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0334 - Grauen in den Katakomben

0334 - Grauen in den Katakomben

Titel: 0334 - Grauen in den Katakomben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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damit sie dieses für sie unwürdige Gefängnis verlassen konnte.
    Pierre starrte noch immer in die Vitrine. Mit der Messerspitze fuhr er über das Glas und malte Figuren. »Keine Chance«, sagte er dabei. »Du hast keine Chance«
    »Ich gebe dir eine, wenn du mir die Fesseln abnimmst.«
    »Und wenn ich es nicht tue?«
    »Muß ich dich töten!«
    Pierre hörte die Worte, allein er konnte sie nicht glauben, denn er schüttelte den Kopf. »Das darf doch nicht wahr sein«, erwiderte er.
    »Du willst mich töten?«
    »Ja, das werde ich.«
    »Wie denn?« schrie er und beugte seinen Oberkörper zurück.
    »Wie willst du das schaffen?«
    »Vergiß nie, daß ich eine Hexe bin.«
    »Ja, eine gefangene Hexe!«
    »Nur bin ich nicht wehrlos, trotz der Fesseln!«
    »Doch, Jane Collins, du bist es!« Die ehemalige Detektivin schreckte zusammen, als sie die Stimme vernahm, die so rauh und hart an ihre Ohren gedrungen war. Sie wußte genau, wer da gesprochen hatte.
    Asmodis!
    Daß sie sich nicht getäuscht hatte, bekam sie in den nächsten Sekunden bewiesen, denn dicht vor ihr und innerhalb der Vitrine, schwebte die Fratze, die sie einmal so geliebt hatte und jetzt haßte.
    Das dreieckige Gesicht des Teufels!
    Über dem Würfel stand es dort als eine feurige, geisterhafte Erscheinung und bewegte sich nicht. Ein ruhender Pol, für Pierre ein Garant der Sicherheit, denn bisher hatte ihn der Teufel nicht verlassen und würde es auch nicht tun.
    Für Jane Collins war der Student und Teufelsdiener uninteressant geworden, ihr Blick galt einzig und allein dem Höllenherrscher, und die beiden schauten sich starr an.
    Sie hatten sich viel oder gar nichts zu sagen, es kam auf den Standpunkt an. Beide wollten die Vernichtung des anderen, und wieder sah es so aus, als hielte Asmodis die besseren Karten in der Hand, trotz des Würfels, der sich in Janes Nähe befand.
    Sie dachte ganz richtig. Wenn sich der Satan zeigte, obwohl der Würfel des Unheils in seiner Nähe lag, hielt er einen dicken Trumpf in der Hinterhand.
    Krampfhaft überlegte die Hexe, wie dieser Trumpf aussehen könnte, doch sie kam zu keinem Ergebnis.
    »Diesmal bist du mir in die Falle gegangen«, stellte der Teufel fest.
    »Du hast dich überschätzt, denn nicht jeder ist so harmlos wie er aussieht.« Die letzte Bemerkung war auf den jungen Mann gemünzt.
    »Ich dachte mir schon, daß du ihn auf eine gewisse Art und Weise nicht ernst nehmen würdest, aber er handelt genau in meinem Sinne. Er hat dich in die Vitrine der Eisherzen geschafft, und hier wirst du dein erbärmliches Leben aushauchen. Ich schaue dabei zu, wenn er dir dein Herz nimmt.«
    Jane lachte auf. Noch immer verließ sie sich auf den Würfel. »Irrtum, Asmodis, ich kann mich sehr gut wehren, auch wenn ich gefesselt bin. Verlaß dich drauf.«
    »Meinst du damit deinen Würfel?«
    »Bestimmt.«
    »Du Närrin.« Der Satan begann zu lachen. »Denk doch mal nach. Wenn der Würfel dir wirklich helfen könnte, hätte ich ihn dann zu dir in die Vitrine gelassen? Nein, Jane Collins, er nutzt dir nichts, denn dieses Gefängnis befindet sich unter meiner Kontrolle.«…
    Kontrolle…
    Kontrolle…
    Jane Collins hörte das letzte Wort des Teufels doppelt und auch dreifach. Sie wollte ihrem Gegner beweisen, daß mit ihr nicht zu spaßen war und konzentrierte sich auf die Energie des Würfels, um sie freiwerden zu lassen.
    Es blieb beim Versuch.
    Jane erschrak heftig. Es war ihr einfach unmöglich, sich auf den Würfel einzustellen, die Gedankenströme liefen nicht mehr, sie waren zu träge geworden.
    Regelrecht starr…
    Genau das empfand sie als das Stichwort. Auch der Blick durch das Glas gelang ihr nicht mehr, weil sich von innen her etwas Starres auf die Scheiben gesetzt hatte.
    Starr wie Eis!
    Auf einmal war die Kälte da. Sie schien aus unsichtbaren langen Fingern zu bestehen, die auf und in ihren Körper krochen und jedes Detail erfaßten.
    Die magische Kälte biß zu, und Jane konnte sich nicht dagegen stemmen. Es war kein normales Eis und auch keine normale Kälte, wie man sie vom Wetter her gewohnt war, nein, diese hier fror zudem noch ihr Gehirn ein. Sie verstopfte die Adern, sie nahm ihr die Gedanken, denn sie breitete sich über ihr Gedächtnis aus, so daß Jane den Würfel zwar anschauen, ihn aber nicht einsetzen konnte.
    Wenn er nicht aktiviert oder geleitet wurde, reagierte er auch nicht.
    Und der Satan lachte. Sein Gesicht schwebte nach wie vor innerhalb der Vitrine. Er freute sich, daß Jane Collins so

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