033
sich an ihn.
„Du wirst mich heiraten? Du wirst wirklich meine Frau?" Er war erstaunt, dass seine Situation sich innerhalb so weniger Stunden derart dramatisch verändert hatte.
Morgens war er noch ziemlich sicher gewesen, man werde ihn hängen, und nun hatten sich alle seine Wünsche erfüllt.
„Ich möchte nichts lieber sein als deine Frau, Devlin", gestand Molly, schlang ihm die Arme um den Nacken und küsste ihn inständig.
„Wie schnell?"
„Wie schnell was?
„Wie schnell können wir heiraten?"
„Wann immer du willst."
Unfähig, ihr zu widerstehen, küsste er sie wieder und äußerte dann bedächtig: „Ich nehme an, ich sollte warten, bis Clay hier ist."
„Ich glaube, das ist das Beste", stimmte sie zu langsam zu. „Wann soll er zurück sein?"
„Ich habe keine Ahnung. Er wurde von jemandem angeheuert, eine verschwundene Person aufzuspüren und nach Hause zurückzubringen. Sobald er das getan hat, wird er hier eintreffen."
„Wird das noch sehr lange dauern?"
„Du lieber Gott, ich hoffe, nein!" antwortete Devlin, zog Molly erneut an sich und küsste sie.
Sie schmolz dahin. Es war himmlisch. Ihre Gebete waren erhört worden. Dev liebte sie, und sie würden ein gemeinsames Leben beginnen.
Er gab ihr noch einen Kuss, ließ sie dann los und reichte ihr die Hand. Sie ergriff sie etwas widerstrebend.
„Deine Mutter und Jimmy warten auf uns. Meinst du nicht, wir sollten zu ihnen gehen?" fragte er lächelnd.
„Oh!" äußerte Molly und war leicht verlegen, weil sie, mitgerissen vor lauter Begeisterung, mit ihm zusammen zu sein, alles andere vergessen hatte. „Ich habe nicht mehr daran gedacht."
„Auch ich hätte das beinahe vergessen, Liebling", räumte er bekümmert ein. „Aber ich wette, deine Mutter hat uns nicht vergessen."
„Dann beeilen wir uns besser."
Hand in Hand, wie ein verschworenes Liebespaar, liefen Devlin und Molly den Weg zurück. Der Nachtwind verwehte ihre Seufzer und leise geäußerten Worte der Liebe und Hingabe. Bei der Pumpe blieben sie stehen und gaben sich noch einen Kuss, ehe sie ins Haus zu Mollys Angehörigen gingen.
In diesem Augenblick, betört durch Mollys berauschende Nähe, über sich das nächtliche Firmament mit dem silbrigen Mond und den glitzernden Sternen, erkannte Devlin, dass er nicht auf Clays Rückkehr warten konnte. Sein Leben lang hatte er nach dieser Art Liebe gesucht und wollte nicht mehr darauf warten, Molly zu der Seinen zu machen.
So viel Clays Freundschaft ihm auch bedeutete, so genau war ihm jetzt klar, dass er den Rest seines Lebens nicht als unsteter Mensch verbringen wollte, der ziellos durch die Gegend ritt, ohne irgendwo heimisch zu sein. Er sehnte sich nach einer Frau und Kindern, nach einer Familie. Er würde Molly so schnell wie möglich heiraten und Sheriff Macauley sagen, er habe einen neuen Hilfssheriff.
Er hatte Gewissensbisse, weil er Pläne schmiedete, ohne Clay davon in Kenntnis gesetzt zu haben, doch sein Drang, Molly zu heiraten, überschattete alle Bedenken.
Im Herzen war er fest davon überzeugt, dass sein Freund letztlich Verständnis für ihn haben werde.
„Molly."
„Ja?" Sie hielt die Augen geschlossen und genoss Devs Nähe.
„Molly, ich will nicht auf Clay warten."
Nach dieser Mitteilung riss sie die Augen auf und sah Devlin erstaunt und erfreut an.
„Ich habe schon zu lange auf dich warten müssen."
Sie war hingerissen. Als er ihr, bevor sie ins Haus gingen, noch einen Kuss gab, erwiderte sie seine wilden Zärtlichkeiten voller Hingabe.
„Gehen wir zu deiner Mutter und sagen wir es ihr", schlug er vor und löste sich von Molly.
Atemlos, die Wangen gerötet, ergriff sie seine Hand und brach mit ihm auf, um ihrer beider Zukunft zu planen.
25. Kapitel
„Gehen wir?" fragte Clay nach dem Verlassen des Zuges in Panama City und reichte Miss Alvarez den Arm.
„Ich glaube nicht, dass es mir etwas nützen würde, wenn ich mit Nein antworte, nicht wahr?" Sie warf ihm einen wütenden Blick zu.
„Nein, überhaupt nichts", erwiderte er kühl. „Jetzt ist die Reise fast zu Ende. Warum gestehen Sie sich das nicht ein und geben auf?"
Reina setzte eine grimmige Miene auf, als sie begriff, dass ihr die Zeit davonlief. Falls Mr. Cordell es schaffte, sie auf ein nach Kalifornien segelndes Schiff zu bringen, dann war ihr Schicksal besiegelt. Aber bis es so weit war, gab sie die Hoffnung nicht auf.
„Das würde Ihnen so passen, nicht wahr?"
„Mir passt gar nichts, Miss Alvarez. Wäre es nach mir gegangen,
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