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0330 - Die lebende Legende

0330 - Die lebende Legende

Titel: 0330 - Die lebende Legende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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leicht geduckt. Die Arme etwas angewinkelt. Eine Hand gekrümmt, die andere zur Faust geballt.
    Er ließ seinen Gegner kommen.
    Es war ein gewaltiger Kampf zwischen den beiden. Ich konnte mich seiner Faszination nicht entziehen und schaute fiebernd zu.
    Der Ninja war schnell.
    Mit Sprüngen überwand er die Entfernung zu seinem Gegner.
    Dabei schlug er mit dem Stock zu. Links, rechts – rechts, links kamen die Schläge, die Yakup sicherlich zertrümmert hätten.
    Sie erreichten ihn nicht, denn aus dem Stand sprang der Türke so hoch, daß sich seine Füße in Kopfhöhe des anderen befanden.
    Dann stieß er zu.
    Sein Fuß kam durch, obwohl Yakup noch an der Wade erwischt wurde.
    Der Ninja geriet aus seinem Angriffsrhythmus, fiel zur Seite und damit auch gegen das Geländer, das nicht sehr hoch war. Zudem hatte der Ninja noch genügend Schwung.
    Er kippte hinüber.
    Unter der Brücke befand sich der Teich. Hoch spritzte das Wasser auf, als der Mann rücklings hineinfiel.
    Da stand Yakup schon auf dem Geländer, zögerte noch eine Sekunde und stieß sich ab.
    Er prallte nicht mit seinem Gegner zusammen, sondern landete etwa eine Armlänge entfernt neben ihm.
    Der Ninja war benommen. Er hatte Schwierigkeiten, sich aufzurichten, und mußte mit dem Gleichgewicht kämpfen.
    Yakup kam wie ein böser Wassergeist.
    Sein Schlag schleuderte den anderen zurück, bis er unter die Fontänen fiel und in dem Schleier aus Wasser verschwand.
    Rauchschwaden wallten heran. Sie nahmen mir einen Teil der Sicht.
    Ich sah Yakup nur noch schattenhaft, wie er ebenfalls unter die Fontänen tauchte und den anderen hochzog.
    Der wehrte sich zwar noch, doch seine Bewegungen waren einfach zu lahm. Den nächsten Treffer mußte er kassieren.
    Für ihn war es der Abschluß. Noch einmal spritzte das Wasser hoch, als er hineinfiel und auf dem Rücken liegenblieb. Er wäre im schienbeinhohen Wasser ertrunken, hätte Yakup nicht zugegriffen und ihn in die Höhe gezerrt. Triefendnaß schleppte er den anderen ans Trockene, wo er ihn auf den Boden legte und neben ihm kniete.
    Ich mußte Yakup ein Kompliment aussprechen. Selten hatte ich einen Mann so kämpfen sehen. Suko konnte es wirklich nicht besser.
    Wasser perlte über Yakups Gesicht, als er sich in die Höhe schwang und mich anschaute. »Den habe ich erwischt.«
    »Und der andere ist tot.«
    »Ich hörte den Schuß.«
    »Er war einfach zu schnell. Ich wußte nicht, ob ich einen Zombie vor mir hatte und mußte so reagieren. Hätte ich gewußt, daß dem nicht so war, ich hätte versucht…«
    Yakup Yalcinkaya winkte ab. »Mach dir keine Vorwürfe, John. Sie haben bei Helen auch keine Gnade gekannt.«
    »Wobei ich mich frage, woher sie so schnell gekommen sind.«
    »Da wird Oziko reagiert haben. Wir sind auf die richtige Spur gestoßen.«
    Yakup nickte heftig, um seine Worte noch zu unterstreichen.
    Ich mußte ihm recht geben.
    Noch immer trieben die Schwaden durch die Halle. Während Yakup die Waffen des Ninja an sich nahm, blickte ich mich um. Die meisten Menschen waren geflohen. Sie standen draußen und trauten sich noch nicht herein. Das Personal hatte ebenfalls Deckung genommen. Nur sehr abwartend und vorsichtig verließen die ihre Löcher.
    Ein Mann im dunklen Anzug hetzte auf mich zu. Er war in Schweiß gebadet und rang die Hände. »Gütiger Himmel, und das in unserem Hotel.«
    Ich winkte ab. »Seien Sie froh, daß nicht mehr passiert ist.«
    »Das haben wir Ihnen zu verdanken. Hätten Sie sich nicht so mutig den Verbrechern entgegengestellt, wer weiß, was noch alles passiert wäre. Nicht auszudenken.«
    »Und Ihr Sicherheitspersonal?« fragte ich.
    »Das werde ich auswechseln lassen«, versprach er mit fester Stimme.
    »Dafür bezahle ich die Leute nicht.«
    Wir hörten Sirenen. Es war der vertraute Klang der Polizeiwagen.
    Schon bald erschienen mehrere Wagen vor dem Hotel, wurden abgebremst und Polizisten stürmten aus den Fahrzeugen.
    Sie hielten schußbereite Waffen in den Händen, als sie in die Halle stürmten und sich dort verteilten.
    Es war noch jemand gekommen. Rick Gomez. Ich hatte seinen Wagen gar nicht gesehen. Er stand plötzlich in der Halle und befreite mich von den Uniformierten, die mich in eine Ecke treiben wollten. Gomez war durch eine Rauchwolke gelaufen und blieb hustend vor mir stehen.
    »Und ihr beide mitten im Getümmel, nicht?«
    »Es ließ sich nicht vermeiden«, sagte ich.
    »Haben Sie den Mann erschossen, Sinclair?«
    »Ja, es war Notwehr.«
    Gomez schaute mich mit

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