Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0330 - Die lebende Legende

0330 - Die lebende Legende

Titel: 0330 - Die lebende Legende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
Mönchen waren, sind ihre Wege gegangen. Aufrecht, demütig, aber stets bereit, dem Guten zu frönen.«
    »Du kennst sie noch?«
    »Ja, ich habe mit manchen gesprochen. Sie kämpfen für die gute Sache und würden nicht zögern zu kommen, wenn sie gebraucht werden. Du verstehst, was ich damit sagen will?«
    »So ungefähr. Dann willst du sie vielleicht holen?«
    »Das ist richtig. Sollte es zu einem großen Kampf kommen, müssen wir gute Männer haben, auf die wir uns verlassen können. Ich werde Boten ausschicken, um ihnen Bescheid zu geben.«
    »Sind sie nicht zu weit weg?«
    »Manche leben in Amerika.«
    »Dann würde es mich freuen, wenn du mir diese Unterstützung gibst. Ich weiß nicht, wie viele Schergen Shimada auf seiner Seite hat. Wenige werden es nicht sein.«
    »Das glaube ich auch, Suko.« Chu Weng lächelte. »Und wie geht es deinem besten Freund, John Sinclair?«
    »Er kämpft wie ich, aber es ist ein schwerer Kampf. Manchmal frage ich mich, ob wir ihn überhaupt gewinnen können, denn das Böse kommt mir fast allmächtig vor.«
    Ernst bewegte der alte Mann den Kopf. »Es ist wie eine Schlange. Hast du einen Kopf abgeschlagen, wächst der andere sofort nach. Manchmal sogar zwei oder drei.«
    »Wie Shimada.«
    »Weißt du, was er will? Was ihn dazu treibt, die grauenvollen Taten zu tun?«
    »Ich kann nur spekulieren.«
    »Bitte, ich höre.«
    »Shimada will Fuß fassen. Die lebende Legende hat lange genug im Hintergrund gelauert. Beim ersten Versuch ist es ihm mißlungen, jetzt hat er den zweiten gestartet und möchte in die Welt der Lebenden hinein, um sie an sich zu reißen.«
    »Welcher Mittel bedient er sich?«
    »Nur der reinen Gewalt. Zudem kann er sich auf Diener verlassen, die alles für ihn tun.«
    »Auch Tote?«
    Suko nickte ernst. »Auch die. Er kennt den Zauber, um Tote aus den Gräbern zu holen. Er weiß genau Bescheid. Er ist furchtbar. Die Geheimnisse des alten Japan sind ihm nicht fremd. Totenkult, Leichenmagie, wir müssen damit rechnen.«
    »Weshalb kam er aus dem Wasser?« fragte Chu Weng.
    Suko hob seine Schultern. »Ich weiß es leider nicht. Er ist schon beim erstenmal aus der Tiefe gekommen. Das blaue, tiefe, stille Wasser ist seine magische Heimat gewesen. Shimada ist bereit, den Schrecken zu bringen, und wir müssen versuchen, ihn zu stoppen.«
    »Ich werde die Schüler alarmieren. Wir dürfen keine Zeit mehr verlieren«, sagte der alte Mann.
    »Es kann aber Tote geben«, warf Suko ein.
    »Alle sind bereit, für die gerechte Sache zu sterben«, erwiderte Chu Weng. »Hast du diesen Schwur nicht auch getan, Suko?«
    »Ja, ich erinnere mich daran.«
    »Und du wirfst dein Leben fast jeden Tag in die Waagschale«, erklärte Chu Weng. »Es ist…« Er verstummte, denn er hatte ein dumpfes Geräusch gehört.
    Auch Suko war aufmerksam geworden. Das Geräusch war auf dem Schiff erklungen, aber nicht vom oberen Deck oder aus dem Restaurant, sondern dort, wo der weißgekleidete Diener hergekommen war und den Tee serviert hatte.
    Dieser Mann erschien wieder.
    Er rammte die etwas versteckt liegende Tür auf. Mit einer Drehung und torkelnden Schritten betrat er den Raum, in dem sich die beiden Männer aufhielten.
    Suko sprang in die Höhe, während der alte Chu Weng sitzenblieb und einen Knopf drückte, der bei seinen beiden Leibwächtern das Alarmsignal auslöste.
    Der Diener wandte sich um. Auf seinem Gesicht stand wie festgeschrieben das Entsetzen.
    Und die Männer sahen das Blut.
    Jemand hatte ihn hart erwischt. Von den Schultern war die Jacke aufgefetzt worden. Die beiden schräg laufenden Schnitte berührten sich etwa in Hohe des Bauchnabels. Erst als der Mann fast den Tisch erreicht hatte, sah Suko, wie tief die Wunden gerissen worden waren. Das konnte der andere nicht überleben.
    Er brach zusammen.
    Suko mußte zur Seite springen, sonst hätte ihn der Körper noch erwischt. Ihn aufzufangen, blieb keine Zeit mehr, denn aus derselben Tür, aus der er gekommen war, drangen die beiden anderen.
    Blaugekleidete Gestalten mit Tüchern vor den Gesichtern, die nur mehr ihre Augen freiließen.
    Ninja!
    Und bewaffnet.
    Suko sah in ihren Händen die gefährlichen Schwerter, die sie so perfekt zu führen verstanden und mit blitzschnellen Schlägen fauchend die Luft zerschnitten.
    Suko nahm auf nichts mehr Rücksicht. Er riß den schmalen Tisch hoch, der vor der Sitzgruppe stand, kippte ihn danach um und schleuderte Chu Weng dahinter in Deckung.
    Gleichzeitig erschienen die beiden Leibwächter,

Weitere Kostenlose Bücher