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0339 - Die Stunde des Eisernen Engels

0339 - Die Stunde des Eisernen Engels

Titel: 0339 - Die Stunde des Eisernen Engels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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und so echt. Wie damals, bevor der Geist des Rippers in ihren Körper gefahren war.
    Jane schaute dem Inspektor entgegen. Je mehr er sich ihr näherte, um so deutlicher konnte er sie erkennen. Er sah auch das Lächeln auf ihren Lippen und erkannte innerhalb des Gesichts keine Spur von Falschheit.
    Sie mußte den Schrecken einfach hinter sich haben.
    Vor dem Einstieg blieb Suko stehen. Er hatte das Gefühl, mit Jane Collins allein auf der Welt zu sein. Suko legte seinen Kopf in den Nacken, als Jane zu ihm herabschaute.
    Dann sprach sie. »Wie kommst du hierher, Suko?«
    »Magie.«
    »Und wo ist der Park?«
    Jetzt verstand der Inspektor überhaupt nichts mehr. »Von welchem Park sprichst du?«
    »Horrorland!«
    Dieses eine Wort reichte, um bei Suko einen Kronleuchter des Erkennens aufflammen zu lassen. Plötzlich wußte er Bescheid, und er stöhnte auf, obwohl er es gar nicht wollte.
    Jane hatte recht.
    Horrorland! Natürlich. Das war der letzte Fall gewesen, den sie als normaler Mensch erlebt hatte. All das, was inzwischen geschehen war, all das Grauen, die schrecklichen Taten, für die sie sich danach verantwortlich zeigte, waren aus ihrem Gedächtnis gestrichen. Jane konnte sich an ein Leben als Hexe nicht mehr erinnern.
    Nur noch an Horrorland…
    Suko schluckte. Es fiel ihm nicht leicht, eine Antwort zu finden.
    Seine Stimme klang krächzend, als er erwiderte: »Das alles liegt sehr lange zurück, Jane. Horrorland ist Vergangenheit, wenn du verstehst. Es ist inzwischen viel geschehen.«
    »Wieso?«
    Suko runzelte die Stirn. »Glaube mir, jetzt ist nicht der richtige Zeitpunkt, um dir alles zu sagen. Aber du hast dich verändert. Nach Horrorland bist du eine andere geworden. Dazwischen liegen fast drei Jahre, glaube ich.«
    »Nein, ich bin doch…«
    Suko reichte der Detektivin die Hand. »Nimm sie, ich helfe dir.«
    Jane nickte, bevor sie in die Hocke ging. Mit einer Hand hielt sie den Würfel fest. Mit der anderen, der linken, stützte sie sich am Boden ab und ließ sich fallen.
    Suko sah den Körper, reagierte schnell und fing ihn geschickt auf, so daß Jane normal aufkam. Für einen Moment hielt Suko die blonde Frau in den Armen. Er konnte es noch immer nicht fassen, daß sie so normal reagierte, ihn nicht anfauchte oder versuchte, ihn zu attackieren. Das jedenfalls hatte sie immer als Hexe getan. Jetzt reagierte sie wie eine normale Frau.
    Sie legte den Kopf in den Nacken. Aus kurzer Distanz schauten sich die beiden an.
    Janes Gesicht war weich. Die Augen blickten klar, kein böses Funkeln lag mehr darin, und ihre Lippen waren nach wie vor zu einem leichten Lächeln gekräuselt.
    Nein, das war keine Hexe mehr. Suko hielt eine völlig normale Frau an den Schultern fest. Auch er lächelte und strich über ihre Wange. »Ich glaube, daß alles vorbei ist.«
    »Was denn?«
    »Wir werden es dir später erklären. Zunächst einmal haben wir andere Sorgen.«
    »Wen meinst du mit wir? John etwa?«
    »Ja.«
    Jane löste sich und blickte in die Runde. »Meine Güte, John, wo steckt er? Ihr seid doch immer zusammen gewesen. Auch im Park, als wir die beiden rauschgiftsüchtigen Mädchen…«
    »Das ist lange vorbei.«
    »Wie lange?«
    »Drei Jahre!«
    Jane schüttelte den Kopf, wollte etwas sagen, schaute dann auf den Würfel und redete völlig anders. »Weißt du eigentlich, daß ich kein Herz mehr besitze?«
    Diese Frage erschreckte Suko. Dennoch nickte er und bestätigte Jane.
    »Ja, das weiß ich.«
    »Und ich lebe!«
    Der Inspektor deutete auf den Würfel. »Deshalb. Seine Kraft ersetzt bei dir das Herz. So kompliziert und doch so einfach ist dies alles. Obwohl man es kaum verstehen kann.«
    »Du glaubst mir?«
    »Ja.«
    »Ich weiß nicht, wie dies geschehen konnte«, sagte Jane und erwartete eigentlich eine Erklärung.
    Suko schwieg. Er wollte die ganze Sache nicht noch komplizierter machen. Statt dessen drehte er sich um und legte seine Hand um Jane Collins’ Schulter. Er wollte unbedingt erleben, wie die Auseinandersetzung zwischen dem Schwarzen Tod und dem Eisernen Engel weiterging. Ihm war klar, daß sie ihr Ende noch nicht erreicht hatte.
    Claudine Auber schaute ihnen entgegen. Auf ihrem Gesicht und in den Augen stand der reine Unglaube. Sie schüttelte ein paarmal den Kopf, hob den Arm und deutete mit dem rechten ausgestreckten Zeigefinger auf Jane.
    Erst als Jane und Suko fast bei ihr standen, begann sie zu sprechen.
    Mühsam rang sie nach Worten. »Sie ist doch tot… sie kann nicht mehr leben. Ich habe sie

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