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0340 - In der Häuserschlucht des Grauens

0340 - In der Häuserschlucht des Grauens

Titel: 0340 - In der Häuserschlucht des Grauens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: In der Häuserschlucht des Grauens
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Dicken. »Er will uns nur gegeneinander aufwiegeln, damit er uns danach entkommen kann.«
    Die Stehlampe war nicht eingeschaltet, und ich wußte noch immer nicht, was Phil damit machen wollte.
    »Ihr seid zwei Gauner, die sich gegenseitig die Kehlen durchschneiden, wenn sich die erste Gelegenheit bietet«, sagte ich rasch. »Und der Preis ist eine Handvoll Diamanten. Nur über eins müßt ihr euch klarwerden. Den Preis erringt ihr beide nicht. Den hat euch nämlich längst ein anderer abgenommen, und an das Versteck kommt ihr beide nicht heran.«
    Maggios Augen weiteten sich auf einmal, und er machte einen Schritt auf mich zu. Hinter ihm konnte ich das lose Ende des Drahtes sehen, der von der Stehlampe herunterbaumelte. Langsam wurde mir nun klar, was Phil im Sinn hatte.
    »Du weißt, wo die Steine sind, Cotton?« keuchte Maggio aufgeregt. »Wer hat sie?«
    Ich schüttelte den Kopf.
    »Darüber mußt du dir selbst klarwerden, Maggio«, erwiderte ich ruhig. »Wenn ihr mich schon zum Schweigen bringen wollt, dann werde ich euch euer Vorhaben nicht noch erleichtern.«
    Phil auf der Couch streckte den Arm aus, und meine Muskeln spannten sich. Ich vermutete, daß er die beiden Leitungsdrähte der Stehlampe miteinander verbunden hatte. Wenn er jetzt den Strom einschaltete, konnte eine ganze Menge geschehen. Nur eines konnte uns den ganzen Spaß verderben. Wenn die Steckdosen nicht an das Lichtnetz angeschlossen waren, würde es nur eine Sicherung heraushauen.
    »Laß dich doch von diesem Wortverdreher nicht…« wollte Dutch Winkel den Dicken warnen, aber er kam nicht mehr dazu, den Satz zu beenden.
    Von der Couch her gab es nämlich einen blauen Blitz, und es knallte ganz gehörig. Im selben Augenblick ging jedes Licht aus, und ich war erleichtert, daß meine Befürchtungen unbegründet gewesen waren.
    Mit einem Satz verließ ich die Stelle, auf er ich eben gestanden hatte, landete auf dem weichen Teppich und rollte gegen einen kleinen Tisch. Das war mein Glück, denn zwei Revolver bellten auf, ihre Mündungsfeuer durchbrachen die Dunkelheit. Aber die Kugeln trafen mich nicht.
    Ich riß den Tisch hoch, irgend etwas fiel dabei herunter, und dann warf ich das leichte Möbelstück mit einiger Wucht dorthin, wo die Revolver aufgebellt hatten.
    Es war kein schweres Möbel, immerhin aber aus Schmiedeeisen und bunten Kacheln. Es mochte an die vierzig Pfund wiegen, und ich hatte gut gezielt. Drüben knurrte jemand, dann blitzte wieder ein Revolver auf, aber das Mündungsfeuer wurde teilweise verdeckt, und gleichzeitig hörte ich den dumpfen Aufschlug der Kugel, die auf Stoff schlug.
    Irgend jemand heulte gepeinigt auf, ich glaubte fast, Maggios Stimme zu erkennen. Aber ich hielt mich mit dieser Frage nicht lange auf, sondern robbte über den Teppich zu der Tür hin, die in den Korridor führte.
    Jemand schien denselben Gedanken gefaßt zu haben, denn plötzlich rannte er auf mich zu, strauchelte und fiel über mich. Ich erkundigte mich nicht erst nach seinem Namen, sondern schlug in der Dunkelheit zu. Mein Schlag traf den anderen nur an der Schulter, und er grunzte in die Dunkelheit hinein.
    Neben mir war etwas auf den Teppich gefallen. Ich bekam es in dem Augenblick zu fassen, als mein unbekannter Gegner mit dem Bein nach mir trat. Der Stoß erwischte mich an der Brust und warf mich nach hinten, aber trotzdem bekam ich den Fuß mit dem Lederschuh zu fassen und drehte ihn zur Seite. Der andere lag mit dem Gesicht im Teppich und knurrte wütend auf.
    Noch bevor er sich von seinem Schrecken erholt hatte, wechselte ich den Griff, bekam seinen Kopf zu fassen und schlug ihm kurz und trocken gegen das Kinn. Jetzt erlahmte sein Widerstand.
    Ich griff wieder nach dem Revolver auf dem Teppich, bekam ich zu fassen und erreichte die Tür. Sie knarrte ein wenig, als ich sie aufdrückte, und sofort bellte ein Revolver auf und übertönte das Stöhnen des verletzten Mannes.
    Die Kugeln schlugen allerdings ergebnislos in die Wand hinter mir, denn ich stand schon draußen auf dem Korridor.
    Irgendwo im Wohnzimmer lag noch immer Phil, und mir nützte der Revolver im Augenblick wenig, denn in der Dunkelheit hatte keiner den Vorteil.
    »Hast dich verrechnet, Winkel?« rief ich in die Finsternis hinein. »Jetzt bist du allein, und ich habe mir einen hübschen Revolver angeeignet.«
    Dutch Winkel antwortete nicht. Wahrscheinlich wollte er seinen Standort nicht verraten, vielleicht mußte er sich auch erst von der Tatsache erholen, daß sich die

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