Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
033

033

Titel: 033 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: In seidenen Fesseln
Vom Netzwerk:
wirklich etwas an ihm lag.
    „Und ich heiße Mickey", sagte der andere, weil er nicht ausgeschlossen sein wollte.
    „Also, Leo und Mickey, wollen Sie tanzen? Ich tanze furchtbar gern", säuselte sie.
    Der Gedanke, den Abend mit einer schönen Frau verbringen zu können, erregte die Männer. Sie nahmen an, sie sei eine Hure, die sich amüsieren wollte, und gedachten, ihr den Gefallen zu tun. Ihnen fiel gar nicht auf, dass sie wie eine Dame gekleidet war. Sie glaubten lediglich, ihr Pech habe sich schließlich in Glück verwandelt. Es war geraume Zeit her, seit sie mit einer Frau zusammen gewesen waren, und es störte sie überhaupt nicht, sie miteinander teilen zu müssen.
    „Natürlich tanzen auch wir gern!" äußerte Mickey dröhnend.
    „Ich tanze zuerst mit ihr", sagte Leo nachdrücklich und zerrte sie fast zur Tanzfläche.
    „Kommen Sie! Das ist ein wirklich flottes Musikstück."

    Reina hatte keine andere Wahl, als sich zu fügen, während er sie in die Arme zog und mit ihr herumhüpfte. Er war ungeschickt und ganz entschieden kein guter Tänzer. Was ihm in dieser Hinsicht jedoch fehlte, machte er durch Begeisterung wett. Er trat Reina auf die Füße, zerrte sie herum, wirbelte sie durch die Gegend, drehte sie wild und malträtierte sie auch sonst, während er seinen Spaß hatte. Ihr Haar war noch ordentlich aufgesteckt gewesen, als sie an dem Fallrohr herunterkletterte, doch nun hatte es sich aus den Haarnadeln gelöst und hing ihr auf die Schultern, weil Leo sie ganz nach Belieben herumwirbelte.
    Als die Musik ausklang, glaubte sie, eine Verschnaufpause zu haben, doch zu ihrem Unglück sagte Mickey, nun sei er an der Reihe. Die Musiker spielten ein Stück in sehr schnellem Takt, und der kleine Mann tanzte eifrig mit ihr durch den Patio.
    Verglichen mit Leo, falls man die Männer überhaupt miteinander vergleichen konnte, war dieser der bei weitem bessere Tänzer. Da Mickey sehr kleinwüchsig war, reichte er ihr mit den Augen gerade bis zur Brust. Er gab ihr unmissverständlich zu verstehen, wie sehr er diesen Anblick
    genoss. Er konnte sogar in aller Öffentlichkeit die Hände nicht still halten.
    „Ich brauche wirklich etwas zu trinken, Mickey", sagte sie, nachdem das Musikstück beendet war. Reina war willens, beinahe alles zu tun, um keinen zweiten Tanz mit Mickey durchstehen zu müssen.
    „Wie Sie möchten, Schätzchen", erwiderte er und eilte davon, um ihr etwas zu trinken zu holen.
    Ehe sie etwas äußern konnte, hatte Leo sie am Handgelenk gepackt und zerrte sie wieder auf die Tanzfläche. Das Musikstück war dieses Mal sehr viel langsamer als vorher, und er hielt sie so eng wie möglich an sich gedrückt. Er hatte noch einen Whisky getrunken, während er ihr und Mickey zugeschaut hatte, und nun keine Hemmungen mehr. Er hatte gesehen, wie sie von seinem Freund betatscht worden war, und war von der Vorstellung, was für ein wunderbarer Abend das werden würde, in Erregung versetzt worden. Er drängte die Hüften an Reinas, damit sie begriff, was er im Sinn hatte, war sich indes nicht bewusst, dass sie zunehmend mehr in Panik geriet.
    Verzweifelt überlegte sie, ob sie aus Mr. Cordells Falle in eine viel gefährlichere geraten sei. Sie versuchte, Leos Gegrapsche zu unterbinden, hatte damit jedoch kaum Erfolg. Als er vor aller Augen anfing, mit den Hüften gegen ihre zu stoßen, versuchte sie angewidert, sich seinen Armen zu entziehen.
    „Hören Sie auf!" herrschte sie ihn an. Sie hasste das Gefühl seiner sie überall befummelnden Hände.
    Er lachte laut und schrie ihr zu, um die laute Musik zu übertönen: „Kommen Sie.
    Entspannen Sie sich. Sie mögen das doch. Alle Frauen wie Sie haben das gern!"
    „Ich bin keine Hure!" zischte sie ihn an und versuchte, ihn fortzustoßen, weil sie durch den verstärkten Druck seiner Arme um sie gemerkt hatte, wie bedrohlich die Situation für sie wurde.
    Er lachte wieder und zog sie noch enger an sich. „Natürlich sind Sie keine Hure!"

    „Das stimmt!" sagte sie und trat ihm absichtlich auf den Fuß. Er nahm jedoch keine Notiz davon.
    „Klar stimmt das", äußerte er beschwichtigend. „Wollen Sie lieber etwas trinken, statt zu tanzen?"
    Er lehnte sich leicht zurück und schaute sie an. Ihr fiel auf, dass sein Blick heißes Verlangen ausdrückte. Allein durch die Nähe zu ihm käm sie sich schmutzig und besudelt
    vor.
    „Ja", log sie, jeden Vorwand nutzend, um sich von Leos ihr widerwärtigen Armen befreien zu können. Sie war immer noch fest davon

Weitere Kostenlose Bücher