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0339 - Wir griffen ins Agentennest

0339 - Wir griffen ins Agentennest

Titel: 0339 - Wir griffen ins Agentennest Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wir griffen ins Agentennest
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müssen. Bis die Bullen da sind, sind wir längst über alle Berge. Auf jeden Fall werden -yvir Pete für ’n paar Monate in den Süden schicken, bis die Geschichte aus Chicago nicht mehr so heiß ist.«
    Pete Gonzalez schien mit diesem Vorschlag nicht einverstanden zu sein. Er setzte seinen Stuhl zurück und druckste an einer Antwort herum.
    Eddy Lobster merkte den stillen Widerstand des Einohrigen. Er ging aber einfach darüber hinweg.
    »Wenn die Geschichte dann eingeschlafen ist, kommen wir wieder zusammen und dann können wir die erste Sache planen.«
    »Und ich sitze dann im Süden, und du kassierst mit Rudington alleine«, begehrte Gonzales auf.
    »Du solltest lieber dein Maul halten und nicht so große Töne riskieren«, keifte Eddy Lobster. »Dir haben wir doch zu verdanken, dass wir in der Tinte sitzen. Wenn du in Chicago dein Messer besser bewahrt hättest, dann wäre das alles nicht nötig. Das fehlt gerade noch, dass du jetzt auch noch ’ne Lippe riskierst! Wenn ich den Coup mit Rudington alleine machen wollte, dann hätten wir das schon längst machen können, wir hätten dich einfach im Stich gelassen.«
    Erregt sprang Pete Gonzalez auf. Er fuchtelte mit beiden Armen durch die Luft.
    »Jetzt hast du mich noch nicht im Stich gelassen«, kreischte er. »Jetzt noch nicht. Jetzt brauchst du mich noch. Erst muss ich noch für dich die Kastanien aus dem Feuer holen. Ich muss die schmutzige Arbeit machen. Aber dann lässt du mich fallen.«
    Eddy Lobster war mit einem Satz heran. Er packte den wütenden Gangster an der Schulter.
    »Du Ratte«, keuchte er. »Du wagst es, mich so anzukläffen? Man sollte dich tatsächlich an die Cops ausliefern. Noch bin ich dein Boss! Hast du mich verstanden?«, schrie er mit überschnappender Stimme. »Und noch wird gemacht, was ich befehle. Ist das klar?«
    Rudington, der die ganze Szene, ohne mit der Wimper zu zucken, angesehen hatte, blickte angestrengt auf den Rauch seiner Zigarette. Pete Gonzales war bis an die Wand getaumelt. Sein Messer lag auf dem Tisch.
    »Ob das klar ist, will ich wissen?«, brüllte Eddy Lobster noch einmal. »Du brauchst nicht nach deinem Messer zu schielen, denn das wird dir bei mir nicht viel nutzen. Hast du mich verstanden?«
    »Ich hab keine Lust, mich kaltstellen zu lassen, während andere gute Geschäfte machen«, nuschelte Pete wie zur Entschuldigung.
    »Ich hab noch nie einen sitzen lassen«, brummte Eddy Lobster, halbwegs besänftigt. »Das weißt auch du ganz genau. Du wirst sogar deinen gerechten Anteil von dem Geld bekommen, das wir noch haben. Und wenn es dann richtig losgeht, holen wir dich schon zurück. Alleine können Rudington und ich das gar nicht machen.«
    »Dann kann ich ja auch mit euch zusammenbleiben«, schlug Pete Gonzalez vor.
    »Das geht eben nicht, weil die Bullen im Moment scharf auf die Bekanntschaft mit dir sind«, sagte Eddy Lobster noch einmal mit Nachdruck und in einem Tone, als würde er mit einem bockigen Kind sprechen. »Lass erst mal Gras darüber wachsen. Ich werde in der Zwischenzeit schon ’ne vernünftige Bleibe für uns finden, wo wir untertauchen können. Auf jeden Fall werden wir hier verschwinden, sobald wir die Pläne haben. Und du, Pete, verkriechst dich jetzt auf dem Schrottplatz. Da bist du auf jeden Fall sicher und kannst sogar eifrige Tage bleiben. Ich werd dann schon noch was anderes für dich finden. Hier musst du aber auf jeden Fall raus. Das wird mir sonst zu brenzlig.«
    »Ich soll zu dem Schrottplatz am Hafen?«, fragte der einohrige Gangster zurück. »Ich danke…«
    »Du hältst deinen Schnabel und tust, was ich dir sage«, befahl Eddy Lobster wütend.
    Pete Gonzalez starrte auf sein Messer. Es lag noch immer an der gleichen Stelle auf dem Tisch, direkt neben dem überlaufenden Aschenbecher und mindestens drei Armlängen von dem einohrigen Gangster entfernt.
    ***
    »Viel ist es nicht, was wir erfahren haben«, brummte Phil enttäuscht, als wir wieder aus dem Apartmenthaus herauskamen.
    »Du übertreibst mal wieder«, stellte ich richtig. »Nichts haben wir erfahren, aber rein gar nichts.«
    »Eigenartig, wie wenig die Nachbarn von Jane Holloway wissen«, fuhr Phil leise fort.
    Der Hausmeister, der uns auch nichts hatte berichten können, kam hinter uns her geschlurft.
    »Und wenn wer etwas wusste, dann war es positiv«, ergänzte ich ebenso leise.
    Wir schritten schnell über den Bürgersteig und gingen zu dem Jaguar. Ich rief Phil zu, der ein kleines Stück zurückgeblieben war:

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