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0334 - Aufruhr in der Unterwelt

0334 - Aufruhr in der Unterwelt

Titel: 0334 - Aufruhr in der Unterwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aufruhr in der Unterwelt
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geforscht?« fragte ich.
    »Ich sagte Ihnen ja schon, wir haben alles durchstöbert.«
    »Ist Ihnen dann nicht aufgefallen, Leutnant, daß zu einer Koksheizung ein Schürhaken gehört?«
    »Gewiß gehört der dazu, aber augenblicklich haben wir Sommer, und da wird er ja ohnehin nicht gebraucht.«
    »Ich fürchte, Leutnant, Sie sind es, der sich von den Verbrechern einen Bären aufbinden ließ. Man hat den Mann weggeschafft. Man hat auch alles andere, was meine Schilderung hätte erhärten können, beseitigt. Man hat sogar die Tür ausgehängt. Ich bin der Überzeugung, daß die Türangeln noch zu finden sind. Übrigens ist der gleiche Dreh im Gaslight Club angewandt worden. Dort wurde sogar ein ganzer Aktenschrank, der sicherlich belastendes Material enthielt, abtransportiert.«
    »Unglaublich, einfach unglaublich«, brummte Crosswing. »Wenn nicht gerade Sie es wären, der mir das sagt, Jerry, ich würde den Betreffenden für verrückt erklären.«
    »Etwas Derartiges hat Herreira oder wer auch immer dahintersteckt zweifellos beabsichtigt. Ich kann natürlich ein Protokoll abfassen und die Wahrheit beeiden, aber ich werde keinen Staatsanwalt finden, der auf Grund dieses Protokolls etwas unternimmt. Ich habe nicht das geringste Beweisstück, wie man so sagt: kein Bein, auf dem ich stehen könnte.«
    »Ich begreife, Jerry. Was haben Sie jetzt vor?«
    »Zuerst fahre ich ins Office und wenn ich da erledigt habe, was unbedingt zu erledigen ist, muß ich nach Hause, um mich umzuziehen.«
    Während ich meinen Jaguar glücklicherweise unbeschädigt wiederfand und damit losflitzte, überlegte ich mir, daß gerade der Zustand meines Anzugs und die zerschnittenen Finger ein Beweismaterial darstellten, an das ich bisher nicht gedacht hatte.
    Kurz vor vier Uhr war ich in der 69. Straße im Office.
    »Nanu, was haben sie denn mit dir gemacht, Jerry?« fragte mich Phil.
    »Das erzähle ich dir später. Heute bist du als erster an der Reihe. Was hast du herausgefunden?«
    Und das war es, was Phil Decker zu erzählen hatte:
    ***
    Wie ich versprochen hatte, fuhr ich zuerst zur Houston Street, zum Finanzamt und rückte Donald Farthington, der dort eine leitende Stellung innehatte, auf die Bude. Farthington ist ein vorbildlicher Beamter und ein fast noch vorbildlicherer Familienvater. Deshalb fragte ich ihn zuerst, wie es seiner Frau und seinen vier Kindern geht.
    »Ausgezeichnet«, antwortete er. »Lydia ist gesund und munter, und auch den Kindern geht es gut.« Er klopfte abergläubisch unter die Tischplatte und fügte hinzu: »Unberufen.«
    Nachdem wir uns so fünf Minuten lang unterhalten hatten, wurde der gute Donald sichtlich nervös.
    »Du kommst doch nicht nur hierher, um dich nach meiner Familie zu erkundigen. Da kenne ich dich doch besser, Phil. Was hast du auf dem Herzen.«
    »Ich möchte dich um eine ganz kleine Gefälligkeit bitten, Donald, eine Gefälligkeit, die du mir sehr leicht erweisen kannst, die aber für mich sehr wichtig ist.«
    »Aber natürlich, Phil. Wir werden alles tun, was wir für dich tun können.«
    »Aber vertraulich«, mahnte ich.
    »Tja, ich sagte ja schon, alles, was wir tun können.«
    »Wir ist der falsche Ausdruck. Ich meine dich persönlich. Ich brauche Auskünfte darüber, was für Einkommensteuer ein gewisser Mel Herreira, der angeblich Geschäftsführer im Gaslight Club in der 55. Straße und im Wild West Club in der 50. Straße ist, bezahlt Ich möchte wissen, wem diese beiden Clubs gehören, ob es eine Einzelperson oder eine Gesellschaft ist. Es handelt sich um den Verdacht schwerer Verbrechen, der schnell bestätigt oder widerlegt werden muß. Die richterliche Verfügung habe ich mitgebracht. Hier! Lies! Du siehst, du kannst mir alles über diesen Mel Herreira erzählen! Wann kannst du mir die nötigen Angaben schicken?«
    »In einer Stunde.«
    »Das ist reizend von dir, Donald«, sagte ich, »und wenn deine Unterstützung uns hilft, machen wir beide einen vergnügten Bummel.«
    Damit verabschiedete ich mich. »Und hier, Jerry, sind bereits die Akten über Herreira, den Gaslight und den Wild West Club. Ich war übrigens noch bei der Handelskammer, um ganz sicherzugehen, aber dort konnte man mir gar nichts sagen.«
    ***
    Die Akten waren eben angekommen, gemeinsam stöberten wir sie durch. Mel Herreira war tatsächlich als Geschäftsführer der beiden Clubs registriert und versteuerte ein Einkommen von zwölftausend Dollar im Jahr.
    Das wäre für seinen Posten angemessen gewesen, wenn es

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