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033

033

Titel: 033 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: In seidenen Fesseln
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herüberdrang, veranlasste sie, mitten in der Bewegung innezuhalten.
    Sie wussten sofort, dass nicht Jimmy sich ihnen näherte. Da Devlin niemand in den Sinn kam, der einen Grund haben konnte, in der Umgebung des Hauses herumzuschnüffeln, ergriff er Molly bei der Hand und rannte mit ihr so leise wie möglich zum Schuppen zurück, um sich dort zu verstecken, bis sie sehen konnten, wer sich näherte. Die sinnliche Stimmung, in der sie gewesen waren, verwandelte sich rasch in Angst.
    „Versteck dich und sei still", äußerte Devlin warnend.

    „Warum? Was willst du tun?"
    „Ich will herausbekommen, wer da herumschleicht."
    „Oh nein! Das wirst du nicht tun!" entgegnete Molly aufgeregt. „Das fehlte uns noch, dass jemand dich hier sieht. Du bleibst hier, versteckst dich und bist still. Ich wohne schließlich hier und werde deshalb nachsehen gehen."
    Ohne Devlin die Möglichkeit zu geben, darauf etwas zu erwidern, eilte Molly von ihm fort. Er fluchte verhalten und kam sich wieder vollkommen hilflos vor. Er wusste, sie hatte Recht, aber das machte den Umstand nicht erträglicher, sich in einem verdammten Schuppen verbergen zu müssen, während die Frau, die er liebte, ihr Leben für ihn riskierte. Verstört durch den Gedanken, dass sie möglicherweise in Gefahr war, warf er alle Vernunft in den Wind und verließ, Mollys schlanke Gestalt nicht aus den Augen lassend, geräuschlos den Schuppen.
    Molly fürchtete sich, zeigte das jedoch nicht, derweil sie zum Haus ging. Als sie einen Mann auf sich zukommen sah, blieb sie erschrocken und noch verängstigter stehen.
    „Das ist Privatbesitz! Wer sind Sie? Was machen Sie hier?" Sie hatte sich bemüht, so verärgert wie möglich zu klingen.
    „Miss Magee?"
    Kaum hatte sie Mr. Macauleys Stimme gehört, fiel alle Angst von ihr ab, und vor Erleichterung erschlaffte sie.
    „Oh, Sie sind es, Sheriff", erwiderte sie. „Gott sei Dank!"
    „Ja, ich bin es", sagte er gutmütig. „Es tut mir Leid, dass ich Sie erschreckt habe. Ihr Bruder hat mir jedoch gesagt, Sie und Mr. O'Keefe seien hier irgendwo. Ist Mr.
    O'Keefe in der Nähe? Ich muss mit ihm reden."
    „Er wartet im Schuppen."
    „Nein, da warte ich nicht", warf er ein und erschien neben dem Sheriff. Er hatte es geschafft, sich im Schatten zu halten und in einem Bogen zu Molly zu gehen, um Gewissheit zu haben, dass sie in Sicherheit war. Er würde nicht zulassen, dass ihr etwas passierte.
    „Devlin! Ich habe dir doch gesagt, du sollst im Schuppen bleiben!"
    Er ignorierte ihre Bemerkung und sah den Gesetzeshüter an. „Worum geht es, Sheriff? Ist etwas passiert?"
    „Ja, es ist etwas passiert, Mr. O'Keefe."
    Der Sheriff hatte so sachlich und ernst geklungen, dass Devlin sofort das Schlimmste annahm. Er glaubte, der Gesetzeshüter sei gekommen, um ihm mitzuteilen, er werde ihn ins Gefängnis zurückbringen, weil der Prozess bald begann. Für den Bruchteil einer Sekunde dachte er an Flucht, doch so schnell ihm dieser Gedanke gekommen war, so schnell ließ er ihn fallen. Er war schuldlos und ganz gewiss kein Feigling. Er würde sich, wenn er sonst nichts tun konnte, zumindest wie ein Mann benehmen und sich Mollys Hochachtung bewahren.
    „Ich verstehe", erwiderte er bedächtig und fand sich mit seinem Los ab. „Also, gehen wir." Er wollte von Molly fort, weil er ihr nicht zu erkennen geben mochte, wie sehr ihn die ganze Sache innerlich zerriss. Er wollte nicht, dass sie ihn so bedrückt sah.
    „Gehen wir?"
    „Zurück ins Gefängnis", antwortete Devlin. „Deshalb sind Sie doch hergekommen, nicht wahr? Sie wollen mich zurückbringen."
    „Ich denke, Sie ziehen voreilig falsche Schlussfolgerungen, Mr. O'Keefe", entgegnete Mr. Macauley, und zum ersten Mal hatten Molly und Devlin ihn etwas in leichtem Ton äußern gehört.
    „Wovon reden Sie, Sheriff?" Bei dem Gedanken, er könne vielleicht doch keine schlechte Nachricht bringen, ergriff sie ihn aufgeregt am Arm und schaute ihn fragend und hoffnungsvoll an.
    „Ich rede von der Tatsache, dass Mr. O'Keefe von nun an ein freier Mann ist."
    „Was?" riefen Molly und Devlin gleichzeitig überrascht aus.
    „Heute Abend habe ich Mr. Stevens festgenommen und bezichtige ihn jetzt des kaltblütigen Mordes an Senor Santana."
    „Das haben Sie getan?" rief Molly glücklich aus.
    Devlin war jedoch nicht so leicht überzeugt. Er konnte sein Glück kaum fassen. „Und was ist mit den mich belastenden Beweisen?"
    „Ich kann nur vermuten, dass Mr. Stevens die Beschläge auf Senor Santanas

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