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0337 - Satans tödliche Brut

0337 - Satans tödliche Brut

Titel: 0337 - Satans tödliche Brut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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ausgehen. Aber auf jeden Fall durfte und wollte er sich nicht erst noch aufhalten lassen. Nach Möglichkeit noch eine Fahrt zur Präfektur nach Sâlo… das dauerte alles viel zu lange.
    Er sprang schon in den Fond des Rolls-Royce, als die Polizisten hinter ihm herriefen. Aber immerhin, sagte er sich, kannten sie Aprils Adresse.
    »Fahr«, velangte er. »Zu Bjerns Haus.«
    Nicole war auch wieder eingestiegen, und April Hedgeson fuhr los. Ratlose Carabinieri schüttelten die Köpfe und waren unschlüssig, ob sie den Wagen verfolgen sollten oder nicht. Einer notiefte das Kennzeichen. Zamorra registrierte es bei einem Blick zurück.
    »Was ist passiert?« fragten Zamorra und Nicole gleichzeitig und lachten prompt los. »Du zuerst«, bestimmte Nicole schließlich.
    Sie tauschten ihr Wissen aus. Aber da waren sie auch schon am Grym-Anwesen. Das große Tor stand offen.
    »Schau an«, machte Nicole. »Da steht ja unser Wagen. Na, dann wollen wir mal…«
    April bremste ab und parkte neben dem Mercedes. Zamorra und Nicole stiegen aus.
    »Das Amulett erwärmt sich«, sagte Nicole. »Hier ist etwas faul.«
    Zamorra nickte.
    Er wünschte, er hätte eine andere magische Waffe bei sich. Das Schwert Gwaiyur, oder den Dhyarra-Kristall. Aber die Sachen lagen im Château Montagne im Safe.
    Er mußte so vorgehen.
    Langsam ging er, von Nicole begleitet, auf das Haus zu, in dem Schwarze Magie aktiv war…
    ***
    Wang Lee Chan war kampfunfähig.
    Er hatte seinen Gegner unterschätzt. Sicher, er hatte es geschafft, Eysenbeiß vorübergehend vor dem tödlichen Schuß zu bewahren, nachdem er im olympiareifen Marathon-Sprint das grym’sche Haus erreicht hatte. Aber Grym hatte statt dessen ihn selbst erwischt.
    Die Kugel war nicht tief eingedrungen. Die Verhärtung der Haut war noch rechtzeitig erfolgt, um den Kugeleinschlag zu stoppen. Aber allein der Druck hatte ausgereicht, einen Nerv zu treffen und zu lähmen.
    Das war ein großes Handicap. Wang konnte sich nur noch mühsam bewegen, kämpfen erst recht nicht mehr. Er würde seine Beweglichkeit wieder erhalten, aber das konnte dauern. Mit Hilfe der Meditation versuchte er, den Nerv wieder zur Arbeit anzuregen. Währenddessen hielt er es für besser, den Besinnungslosen zu spielen, damit Grym ihn nicht vorsichtshalber noch stärker verletzte.
    Denn solange Wang geistig darum kämpfte, den gelähmten Nerv wieder unter Kontrolle zu bekommen, mußte er zwangsläufig seine Unverwundbarkeit vernachlässigen.
    Er fragte sich, was Grym jetzt tun wollte. Der Abtrünnige der Hölle schien unberechenbar zu sein. Wang vermutete, daß Bjern Gryms Verstand gelitten hatte. Der Konstrukteur war einfach überfordert. Bei vielen Geistesriesen liegen Genialität und Wahnsinn dicht beieinander. Hatte der geniale Konstrukteur Grym die dünne Barriere bereits durchbrochen?
    Es war nur ein Verdacht, den Wang für sich nicht erhärten konnte. Aber er sah keine andere Motivation für Gryms Handeln. Es war zu widersprüchlich.
    Eysenbeiß rührte sich immer noch nicht.
    »Versaufen werdet ihr«, murmelte Grym. »Versaufen… wie die Ratten… mitten im Gardasee…«
    Und im nächsten Moment ließ er wieder eines seiner Phänomene entstehen. Es bildete sich vor ihm aus dem Nichts, bückte sich nach dem vorgeblich bewußtlosen Wang Lee Chan und zerrte ihn hoch. Wang hatte ein beträchtliches Gewicht; Muskeln sind schwer. Aber das Grym-Phänomen wurde mit ihm fertig.
    Da veschwamm die Umgebung um Wang herum.
    Bjern Grym hatte sein Phänomen einfach an einen anderen Ort versetzt! Und dabei nahm es Wang Lee Chan mit.
    In zehn Metern Höhe über dem Wasser des Gardasees erschien das Phänomen mit Wang wieder aus dem Nichts, um den Mongolen loszulassen und sich ebenso schnell wieder zu verflüchtigen!
    Wang spielte nicht länger den Bewußtlosen.
    Er schrie entsetzt auf, als er sah, was Grym mit ihm machte. Er ließ ihn in den See stürzen!
    Da kam schon der Aufschlag, der Wang unglücklich traf und halb betäubte. Das Wasser schlug über ihm zusammen. Er schnappte nach Luft und bekam Wasser in die Lunge. Er versuchte Schwimmbewegungen zu machen, aber der gelähmte Nerv machte ihm Schwierigkeiten.
    Wang Lee keuchte in Todesangst.
    Und das rettende Ufer war drei oder vier Kilometer entfernt…
    ***
    Mehr und mehr gewöhnte Bjern Grym sich daran, seine Phänomene einzusetzen, obgleich er diese ungewöhnliche Fähigkeit noch bis vor kurzer Zeit verdrängt hatte, sie einfach nicht akzeptieren wollte.
    Aber jetzt gab sie ihm

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