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0334 - Grauen in den Katakomben

0334 - Grauen in den Katakomben

Titel: 0334 - Grauen in den Katakomben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Gerät.
    Das Gegenteil war der Fall, Als erstes stellte Jane fest, daß sich in ihrem Kopf ein kleines Feuerwerk abspielte. Da hämmerte und tobte es. Gegen dieses Feuerwerk kam sie nicht an, und die zweite Feststellung traf sie wesentlich härter.
    Man hatte sie gefesselt.
    Als Jane versuchte, ihre Arme oder die Beine zu bewegen, mußte sie erkennen, daß dies nicht möglich war. Um keinen Zoll konnte sie aus dieser Lage weiterrücken.
    Sie hing fest.
    Mit angewinkelten Beinen saß sie da und hatte das Gefühl, die Adern mit Eisen ausgestopft bekommen zu haben. Die Wellen der Erinnerung drückten sich in ihr Bewußtsein und spülten das hoch, was in der letzten Zeit vor der Bewußtlosigkeit geschehen war. Jane wußte plötzlich, daß man sie übertölpelt hatte. Es war nicht einer ihrer kampferprobten Gegner gewesen, sondern ein harmloser Jüngling, ein Typ, über den sie eigentlich nur lachen konnte und der ihr das Gegenteil bewiesen hatte.
    Verdammt auch, das war ihr noch nie passiert.
    Weit hielt sie die Augen offen, schaute nach unten und sah den Würfel auf ihrem Schoß.
    Dieser Anblick munterte sie wieder auf. Sogar ein Lächeln zuckte über ihre Lippen, denn Janes Meinung nach hatte der andere einen Fehler begangen, indem er ihr den Würfel mit in ihr Gefängnis gegeben hatte.
    Er wußte ja nichts von der Kraft, die in dieser magischen Waffe steckte.
    Jane war fest entschlossen, den Todesnebel zu produzieren, und sie wollte zuschauen, wenn diesem Pierre das Fleisch von den Knochen fiel, denn der Nebel wirkte wie eine alles zerstörende Säure.
    Dumpfe Geräusche schreckten sie aus ihren finsteren Rachegedanken.
    Zunächst wußte Jane nicht, wo sie herkamen, bis sie den Kopf ein wenig nach rechts drehte und feststellte, daß es Schritte gewesen waren, die so in ihrem Schädel widerhallten.
    Da kam jemand.
    Die Scheibe der Vitrine verzerrte den Blickwinkel. Jane konnte nichts klar erkennen, bis sich allmählich aus dem Nebel eine Gestalt schälte und sie Pierre Trudot erkannte.
    Der junge Mann hatte sich gebückt, damit er von der Seite her in die Vitrine hineinschauen konnte. Er bewegte sich lautlos. Jane hörte ihn nicht gehen, sie sah nur, wie er dicht vor der Vitrine stehenblieb und sein Gesicht gegen das Glas preßte.
    Dadurch wurden seine Züge eingedrückt, und das Gesicht verzerrte sich zu einer breiten Masse. Die Augen wirkten auf Jane wie verschwommene Kugeln, nur die Pupillen waren seltsam klar, und die ehemalige Detektivin las in ihnen den Willen zur Vernichtung.
    Bisher hatte sich Pierre nur mit einer Hand abgestützt. Nun zeigte er auch seine andere. In der Faust hielt er das Messer. Die blanke Klinge schaute hervor, und er brachte sie bis dicht an die Scheibe, so daß die Spitze über das Glas kratzen konnte. »Hallo, Hexe!« sagte er laut, damit auch Jane ihn verstehen konnte. »Wie fühlst du dich denn?«
    Jane Collins schwieg. Sie hatte den Kopf so weit wie eben möglich gedreht und blickte den Studenten durch die Glasscheibe nur verächtlich an.
    Er lachte. »Du sprichst wohl nicht mit jedem, wie? Aber das wird dir vergehen, kann ich dir sagen. Weißt du eigentlich, was ich mit dir vorhabe, Hexe?«
    »Ich kann es mir denken.«
    »Richtig, ich werde dich töten. Aber du weißt nicht, wie das geschehen wird. Dabei solltest du es eigentlich wissen, denn erinnere dich mal an London.«
    »Was hat das damit zu tun?«
    »Viel, sehr viel sogar. Denn in London habe ich angefangen. Ich habe dort drei Mädchen getötet. Ich bin extra in diese Stadt gefahren, um falsche Spuren zu legen. Ich habe mir die drei geholt und ihnen die Herzen genommen. Verstehst du nun?«
    Der ist irre, dachte Jane. Aber bin ich das nicht auch als Hexe?
    Gleichzeitig dachte sie weiter und auch an den Teufel, denn nur er konnte solche Befehle gegeben haben. Niemand war so schlimm wie der Höllenherrscher, keiner kannte so wenig Gnade, und er fand stets Menschen, die ihm gehorchten und hörig waren.
    Auch Jane war es so ergangen. Jetzt allerdings war sie in den Augen des Satans eine Verräterin, die vernichtet werden mußte. Pierre Trudot lachte. »Hast du Angst?« fragte er. »Hast du denn wirklich keine Angst?«
    »Nein!«
    Mit dieser Antwort hatte Jane nicht einmal gelogen, obwohl der andere sie ihr nicht abnahm, denn er begann zu lachen. »Natürlich hast du Angst.«
    Jane schwieg. Sie dachte an den Würfel. Ihn würde sie aktivieren, sie brauchte sich nur auf den Mann zu konzentrieren, dann würde er ihr zur Seite stehen,

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