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0340 - In der Häuserschlucht des Grauens

0340 - In der Häuserschlucht des Grauens

Titel: 0340 - In der Häuserschlucht des Grauens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: In der Häuserschlucht des Grauens
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Kopf.
    »Aber man kann sich doch mit ein bißchen Farbe nicht so überzeugend verändern, daß sich dadurch sogar erfahrene G-men überrumpeln lassen?«
    »Wir haben ja die Kleine nur sekundenlang gesehen, und sie beendete unsere Konversation ja so rasch, daß wir keine Zeit hatten, eine Ähnlichkeit zu entdecken. Außerdem weißt du, daß ein wenig Schminke, geschickt aufgetragen, aus einem häßlichen Entlein einen Schwan machen kann. Warum also nicht in diesem Fall?«
    »Aber die Papiere?« meinte Jim Blakie mit sturer Starrköpfigkeit.
    »Die hatte sie schon, als sie hier ankam«, erklärte Phil. »Auch das paßt genau in unser Bild und erklärt die Ereignisse der vergangenen Stunden.«
    »Na gut«, brummte Captain Blakie. »Ihr müßt schließlich wissen, was ihr euch hier einbrockt. Aber laßt mich dabei aus dem Spiel. Schließlich will ich einmal einen gesicherten Ruhestand erleben.«
    »Das werden Sie auch, Jim«, lachte ich ihn an. »Sie dürfen getrost an der Gangway Wache halten, damit uns das Mädchen nicht noch einmal durch die Finger schlüpft. Alles andere können Sie uns überlassen.«
    »Tue ich auch«, knurrte der Captain, und dann hatten wir auch schon die »Batavia« vor uns.
    Wir sprachen mit dem holländischen Skipper. Er hielt unseren Verdacht wahrscheinlich ebenso verrückt wie unser Kollege von der Hafenpolizei, war aber zu höflich, etwas zu sagen. Er begeleitete uns zur Kabine.
    Als wir an der Kabinentür klopften, erhielten wir keine Antwort. Aber die Kabine war nicht verschlossen, und als wir sie vorsichtig betraten, war sie leer.
    »Ist unsere Taube etwa ausgeflogen?« meinte ich, als ich hinter mir die Tür ins Schloß drückte. Aber dann sah ich die kleine Handtasche auf dem Bett liegen. Frauen haben die Angewohnheit, nie ohne Taschen zu verschwinden. Das schien anzudeuten, daß sie wieder erscheinen wollte.
    Die Kleider, die im Schrank hingen, waren neu und noch nicht getragen. Sie trugen Firmenschilder von New Yorker Warenhäusern. Wenn wir auf der richtigen Spur waren, dann hatte Sonja Kronen nichts von dem behalten, was an ihre Vergangenheit erinnerte.
    Trotzdem gab es in der Kabine nicht allzuviel Verstecke für die Beweise, die wir suchten.
    Als erstes fand ich unter der Matratze des Bettes ein dickes Bündel Banknoten. Es waren Dollars, aber ich hatte keine Zeit, den Betrag zu zählen, denn das Girl konnte jeden Augenblick wieder zurückkommen. Dennoch suchten wir weiter. Die Banknoten allein waren kein Beweis. Sie konnten aus Dutch Winkels Safe stammen, aber es gab auch andere Möglichkeiten.
    Dann fand Phil unter dem Waschbecken einen winzigen Plastikbeutel, der dort mit Klebestreifen befestigt war.
    »Unsere Surinamesin scheint den Stewart für einen Seifendieb zu halten«, vermutete ich und machte mich daran, den Beutel vorsichtig abzulösen. Ich konnte mir ziemlich genau vorstellen, was sich darin befand.
    In diesem Augenblick wurde hinter uns der Schlüssel ins Schloß gesteckt. Wir fuhren herum und griffen gleichzeitig nach den Pistolen, als sich die Tür öffnete.
    Aber irgendein sechster Sinn mußte das Mädchen gewarnt haben, vielleicht auch nur die Tatsache, daß die Handtasche, die man von der Tür aus hätte sehen müssen, nicht mehr auf dem Bett lag.
    Noch bevor wir etwas unternehmen konnten, schloß sich die Tür wieder. Der Schlüssel drehte sich mit einem hörbaren Schnappen, und als wir an dem Griff rissen, klapperten draußen schon die hohen Absätze einer Frau im Eiltempo den Gang hinunter.
    Ich hob den Revolver. Nach zwei Schüssen war das Schloß wertlos, wir stürmten in den Gang hinaus.
    Das Mädchen war verschwunden.
    Überall wurden Türen aufgerissen, und erschrockene Menschen traten in den Gang, um nachzusehen, was sich hier abspielte. Wir verloren wertvolle Sekunden, als wir uns an ihnen vorbeischlängelten, um das Deck zu erreichen.
    Das Mädchen war schon ganz vorne an der Gangway, und jetzt war ich ganz sicher, daß es sich um Sonja Kronen handeln mußte.
    Jetzt hatte sie die Gangway erreicht, und dort blieb sie wie erstarrt stehen.
    Ich sprintete ihr nach. Anscheinend hatte sie Captain Blakie dort entdeckt.
    Einen Augenblick hob sich ihre Silhouette gegen den Nachthimmel ab, dann wandte sie sich und rannte zur anderen Seite der »Batavia«. Ich war keine zwanig Meter hinter ihr, als sie einen raschen Blick auf mich warf, sich über die Reling schwang und dann verschwand.
    Ich hörte das Klatschen eines Körpers im Wasser, als ich den Fleck

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