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033

033

Titel: 033 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: In seidenen Fesseln
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verschwörerisches Lächeln erschien langsam um ihre Lippen. Sie würde es also doch schaffen!
    Reina eilte in ihr Zimmer zurück, holte den Geldbeutel mit ihrer Barschaft und steckte ihn in die Tasche des Kleides. Aus Angst, Mr. Cordelll könne jeden Augenblick
    zurückkommen, rannte sie in sein Zimmer zurück, machte das Fenster auf und kletterte, die Röcke raffend, auf das Dach.
    Geduckt bewegte sie sich vorsichtig zur abgelegenen Seite des Daches und atmete zutiefst erleichtert auf, als sie das Fallrohr an der Ecke bemerkte. Da alle Leute im Hof viel zu sehr damit beschäftigt waren, sich zu amüsieren, statt in die Höhe zu blicken, fühlte Reina sich ermutigt, zog kühn die Röcke hoch, ergriff fest das Rohr und bewegte sich behutsam vom Dach.
    Mickey Barton, ein kleinwüchsiger, hagerer, hässlicher Mensch, der vor dem Gebäude stand und mit seinem Freund Leo Collier billigen Whisky trank, beobachtete die Tanzenden und Feiernden und bemerkte schließlich auch Reina. Im ersten Moment glaubte er, seinen Augen nicht trauen zu können. Er zwinkerte zweimal, um sicher zu sein, dass er sich nicht täuschte. Sobald er sicher war, dass er sich nichts einbildete, starrte er überrascht die hübsche junge, vom Dach des Vorbaus am Fallrohr herunter kletternde Frau an.
    „Leo! Sieh mal!" Er ergriff den Kumpan am Arm und wies auf sie.
    „Donnerwetter!" Leo wandte sich ihm zu und tauschte schweigend mit ihm einen schockierten Blick. Automatisch nahmen sie beide an, dass die Frau nicht die tugendhafteste sein konnte, wenn sie sich auf diese Weise aus dem Zimmer eines Mannes davonmachte. Sie rannten zum Fallrohr, um den Abstieg der Frau weiter aus der Nähe zu beobachten.
    Reina war zuversichtlich, weil sie gut vorankam. Sie hatte fast die Hälfte der Strecke hinter sich, als das Unglück geschah. Eine der Eisenklammern, von denen das Fallrohr gehalten wurde, löste sich. Reina verlor den Halt und fiel in die Tiefe.
    Leo, ein hoch gewachsener, übel riechender, sehr kräftiger, bärtiger Mensch, war zufällig zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort. Wie ein Geschenk des Himmels fiel sie ihm in die starken Arme.
    „Nanu, kleine Señorita! Weshalb sind Sie so in Eile?" Er lachte, während er sie an sich drückte.
    Reina wusste nicht, ob sie wütend oder verlegen sein sollte, und fragte sich, ob in ihrem Leben etwas je richtig verlaufen würde. Sie brauchte jedoch nur einen kurzen Moment, um sich zu sammeln. Sie war froh, dass sie nicht auf den harten Untergrund geprallt war. Weniger froh war sie darüber, sich in den Klauen des Fremden wieder zu finden.
    „Vielen Dank, dass Sie geholfen haben", sagte sie freundlich. „Aber würden Sie mich jetzt bitte absetzen?"
    Er rührte sich nicht, weil er sie noch nicht loslassen wollte. „Erst müssen Sie mir Ihren Namen sagen, Kleine", forderte er sie auf und hielt sie fest. Neidisch schaute Mickey ihn an.
    Reinas Stimmung war gereizt. Es gelang Reina jedoch, sich zu beherrschen. „Ich heiße Isabel."
    „Das ist ein richtig hübscher Name für eine richtig hübsche Dame", erwiderte Leo, senkte sie jedoch nur so weit zu Boden, dass Reina ihn mit den Füßen erreichen konnte. Sie weiterhin an sich drückend, fuhr er fort: „Wohin wollten Sie sich so heimlich davonstehlen?"
    Sie versuchte, sich von ihm zu lösen, doch seine sie umkrallenden Finger gruben sich tief und schmerzhaft in ihre Arme. Aus der Einsicht, sie könne kaum etwas anderes tun, als sich willig zu zeigen, beschloss sie, mit den Männern zu tanzen und zu reden.
    Sobald sie dann betrunken waren, würde sie imstande sein, unbemerkt zu verschwinden. Ihr kam gar nicht der Gedanke, dass sie gemein und bösartig sein, sie mühelos in ihre Gewalt bringen und ihr etwas antun könnten.
    „Nun, ich habe die Musik und das Gelächter gehört und wollte auf dem Fest sein", antwortete sie leichthin und schaute Leo mit der hingerissenen Miene an, die Mr.
    Cordell sofort als unheilvoll eingeschätzt hätte.
    Leo und Mickey glaubten, dass sie vermutlich gelogen hatte, doch das war ihnen ziemlich gleich.
    „Also, gehen wir" schlug Leo vor, sie dicht an sich gedrückt haltend.
    Wild sehnte sie sich danach, sich aus seinem Griff befreien zu können. Sie ließ sich indes Zeit und wartete auf eine Gelegenheit, die sicher irgendwann kam.
    „Wie heißen Sie?" erkundigte sie sich, weil sie wollte, dass die Männer glaubten, sie sei an ihnen interessiert.
    „Ich heiße Leo", antwortete er stolz. Er war dumm genug zu glauben, dass ihr

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