend, streckte er die Hände nach ihr aus und zog sie an sich. Einen Moment lang versteifte sie sich und kämpfte gegen die Tränen an. Sie hatte sich jedoch schon zu lange zusammengenommen, und Mr. O'Keefe hatte mit seiner Zärtlichkeit und seinem Verständnis einen wunden Punkt berührt. Sie weinte, und er schmiegte sie an sich.
    Er wurde sich bewusst, wie richtig es war, sie so in den Armen zu halten.
    „Sie sind etwas Besonderes, Molly", sagte er spröde, legte ihr die Hände um das Gesicht und drückte leicht ihren Kopf in den Nacken. Plötzlich kam sie sich wirklich wie etwas Besonderes vor, empfand Wärme und . . .
    Sie drängte sich an ihn. Er war so herzlich und fürsorglich und sanft. Nie zuvor hatte sie jemanden wie ihn gekannt. Der Gedanke, sie könne ihn verlieren, trieb ihr wieder die Tränen in die Augen.
    Devlin sah sie in ihren Augen schimmern und stöhnte dumpf auf. „Ach, Molly, ich wünschte mir inständig, alles für Sie in Ordnung bringen zu können." Und dann küsste er

    sie, weil er dem Drang nicht länger widerstehen konnte. Es war ein liebevoller, leidenschaftlicher, verheißungsvoller Kuss.
    Sie war diejenige, die sich von Devlin löste, da sie befürchtete, sie könnten jeden Augenblick gestört und Mr. O'Keefe erwischt werden. „Du musst dich verstecken.
    Du weißt, was passiert, wenn man dich hier findet."
    Ihre Besorgnis machte es ihm leichter, seine Enttäuschung zu ertragen, als Molly ganz bewusst von ihm abrückte. Schief lächelnd berührte er sacht ihre Wange, ging dann schweigend in

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