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gehofft, dass Sie so etwas sagen würden. Sie ist ein feiner Mensch, und Sie beide werden gut miteinander auskommen."
„Das hoffe ich."
„Wovon gedenken Sie zu leben? Werden Sie weiterhin mit Mr. Cordeil zusammenarbeiten?"
„Darüber habe ich wirklich noch nicht nachgedacht", antwortete Devlin. „Warum wollen Sie das wissen?"
„Nun, ich möchte Ihnen gern einen Vorschlag machen."
„Welcher Art?"
„Für einen Posten. Ich könnte noch einen guten Stellvertreter brauchen und meine, dass Sie der richtige Mann für diese Aufgabe sind. Sie haben Erfahrung und wissen, wie man mit einer Schusswaffe umgeht. Und Sie sind ehrlich und gerecht."
Devlin war stolz auf diese Einschätzung seines Charakters. „Vielen Dank."
„Keine Ursache. Ich habe nur die Wahrheit gesagt. Ich mag Sie, Mr. O'Keefe, und ich glaube, wir würden gut zusammenarbeiten." Mr. Macauley blieb vor dem Büro stehen. „Was meinen Sie zu meinem Vorschlag?"
Devlin konnte es nicht fassen, dass sich alles so schnell entwickelte. Noch vor kurzem war er ein Gefangener gewesen, der den Hals schon fast in der Henkersschlinge gehabt hatte. Nun wurde ihm der Posten eines Stellvertreters des Sheriffs angeboten, noch dazu in der Stadt, in der er eingesperrt worden war.
„Wie lange habe ich Zeit, um zu einer Entscheidung zu gelangen?" fragte er. Die Anstellung würde ihm die finanzielle Absicherung geben, die er brauchte, falls Molly seinen Heiratsantrag annahm. Sollte er mit ihr verheiratet sein, konnte er seine Zeit nicht mehr damit verbringen, mit Clay durch die Gegend zu reiten. Dann hatte er ein Heim und bereits eine Familie, um die er sich kümmern musste.
„So lange, wie Sie wollen. Sie haben den Posten, wenn Sie ihn annehmen wollen", versprach der Sheriff beim Betreten des Hauses.
Devlin wusste, dass er erst mit Molly reden musste, ehe er über irgendetwas entschied. Außerdem gab es Clay zu berücksichtigen. Plötzlich fragte sich Devlin, wo der Freund sein mochte und wann er zurückkehren würde. Er wünschte, Clay möge jetzt hier sein und seine Freilassung mit ihm feiern.
Hilfssheriff Carter saß am Schreibtisch, als die Männer ins Büro kamen. Er stand auf und hielt Mr. O'Keefe die Hand hin. „Es tut mir Leid, dass Sie solchen Ärger hatten, Sir."
„Auch mir tut das Leid. Ich bin froh, dass sich alles geklärt hat", erwiderte Devlin und schüttelte dem Deputy die Hand.
„Hier, bitte." Der Sheriff händigte Mr. O'Keefe dessen Waffengürtel, Satteltaschen und sonstige Habseligkeiten aus.
„Danke." Rasch schnallte Devlin sich den Gürtel um und genoss das Gefühl der schweren Waffen auf den Hüften.
„Und hier ist Ihr Geld." Mr. Macauley händigte ihm den Betrag aus, von dem er wusste, dass er Mr. O'Keefe gehörte, und auch das andere Bargeld, das nicht seins war.
„Das gehört mir nicht, Sheriff", sagte Devlin und hielt ihm das Geld hin. „Ich weiß nicht, wie es in meine Satteltasche gekommen ist. Es gehört nicht mir."
„Es gehörte auch nicht Señor Santana. Daran besteht kein Zweifel."
„Hat er eine Frau hinterlassen? Dann könnten Sie es ihr geben."
„Nein. Er lebte allein, und von Angehörigen ist uns nichts bekannt. Behalten Sie es, Mr. O'Keefe. Nach allem, was Sie durchgemacht haben, steht es Ihnen zu."
Devlin mochte das Geld nicht annehmen, doch da offenbar niemand sonst einen Besitzanspruch darauf hatte, blieb ihm kaum etwas anderes übrig. „Wenn Sie meinen."
„Ja, das meine ich", erwiderte Mr. Macauley beharrlich. „Für Sie und Miss Magee ist das ein gutes Startkapital."
Devlin sah den Gesetzeshüter an und lächelte. „Danke."
„Ihr Pferd steht in einem Mietstall weiter unten in dieser Straße. Sie können es sich holen, wann immer Sie wollen."
„In Ordnung."
„Sie werden über mein Angebot nachdenken, nicht wahr?" fragte der Gesetzeshüter eindringlich.
„Das werde ich", versprach Devlin.
„Dann warte ich darauf, dass ich etwas von Ihnen höre", erwiderte der Sheriff, legte ihm die Hand auf die Schulter und begleitete ihn zur Tür.
„Ich werde Sie von meiner Entscheidung in Kenntnis setzen, sobald ich von Molly eine Antwort bekommen habe." Devlin verließ das Gefängnis als freier Mann, blieb auf der Straße stehen und atmete tief durch. Dann begab er sich zu dem Stall, holte sein Pferd und fand, es sei höchste Zeit, zu Molly zurückzukehren.
In aller Eile ritt er zu ihrem Haus und sah, während er davor absaß, Jimmy aus der offenen Haustür stürmen.
„Ich wusste, Sie würden
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