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0340 - In der Häuserschlucht des Grauens

0340 - In der Häuserschlucht des Grauens

Titel: 0340 - In der Häuserschlucht des Grauens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: In der Häuserschlucht des Grauens
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Sheila Masters auf dem Gewissen haben könnte. Ich glaube aber trotzdem nicht daran, denn er konnte dabei nichts gewinnen.«
    »Du meinst also, daß Sonja Kronen hinter diesen beiden Verbrechen steckt?« meinte Phil.
    Ich nickte.
    »Eine andere Antwort kann ich mir nicht vorstellen, obwohl die Gründe noch immer ein wenig gesucht erscheinen. Vielleicht kann uns Sonja Kronen die richtigen Antworten geben.«
    Phil rollte mir eine Zigarette über den Tisch zu.
    »Sie wird diesem Zusammentreffen bestimmt mit Sehnsucht entgegensehen«, meinte er dann. »Es fragt sich nämlich, wo wir die Kleine sprechen können. Sie hat ja leider' keine Visitenkarte hinterlassen.«
    Ich sah nachdenklich den Rauchschwaden nach, die zur Lampe hochkräuselten, und fragte Phil:
    »Was würdest du tun, wenn du in ihren Schuhen stecktest?«
    »An ihrer Stelle würde ich so rasch wie möglich aus den Staaten verschwinden. Geld hat sie ja genug, wenn sie wirklich Dutch Winkel vor dem offenen Safe ermordet hat.«
    »Richtig. So rasch wie möglich, aber dann doch lieber nicht mit einem Flugzeug, weil sie genau weiß, daß wir jeden Flughafen überwachen uhd sie schon beim ersten Versuch schnappen.«
    »Zu Fuß wird sie wohl kaum gehen«, meinte Phil trocken. »Es bleibt also nur noch ein Schiff.«
    »Aus dir wird im Laufe der Zeit noch einmal ein guter G-man. Schön, Phil, die Dame wird sich also auf einen Kahn setzen und nach Holland abdampfen. Aber wir überwachen zufällig auch alle Hafenanlagen. Was jetzt?«
    Phil hob die Schultern.
    »Ist doch fiür so ein Mädchen überhaupt kein Problem. Sie braucht sich nur einen Matrosen anzulachen, besser noch einen Skipper auf irgendeinem kleinen Trampfrachter, und der schmuggelt sie an Bord, ohne daß wir auch nur einen Hauch ihres Parfüms in die Nase bekommen.«
    Ich nickte Phil zu.
    »Gut gebrüllt, Löwe. Immerhin wissen wir jetzt schon eine ganze Menge. Wo fangen wir am besten mit der Suche an?«
    Phil griff mit einem Stoßseufzer nach seinem Hut und drückte die Zigarette aus.
    »Du kannst einen anständigen Beamten nicht auf seinem Stuhl sitzen sehen«, knurrte er. »Gehen wir also zu Captain Blakie. Der kennt sich am Hafen besser aus als wir.«
    Ich mußte zugeben, daß sein Einfall nicht einmal schlecht war.
    ***
    Als wir zum Hafen kamen, wurde mir wieder einmal bewußt, wie viele Schiffe den Hafen von New York benutzen und wie weit verstreut diese Hafenanlagen sind. Sie erstrecken sich von Perth Amboy bis hinauf nach Hoboken, von den Industriedocks zu den Überseedampfern.
    Captain Blakie kannte jeden Winkel, und es war für ihn eine leichte Aufgabe, festzustellen, welche Schiffe innerhalb der nächsten Stunden den Hafen verlassen würden. Es waren nur vier, und denen statteten wir einen Besuch ab. Diesmal benützten wir allerdings das Motorboot der Hafenpolizei und keinen Streifenwagen, Zwei der Schiffe bereiteten uns wenig Kopfzerbrechen. Auf ihnen konnte sich Sonja Kronen nicht verstecken, selbst wenn es ihr gelungen wäre, sich dort als blinder Passagier einzuschmuggeln.
    Das dritte Schiff, die »Batavia«, zeigte die holländische Flagge. Ihr Ziel war Rio de Janeiro. Es war zwar ziemlich unwahrscheinlich, daß Sonja Kronen sich Südamerika als ihr Asyl ausgesucht hatte, aber ich erinnerte mich daran, daß alle größeren Schiffe auf dieser Strecke auch Paramaribo anliefen, und wenn ich an meinen Geographieunterricht zurückdachte, wußte ich, daß Surinam holländischer Besitz war. Von dort konnte das Girl ohne Schwierigkeiten wieder in die Heimat zurückfliegen-Wir legten neben dem Passagierdampfer am North Pier an und kletterten die Gangway hoch. Zehn Minuten später saßen wir dem Kapitän in seiner Kajüte gegenüber. Er war ein lustiger Holländer mit blaßblauen Augen und einem blonden, sorgfältig gestutzten Bart.
    Eine Miß Kronen gab es hier nicht, aber das hatten wir auch nicht erwartet. Sie würde wohl kaum ihren wahren Namen angegeben haben. Als wir uns näher mit der Passagierliste befaßten, erkannten wir, daß es nur drei alleinstehende Damen auf diesem Schiff gab. Zwei davon hatten Rio de Janeiro als Reiseziel angegeben, die dritte wollte nach Paramaribo.
    Ich lachte Captain Blakie an.
    »Sieht mir ganz so aus, als brauchten wir uns nicht einmal die ganze Nacht um die Ohren zu schlagen, Jim. Wenn ich mich nicht täusche, dann haben wir die Kleine, hinter der wir her sind.«
    Captain Blakie sah weniger optimistisch aus, und auch der Holländer zwinkerte plötzlich nicht

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