033
zurückkommen! Ich habe es gewusst!"
Jimmy schlang die Arme um Mr. O'Keefe und drückte ihn fest. Eine Minute lang presste er das Gesicht an dessen Brust, weil er nicht wollte, dass Mollys Freund die ihm in den Augen brennenden Tränen sah.
„Nicht so stürmisch, Jimmy", sagte Devlin und lachte herzlich über den überwältigenden Empfang. Zuneigungsvoll zerraufte er dem Jungen das Haar, schob ihn dann etwas von sich und schaute ihn an. „Wieso bist du auf den Gedanken gekommen, ich könne nicht zurückkehren?"
Der Junge sah ihn verehrungsvoll an. „Mutter hat gesagt, Sie hätten jetzt, da Sie frei sind, keinen Grund mehr, zu uns zurückzukommen.
Ich habe befürchtet, dass Sie nicht zurückkommen würden. Molly und ich haben uns große Sorgen gemacht." Er blickte zur Haustür und sah die Schwester auf der Schwelle stehen.
Auch Devlin blickte zur Tür und bemerkte Molly. Ihre schlanke Gestalt hob sich gegen das Licht ab. Ihre Haltung war steif und gespannt.
„Nun, dieses Mal hat deine Mutter sich geirrt, Jimmy. Ich habe einen Grund für meine Rückkehr."
„Wirklich?"
„Ja, und mehr als einen", versicherte Devlin dem Jungen.
„Werden Sie bei uns bleiben?"
Die ernste Miene des Kindes überraschte Devlin. Er wollte Jimmy sagen, er wünsche sich nichts mehr auf der Welt, als bei ihm, seiner Mutter und seiner Schwester zu leben, wusste jedoch, dass er erst mit Molly reden musste. „Noch weiß ich das nicht genau."
Molly hatte die Antwort gehört, und ihre Hoffnung schwand. Sie glaubte, er sei nur zurückgekommen, um sich zu bedanken und zu verabschieden.
Den Arm um Jimmys Schultern gelegt, ging er zu ihr. „Guten Abend, Molly."
„Hallo, Dev", erwiderte sie beinahe flüsternd.
Sie hatte so verloren geklungen, dass er ihr einen neugierigen Blick zuwarf. Als er sich von ihr getrennt hatte, war sie so aufgeregt wie er gewesen. Nun vermutete er, dass in seiner Abwesenheit etwas passiert sein musste. Da ihm klar war, dass er die Situation unverzüglich klären musste, hielt er Molly ohne zu zögern die Hand hin.
„Lass uns beide einen Spaziergang machen, Molly", schlug er vor.
Ohne jedes Zögern ergriff sie seine Hand und ließ sich von ihm fortführen. Er wurde sich bewusst, wie kalt ihre kleine Hand war, und fragte sich, weshalb sie so nervös wirkte.
„Guten Abend, Mr. O'Keefe, und herzlichen Glückwunsch", rief Eileen ihm zu und blieb in der Haustür stehen. „Es freut mich, dass sich für Sie alles so gut entwickelt hat."
„Vielen Dank, Madam."
„Komm jetzt herein, Jimmy", sagte sie, weil sie wollte, dass Mr. O'Keefe eine Weile mit Molly allein sein konnte.
Jimmy schaute ihn an und hoffte, zum Bleiben aufgefordert zu werden. Mr. O'Keefe schüttelte jedoch den Kopf.
„Geh ins Haus, wie deine Mutter das wünscht", äußerte Devlin. „Ich muss eine Weile mit deiner Schwester reden."
„Kommen Sie zu uns, wenn Sie damit fertig sind?" „Ja."
Nach diesem Versprechen gehorchte der Junge, ging ins Haus und machte die Tür hinter sich zu.
Nachdem sie ins Schloss gefallen war, standen Molly und Devlin eine Weile schweigend da. Sie waren etwas unschlüssig und unsicher, doch aus ganz unterschiedlichen Gründen. Keiner von ihnen wusste, was er sagen solle.
Sie zitterte bei der Vorstellung, dass sie jetzt zum letzten Mal mit Devlin zusammen war, und befürchtete, er sei nur hergekommen, um sich zu verabschieden, ehe er sein früheres Leben als Kopfgeldjäger wieder aufnahm. Der Gedanke, ihn nie mehr zu sehen, regte sie auf, und sie hatte Mühe, sich zu beherrschen.
Devlin merkte, dass sie leicht zitterte, und schaute sie an. Ihre Miene drückte Unsicherheit aus. Es schmerzte ihn, dass sie in Bezug auf ihn so unsicher war, doch dann erkannte er, dass er ihr nie etwas gesagt hatte, an das sie hätte glauben können. Er hatte sich ihr gegenüber absichtlich zurückgehalten und verzweifelt versucht, nicht zu tiefe Gefühle für sie oder ihre Angehörigen zu entwickeln.
Natürlich hatte er kläglich versagt, doch das wusste sie nicht. Offensichtlich nahm sie sein Verhalten für bare Münze. In diesem Moment begriff er, dass er ihr zeigen musste, wie sehr er sie liebte.
„Lass uns zum Teich gehen, ja? Ich glaube, es gibt einiges, worüber wir beide reden müssen."
„In Ordnung." Molly nickte zustimmend. Als man sich in Bewegung setzte, kamen ihr Erinnerungen an den letzten Aufenthalt am Teich, und kläglich überlegte sie, ob Devlin ihr einen Abschiedskuss geben würde, ehe er sie
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