0334 - Grauen in den Katakomben
genau schauen, um die Monsterratte auch erkennen zu können.
Hin und wieder, wenn irgendwelche Wellen querliefen, wurde der Körper auch hochgespült, dann verschwand er wieder, geriet abermals an die Oberfläche, und das Spiel begann von vorn.
Das Wasser floß sehr schnell.
Suko hatte Mühe, mit dieser Fließgeschwindigkeit Schritt zu halten.
Der Steg war zwar breit genug, leider auch rutschig. Suko kam nicht so schnell voran, wie er es sich gern gewünscht hätte.
Und mit einem weiteren Problem hatte er zu kämpfen. Es waren die normalen Ratten, die den Weg ihres übergroßen Artgenossen begleiteten. Nicht so sehr auf Sukos Seite, sondern auf der anderen des Kanals huschten sie her und hielten sich stets im Schatten der Wand.
Auch Suko wurde verfolgt. Wo die Ratten auf einmal hergekommen waren, konnte er auch nicht sagen. Sie mußten überall in den Wänden ihre Schlupflöcher haben, jedenfalls waren sie plötzlich da und wirbelten um Sukos Füße. Wenn sie ihm zu nahe kamen, trat der Chinese zu. Einige erwischte er auch und schleuderte sie gegen die Wand oder ins Wasser.
Wieder tauchte die Riesenratte auf. Sie hatte sich auf den Rücken gedreht. Ihr Bauch schimmerte weißlich, und über ihm liefen die langen Schaumstreifen der Strömung.
Hätte Suko die Beretta gehabt, das Ziel wäre optimal gewesen. So aber mußte er näher an die Ratte heran, und er dachte bereits darüber nach, ob er nicht auch in den Kanal springen und sich treiben lassen sollte, dann konnte er die Ratte besser erreichen.
So lange es eben möglich war, wollte Suko diese Lösung nicht in Betracht ziehen.
Dann passierte es.
Der Kanal wurde ein wenig enger. Sie hatten sich einer Kreuzung genähert, und auch die Ratte schien zu spüren, daß die Fluten sie nicht mehr so weiter treiben würden wie bisher.
Sie zog die Konsequenzen.
Suko war überrascht, als er den menschengroßen Körper aus dem Kanal auftauchen sah. Ferner wunderte er sich darüber, daß die Ratte es nicht geschafft hatte, sich von selbst zu verkleinern, dann wäre ein Entkommen fast hundertprozentig gewesen.
Nein, sie kam als Riesenbiest.
Und sie hatte Unterstützung.
Auch die Nager auf der anderen Seite des Kanals hielt nichts mehr auf dem Steg. Die kräftigsten von ihnen übersprangen das Wasser und landeten auf Sukos Seite, denn sie wollten das Auftauchen ihres »großen Bruders« decken.
Suko wehrte sich.
In einer Hand hielt er die Peitsche. Sie half ihm gegen die normalen Ratten überhaupt nichts. Die mußte er allein durch seine Körperkräfte und seine Schnelligkeit besiegen.
Ratten können sehr fest zubeißen und einem Menschen auch starke Verletzungen zufügen. Zudem waren sie Überträger zahlreicher Krankheiten, und es gelang auch zwei Tieren, sich an Sukos Kleidung festzubeißen. Noch kamen die Zähne nicht durch, und der Inspektor packte zu. Seine Finger der linken Hand wühlten sich in das feuchte Fell des ersten Tieres. Er riß die Ratten los, schleuderte sie zu Boden, und mit der zweiten geschah das gleiche.
Den harten Aufprall überlebten beide nicht.
Suko nahm jetzt auf die anderen Nager keine Rücksicht. Sollten sie ihn ruhig anspringen, sie jedenfalls waren nicht so schlimm wie das Riesenvieh vor ihm. Suko griff es an.
Die Ratte hatte den Kanal verlassen. Wenn sie auf ihren vier Beinen stand, war sie sogar noch größer als der Chinese, und sie wollte es so machen wie auch bei Bernard Sirini.
Einmal springen und den Körper des Menschen unter sich begraben, um diesen mit dem Gewicht zu erdrücken.
Suko lief vor, die Ratte duckte sich zum Sprung, und der Chinese spürte die trommelnden Schläge in seinem Rücken, als ihn die anderen Tiere ansprangen.
Er wußte, daß sie sich festbeißen würden, aber darum konnte er sich jetzt nicht kümmern, die Ratte war wichtiger. Sie stieß sich ab.
Suko schlug zu.
Hoch hatte er den Arm gereckt, und auch die drei mit Magie geladenen Riemen der Peitsche flatterten in die Höhe, wobei sie gleichzeitig noch auseinanderfächerten und den Körper an drei entscheidenden Stellen unter dem Bauch trafen.
Suko hörte noch das Klatschen. Gleichzeitig verdunkelte sich sein Blickfeld. Er wußte von der Gefahr, warf sich nach links, wo die Gangwand war, und konnte dem Aufprall dennoch nicht entgehen, denn die Ratte preßte ihn zwischen Wand und Boden fest.
Der Inspektor spürte den gewaltigen Druck des Körpers. Es war grauenhaft, er wollte schreien, doch das gelang ihm nicht mehr, denn auch das Gesicht wurde
Weitere Kostenlose Bücher