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0339 - Wir griffen ins Agentennest

0339 - Wir griffen ins Agentennest

Titel: 0339 - Wir griffen ins Agentennest Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wir griffen ins Agentennest
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murmelte ich. »Alles Weitere wollen wir uns an Ort und Stelle ansehen.«
    Ich ließ den Wagen direkt neben der Einfahrt stehen. Wieder erwartete uns oben der weißhaarige Gelehrte mit dem jungenhaften Gesicht. Er sah reichlich bekümmert aus.
    »Es ist schrecklich«, jammerte er nach einer kurzen Begrüßung. »Der arme Bluster ist erschossen.«
    Der Tod seines Angestellten schien ihn derart zu bekümmern, dass er die verschwundenen Papiere, die doch so ungeheuer wichtig sein sollten, anscheinend völlig vergessen hatte.
    »Bringen Sie uns bitte zuerst zu dem Toten«, bat ich ihn.
    Er zeigte uns den Weg. Als ich durch ein Zimmer ging, sah ich den geöffneten Stahlschrank. Hier waren also die verschwundenen Pläne untergebracht gewesen, überlegte ich. Dann stand ich vor der Leiche des Hausmeisters und Nachtwächters, und was er nach den Worten seines früheren Arbeitgebers sonst noch alles in einer Person gewesen war. Ich bückte mich und untersuchte kurz den Toten und vor allem die Wunde auf der linken Seite der Brust.
    »Der Mann wurde nicht erschossen«, stellte ich fest, als ich wieder hochkam.
    »Nicht erschossen?«, fragte der Leiter des Instituts erstaunt.
    »Erstochen«, berichtete ich. Jetzt war die Reihe an Phil, erstaunt zu sein. Sein Gesichtsausdruck ließ erkennen, dass er scharf nachdachte.
    »Haben Sie hier etwas berührt oder verändert?«, wandte ich mich an Dr. Norman und die beiden Mitarbeiter, die inzwischen ebenfalls das Zimmer betreten hatten.
    Sie schüttelten alle drei die Köpfe.
    »Das heißt doch«, gestand Dr. Norman. »Ich habe nach dem Puls von dem armen Bluster getastet, und draußen am Schrank habe ich auch einiges angefasst. Auch die Mappe, die auf dem Schreibtisch liegt.«
    »Hatte die auch im Schrank gelegen?«, erkundigte ich mich. Dr. Norman nickte.
    »Was war noch in dem Schrank?«, stellte ich meine nächste Frage und sah mir die Schlösser genau an, »Zwei rote Mappen, die alle Aufzeichnungen über unsere letzte Erfindung enthielten«, berichtete Dr. Norman und räusperte sich. Wahrscheinlich wusste er nicht, wie viel er uns davon erzählen durfte.
    Nach Einzelheiten wollte ich ihn später fragen. Plötzlich wurde ich stutzig. Die Schlösser wiesen auch nicht die geringste Spur von Gewaltanwendung auf. Ich gab Phil einen Wink und zeigte ihm die unversehrten Schlösser.
    »Wir wollen jetzt diesen Raum verlassen, meine Herren«, sagte ich. »In wenigen Minuten werden unsere Spezialisten von der Mordkommission und vom Spurensuchdienst hier sein, und dann stören wir hier bloß. Vielleicht können wir uns in einem anderen Zimmer unterhalten. Ich hätte die Herren gerne einzeln gesprochen.«
    »Dann gehen wir am besten ins Labor«, schlug Dr. Norman vor.
    »Das ist mir recht«, sagte ich und blickte auf den Papierkorb, der umgefallen neben dem Schreibtisch lag. Etwas daran machte mich stutzig. Ich stellte ihn auf. Mein Blick fiel auf ein Bund mit vielen Schlüsseln. Ich richtete mich auf und sah, dass Phil die gleiche Entdeckung gemacht hatte.
    »Wollen Sie bitte den Anfang machen«, wandte ich mich an Dr. Norman. »Sie haben doch auch sicherlich nichts dagegen, wenn sich mein Kollege in der Zwischenzeit hier im Haus etwas umsieht?«
    »Nein, bestimmt nicht, Agent Cotton. Tun Sie Ihre Pflicht«, sagte der Doktor und verließ das Zimmer. Er ging den Gang hinunter und betrat vor mir das Labor.
    In der einen Ecke standen einige Sessel um einen Rundtisch. In Reichweite stand ein Telefon. Ich ließ mich in einen der Sessel fallen und fragte den weißhaarigen Gelehrten: »Wann haben Sie das Verschwinden der Papiere und den Mord entdeckt, Dr. Norman?«
    »Meine Mitarbeiter und ich sind gestern zu einer Besprechung nach Washington geflogen. Wir wollten erst heute Mittag zurück sein, aber dann haben wir doch die Frühmaschine genommen und sind vom Flugplatz aus direkt ins Institut gefahren«, begann der Physiker umständlich.
    Ich unterbrach ihn mit Absicht nicht. Ich wollte ihn erst erzählen lassen, was er für wichtig hielt, damit er meine späteren Fragen umso aufgeschlossener beantworten würde.
    »Als ich in mein Büro kam, sah ich zuerst den geöffneten Schrank und stellte schnell fest, dass die beiden Mappen mit den wichtigen Plänen fehlten. Meine beiden Mitarbeiter kamen auf mein Rufen hin sofort herbei. Es war Read, glaube ich, der die Idee hatte, das FBI zu verständigen. Erst später, als ich meinen Mantel und den Hut an die Garderobe in dem kleinen Zimmer neben meinem Büro

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