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0339 - Wir griffen ins Agentennest

0339 - Wir griffen ins Agentennest

Titel: 0339 - Wir griffen ins Agentennest Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wir griffen ins Agentennest
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als er hinter ihm stand und fragte: »Was ist denn passiert, Dr. Norman?«
    Der weißhaarige Physiker, dessen jungenhaftes Gesicht völlig verstört war, richtete sich auf und lehnte sich an die Wand.
    »Tot?«, fragte Read leise.
    Dr. Norman nickte. »Es sieht so aus, als sei er erschossen worden, Read. Wahrscheinlich ist man hier ins Institut eingedrungen, hat den Schrank aufgebrochen und die Pläne geraubt. Bluster wird die Täter überrascht und sie angegriffen haben.«
    »Ja, sehen Sie da, Doc«, warf Read ein und deutete auf die Bronze neben dem Toten, »er wollte sich der Einbrecher wahrscheinlich mit dem schweren Briefbeschwerer erwehren.«
    »Und dabei ist der arme, treue Kerl getötet worden!«, murmelte der weißhaarige Gelehrte ergriffen. »Kommen Sie, Read, wir wollen ihn hier herausschaffen und drüben im Labor auf die Liege betten.«
    Er bückte sich schon, wurde aber von Read am Arm zurückgehalten.
    »Das geht nicht, Doc«, sagte der Assistent sanft. »Wir dürfen hier nichts anrühren, bis die Polizei kommt, sonst werden vielleicht Spuren verwischt. Wir müssen auch das FBI von dem Mord verständigen. Ich sage Grover eben Bescheid.«
    »Sie haben recht«, sagte der Doktor. »Daran hatte ich gar nicht gedacht. Ich bin einfach wie vor den Kopf geschlagen. Der arme Bluster. Kaltblütig ermordet.«
    Er wandte sich ab und ging zu seinem Schreibtisch. Den Hut, den er noch immer in der Hand hielt, legte er neben sich. Überlegend stützte er den Kopf in beide Hände.
    Als Read das Zimmer verlassen wollte, hielt er ihn mit einem leisen Zuruf zurück. »Stellen Sie doch bitte eine Verbindung mit Miss Holloway her, Read«, bat er. »Vielleicht ist sie noch zu Hause und kann den Besuch bei ihrer Tante auf später verschieben. Wir könnten sie jetzt gut hier gebrauchen.«
    »Ich werde versuchen, sie zu erreichen«, sagte Read und wandte sich zur Tür.
    »Wir müssen vor allen Dingen dafür sorgen, dass Miss Holloway der Anblick hier erspart bleibt«, verlangte der weißhaarige Gelehrte besorgt. »Denken Sie bitte mit daran, Read.«
    Wenige Minuten später klingelte das Telefon auf dem Schreibtisch Dr. Normans. Am anderen Ende der Leitung meldete sich Jane Holloway.
    »Es ist etwas Schreckliches passiert, Miss Holloway«, sagte Dr. Norman. »Man hat Bluster erschossen.«
    »Bluster erschossen«, kam es mehr erstaunt als erschrocken zurück, aber der Mann, der nur wenige Schritte von der Leiche entfernt saß, merkte es nicht.
    »Ja, stellen Sie sich das vor, Miss Holloway. Es ist grauenhaft. Man hat in meinem Büro eingebrochen. Die Aufzeichnungen unseres letzten Versuchs sind weg. Bluster hat anscheinend die Täter gestellt und ist dabei erschossen worden. Bitte, kommen Sie doch möglichst rasch her, Miss Holloway. Ich brauche Ihre Hilfe.«
    »Ich komme sofort«, sagte die Frau und legte auf.
    Und dann warf Jane Holloway einen triumphierenden Blick auf die beiden roten Mappen, die obenauf in dem fertig gepackten Koffer lagen.
    Das ändert natürlich die ganze Situation, dachte Jane Holloway, und sie schien darüber recht zufrieden. Jetzt habe ich wenigstens eine Menge Zeit und kann die Papiere in aller Ruhe und zu einem besseren Preis verkaufen. Und auf mich wird kein Verdacht fallen, dass ich sie habe!
    Ein verschlagenes Lächeln spielte um ihre Lippen. Jane Holloway nahm die beiden roten Mappen aus dem Koffer und sah sich nach einem geeigneten Versteck um.
    ***
    »Ich gebe Ihnen völlig freie Hand, Jerry«, sagte Mr. High, mein Chef. »Jeder andere Fall muss jetzt zurückstehen. Was Sie an Leute brauchen, können Sie haben. Als die Sekretärin vor einigen Tagen verschwunden war, habe ich aus dem Pentagon einen Wink bekommen, dass die Leute im Institut an einer wichtigen Sache arbeiten.«
    »Wir werden uns sofort darum kümmern, Mr. High«, versprach ich, und Phil sagte zur Bestätigung: »Sie können sich darauf verlassen.«
    »Deswegen habe ich Ihnen auch den Fall übertragen«, gab unser Chef zurück. »Ich werde jetzt Mr. Hoover verständigen, und dann müssen wir sehen, was man für Sie tun kann«, sagte er und erhob sich.
    Die Audienz war für Phil und mich beendet. Jetzt hieß es, auf dem schnellsten Weg zu diesem Institut in der Edgecombe Avenue zu kommen.
    »Ich habe dir gleich gesagt, dass mit dieser Infire etwas nicht stimmt«, brummte ich. Tausend Gedanken gingen durch meinen Kopf. »Ist eigentlich die Mordkommission schon verständigt worden?«
    »Hab ich gemacht«, berichtete Phil.
    »Okay«,

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